Cronaca | Krankenhaus Bozen

„Eine normale Entwicklung“

Der zuständige Amtsdirektor Heinrich Corradini, nimmt zum Salto-Bericht über die dramatischen Bauschäden und gefährliche Schieflage eines Gebäudeteil Stellung.
Der Salto-Artikel „Einstützende Altbauten“, in dem die Absenkung der Infektionsabteilung am Bozner Krankenhaus und dramatische Bauschäden dokumentiert werden, wurde und wird in der Führungsetage des Bozner Sanitätsbetriebes gar nicht goutiert.
Am Freitagnachmittag ereichte uns folgende Stellungnahme des Direktor der Technischen Abteilung im Gesundheitsbezirk Bozen Heinrich Corradini, die wir gerne abdrucken.
 
„Die Planung und der anschließende Bau der neuen Klinik gehen auf die frühen 2000er Jahre zurück.
Wir waren uns immer der Probleme im Zusammenhang mit dem sehr hohen und variablen Grundwasserspiegel bewusst; diese wurden sowohl in der Planungsphase als auch in der Bauphase wie auch bei den jeweiligen Instandhaltungsarbeiten des Krankenhauses berücksichtigt.
 
 
Die Verwendung von Adjektiven wie "dramatisch" erscheint völlig unangebracht und entspricht nicht der Realität.
 
Die Verwendung von Adjektiven wie "dramatisch" erscheint völlig unangebracht und entspricht nicht der Realität. Beim Problem der aufgetretenen Risse handelt es sich um eine normale Entwicklung, die darauf zurückführen ist, dass ein Teil des fünfstöckigen Traktes, in dem unter anderem die Infektionsabteilung und der Ökonomat untergebracht sind, ein Zubau ist, der sich im Lauf der Jahre abgesenkt hat. Diese Absenkung wurde sofort identifiziert, genauestens analysiert und wird nun behoben.
 
Es verwundert, dass die Redaktion von salto.bz, der schon vor Monaten eine offizielle Stellungnahme von Seiten der Bauleitung übermittelt worden ist, trotzdem einen derart alarmierenden Bericht verfasst.
In den letzten Monaten wurde das angrenzende Terrain konsolidiert und mit dem Verlegen des Versorgungskanals, der an das Gebäude angrenzt, begonnen. Nachdem nun die Bedingungen für die Fortsetzung der geplanten Instandhaltungsarbeiten gegeben sind, werden diese nach und nach umgesetzt.
 
Diese Absenkung wurde sofort identifiziert, genauestens analysiert und wird nun behoben.
Wichtig ist zu betonen: Das Gebäude weist keine Stabilitätsprobleme auf.
Derzeit sind keine unerwarteten Ereignisse aufgetreten, die eine Änderung der geplanten Vorgangsweise und Umsetzungszeiten erfordern hätten. Die aufgetretenen Risse können verständlicherweise bei Personen, die nicht an den Arbeiten beteiligt oder die keine Fachleute sind, Besorgnis erregen; für die verantwortlichen Techniker stellen diese keine unerwarteten Ereignisse dar, weil sie eine klare Folge der Absenkung sind und demnach erwartbar waren. Dies bedeutet konkret, dass das, was von Seiten der Techniker prognostiziert worden ist, auch eingetreten ist.
Insgesamt handelt es sich Ereignisse von sehr relativer Bedeutung; die Situation ist vollkommen unter Kontrolle. Es besteht mit Sicherheit keine Gefahr für Personen.
 
 
Die aufgetretenen Risse können verständlicherweise bei Personen, die nicht an den Arbeiten beteiligt oder die keine Fachleute sind, Besorgnis erregen.
Die Wiederherstellung dieser Risse wird voraussichtlich in den nächsten Wochen erfolgen, sobald die Arbeiten am genannten Dienstleistungskanal abgeschlossen sind.
 Wenn in den kommenden Jahren die Restaurierung des gesamten Krankenhauses erfolgt, so wird dies auch entsprechend geltender Vorschriften in Bezug auf die strukturelle und seismische Stabilität erfolgen.“
 

 

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Sepp.Bacher Sab, 01/25/2020 - 19:47

Ich erinnere mich daran - als sich noch jung war und das neue KH gebaut wurde -, dass es schon damals Probleme mit der Stabilität gab. Damals hatte man dann zusätzlichen Beton ins Fundament gepumpt. jetzt nach (fast) 50 Jahren ist es nicht verwunderlich, dass es so gekommen ist. In ähnlichen Situationen - bezüglich Grundwasser - werden bei Einfamilienhäusern - ganze Betonwannen ins Fundament betoniert, in den dann das Haus gebaut wird. Die Wanne mit dem Haus schwimmt dann quasi im Grundwasser. Bei solchen Palästen wie dem KH ist das eben um so schwerer. Hoffentlich haben sie nicht beim gerade fertig werdenden Gebäude einen ähnlichen Pfusch gemacht!

Sab, 01/25/2020 - 19:47 Collegamento permanente