Ambiente | Müll

Je besser wir trennen

Erfreuliches aus der Mülltonne bei einer Tagung in Bozen. Seit 2009 ist die landesweite Pro-Kopf-Produktion von Hausmüll um ein Viertel gesunken.
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Foto: Seab

205 Millionen Euro hat das Land Südtirol seit 1994 in die Abfallbewirtschaftung investiert. Laut den Daten der jüngsten landesweiten Müllanalyse, die am Mittwoch bei einer Tagung zur Mülltrennung in der Bozner Eurac vorgestellt wurde, tragen diese Investition immer mehr Früchte. Seit der letzten Erhebung im Jahr 2009 ist die Hausmüllproduktion noch einmal um ein Viertel zurückgegangen – vor allem dank immer besserer Trennung von Wertstoffen und Biomüll. Laut Umweltlandesrat Richard Theiner lag die getrennte Sammlung im Jahr 1994 noch bei 24 Prozent der gesamten Müllmenge. 2009 stieg sie dann auf 54 Prozent um nun bereits 63,5 Prozent zu erreichen.

2016 produzierten Südtirols BürgerInnen im Durchschnitt rund 33 Kilogramm Restmüll pro Jahr – gegenüber mehr als 41 Kilo im Jahr 2009. Am größten war der Zuwachs seit damals bei getrennt gesammelten Textilien, die um fast 50 Prozent stiegen. Aber auch beim Biomüll konnte eine Steigerung von 20 Prozent erzielt werden, bei Glas um sieben Prozent, während Metall mehr oder weniger stagnierte.

Im Rahmen der 2016 und 2017 durchgeführten Erhebung wurde von jeder Gemeinde eine repräsentative Abfallprobe genommen und nach einer Siebung händisch in 28 verschiedene Fraktionen sortiert. Zudem wurden der jeweilige Wassergehalt und Heizwert bestimmt. Koordiniert wurde die Erhebung vom Amt für Abfallwirtschaft der Landesagentur für Umwelt in Zusammenarbeit mit den Bezirksgemeinschaften und den beauftragten Entsorgungsbetrieben. Ausgeführt wurden die Analysen von der Firma Affidavit aus Florenz.

Das Ergebnis zeigt in jedem Fall, dass die Ziele der Mülltrennung erreicht wurden, unterstrich Giulio Angelucci, Direktor des Amtes für Abfallwirtschaft der Landesagentur für Umwelt. „Bei Papier, Glas, Metall und Biomüll beträgt der Anteil im Restmüll unter 30 Prozent“, erklärte er. Der Restmüll setzte sich hauptsächlich aus den drei großen Fraktionen Windeln, verschiedene Plastikarten und Biomüll zusammen, die insgesamt 65 Prozent des Abfalls ausmachen. Gerade beim Biomüll sehe man große Unterschiede in den Gemeinden. In Gemeinden, wo die getrennte Biomüllsammlung konsequent durchgeführt wird, beträgt der Anteil von Biomüll im Restmüll 26 Kilogramm pro Einwohner im Jahr, in jenen, wo dies noch nicht flächendeckend erfolgt ist, steigt dieser Wert auf bis zu 70 Kilogramm pro Einwohner im Jahr.