Economia | open source

RIS veröffentlicht Open Source Tool

Gespräch mit dem Entwickler Stefan Peer. Von Roland Kofler
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
sata rack
Foto: CC0 License

Kurzportait Stefan Peer

Ich arbeite als Systemadministrator im Raiffeisen Informationssystem (RIS) vom Raiffeisenverband Südtirol in der Abteilung Service und System Management.

Ich stamme ursprünglich eher von der Softwareentwicklungsschiene ab, aber mich hat der Systembereich schon immer interessiert, weshalb ich mich nach dem Studium für diesen Beruf entschieden habe.

Heutzutage sind auch für Systemadministratoren Softwareentwicklungskenntnisse sehr hilfreich, da speziell in mittelgroßen bis großen Umgebungen wie dem RIS, die IT Landschaft sehr stark am wachsen ist, und man nur mehr mit Hilfe der Automatisierung Herr der heterogenen Systeme bleiben kann. Mein Hauptinteresse liegt aktuell im Bereich vom Konfigurationsmanagement, da hier das "Programmieren" mit dem "Systemadministrieren" verschmilzt. Als Konfigurationsmanagementlösung setzten wir im RIS die Open Source Software "Puppet" ein.

 

Was ist Ihre Aufgabe bei RIS?

Meine Hauptaufgaben im RIS sind einerseits die Betreuung von diversen IT Systemen, insbesondere Linux Server, Java Applikationsserver, Load Balancer und die zentralen Konfigurations-, Update- und Log-Management Infrastrukturen. Seit kurzem bin ich in der Organisationseinheit Service Design, welche für die technische und organisatorische Umsetzung von Infrastrukturprojekten verantwortlich ist.

Warum haben sie sich für den Beruf eines Informatikers entschieden?

Bereits seit meiner Kindheit bin ich sehr interessiert an der Informatik: schon Mitte der 90er Jahre - zu meiner Volksschulzeit - hatten wir unseren ersten PC zu Hause, einen Pentium 75, und bald war für mich dann auch klar, dass ich die Gewerbeoberschule Max Valier (heute TFO), Fachrichtung Informatik, besuchen würde. Auch in meiner Freizeit habe ich mich mit der IT beschäftigt und auch die ein oder andere Anwendung programmiert. Beispielsweise das Online-Watten Portal watten.org. Durch den Betrieb dieses Portals kam ich erstmals mit der Serveradministration in Kontakt. Nach der Gewerbeoberschule habe ich noch ein Studium in Bozen und London dran gehängt und seitdem bin ich im RIS.

Ist Südtirol ein attraktiver Standort für Informatiker?

Natürlich gibt es in Südtirol keine wirklich großen Player im IT Bereich - wir als Raiffeisenverband bzw. RIS sind wahrscheinlich einer der größten. Aus diesem Grund zieht es meiner Meinung nach auch wenige Südtiroler Informatikstudenten zurück in die Heimat. Hier muss jeder selbst für sich entscheiden wo er hin will: Berge oder Großstadt. Ich habe mich für die Berge entschieden und bin aktuell mit meiner Arbeit sehr zufrieden, da sie, dank vieler verschiedener Systeme welche wir im Einsatz haben, nicht eintönig ist und immer neue Herausforderungen bereitstellt.

Anlässlich der SFSCon2016 wurde ris-puppet vorgestellt, welche Aufgaben löst das Produkt?

RIS-Puppet ist ein kleines Set von Tools welches uns die Arbeit mit der Konfigurationsmanagement Software Puppet, im Zusammenspiel mit der Versionsverwaltungssoftware GIT, erleichtert.

Das Toolset wurde von Thomas Gelf, einem Südtiroler Consultant der im Ausland lebt und arbeitet, und mir in der Programmiersprache Ruby entwickelt.

Hauptsächlich kann es Administratoren beim Ausbringen von Einstellungen unterstützen, welche Teile oder die gesamte Infrastruktur betreffen.

Wie kam es zur Entscheidung das Produkt unter einer Open Source Lizenz freizugeben?  

Thomas Gelf hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass er einige Leute kennt, die dieses Tool gut gebrauchen könnten.

Zudem hat auch Patrick Ohnewein bei der SFSCon 2016 das Thema angesprochen.

Ich habe anschließend mit meinem Vorgesetzten gesprochen und ihn überzeugen können, das Tool der Open Source Gemeinde zur Verfügung zu stellen.

Was wäre notwendig um RIS Puppet zu mehr Poplarität zu verhelfen?

Gute Frage, auf die ich keine Antwort weiß. Da das Tool für einen sehr speziellen Einsatz konzipiert ist, wird man normalerweise nicht einfach so darauf stoßen.

Zudem kann jemand der Puppet nicht kennt, auch nicht viel damit anfangen. Populär wird es wohl nur werden, wenn es in weiteren größeren Umgebungen dieser Art zum Einsatz kommt.

Uns jedenfalls gehen die Ideen für dessen Erweiterung nicht aus, also hoffen wir das Beste!

Was fasziniert Sie gerade in der IT, was tut sich 2017 in Ihrer Welt?

Wie bereits erwähnt interessiert mich in der IT alles rund um die Automatisierung im Serverbereich. Puppet ist hier nur ein Teil davon.

Mit Themen wie Orchestrierung und Provisionierung möchte ich mich 2017 befassen.

Seit ein, zwei Jahren erleben sogenannte Containertechnologien wie Docker einen enormen Hype und ich bin mir sicher, dass wir auch diese Technologie im kommenden Jahr evaluieren werden.