Der Vahrner See im Spätsommer
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | ausflug der Woche

Vom Vahrner See zum Gschlössler in Vahrn

Vahrn zwischen See und Gschlössler, die Wanderung der Woche.

Die Wanderung zieht sich am Fuße der Berge hin, welche im Nordwesten den Brixner Talkessel umschließen. Vor 150 Jahren, nach dem Bau der Brennereisenbahn, erhielt Vahrn einen Bahnhof und entwickelte sich zu einem bekannten Tourismusort, wo betuchte Gäste aus Wien und München ihren Sommerurlaub verbrachten. Sie führt zu einem kleinen Teich inmitten schönster Natur, geht durch uralte Kastanienhaine und endet im sehenswerten Dorf Vahrn. Der Buschenschank Gschlössler oberhalb des Dorfes ist ein lohnenswertes Einkehrziel. Der alte, behäbige, vorbildlich restaurierte Bauernhof verfügt über mehrere getäfelte Stuben, eine ist in der alten Rauchküche eingerichtet. Vor dem Haus sitzt es sich im Sommer gut unter Sonnenschirmen. Vieles ist hausgemacht, in der Küche hat Kunigunde das Regiment, unterstützt wird sie von Melanie, während Thomas, der Jungbauer, im Service aushilft, wenn er nicht mit der Landwirtschaft beschäftigt ist. Bekannt ist die typische Hausmannskost mit den vielen Arten von Knödel: mit Speck, Leber, Käse, die Pressknödel mit Graukäse oder Speck, Plentene (aus Buchweizenmehl) dann Roggenteigtaschen mit verschiedenen Füllungen, die Saure Suppe, Fleischgerichte wie Braten, Würste, Gulasch mit dem Fleisch der eigenen Rinder, am Freitag kommen die Gäste eigens wegen der verschiedenen Tirtlen. Eine Besonderheit zum Nachtisch ist der Schwarzplentene Ribel aus Buchweizenmehl, mit Eiern und Birnenstückchen. Neben Eigenbauwein aus einem Pachtweingut gibt es auch Bier von der Hausbrauerei des Bruders am Huberhof.

 

Die Wanderung:

Startpunkt ist der Parkplatz beim Campingplatz südlich vom Vahrner See. Bevor wir den Keschtnweg nach Vahrn einschlagen, umrunden wir den Vahrner See, ein überaus lohnender Abstecher. Der ebene Weg geht vom Parkplatz nordwärts durch Föhren- und Laubwald zum östlichen Ufer, bald begleitet uns zu Linken der Wasserspiegel des kleinen romantischen Waldsees, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Am Nordwestufer befindet sich eine kleine Liegewiese und ein im Sommer bei Badebetrieb geöffneter Kiosk, jetzt im Frühsommer ist es hier noch sehr ruhig. Der Weg dreht auf Süd, bald ist das Gasthaus Zum Vahrner See mit dem anschließenden kleinen Campingplatz erreicht, die Seerunde schließt sich. Nun folgen wir den Wegweisern „Keschtnweg“ auf einem gekiesten Wald- und Wiesenweg bis nach Vahrn. Trockenmauern und mächtige Kastanienbäume begleiten uns, Infotafeln machen uns auf Interessantes am Weg aufmerksamen und erzählen von der bewegten Geschichte des Ortes, der durch den Bau der nahen gewaltigen Festung beeinflusst war. In Vahrn folgen wir kurz nach dem Dorfeingang der Markierung Nr. 2 auf einem Waldsteig (Grüne Schilder „Carl Toldt Weg“) dem Spilucker Bach bergauf bis zur Ruine Salern, nun noch wenige Minuten auf der Schalderer Straße und wir sind am Etappenziel, dem Buschenschank Gschlössler, angelangt. Der Rückweg erfolgt ab der Ruine Salern über einen Steig ins Dorf von Vahrn, an Weinbergen, alten Bürger- und Adelshäusern entlang und nun wieder auf dem Keschtnweg zum Vahrner See zurück.

Interessantes am Weg

Burgruine Salern

Von der einstigen wehrhaften Anlage, die auf einem Hügel Vahrn überragt, sind noch Mauerreste des Bergfrieds erhalten. Etwas oberhalb stand einst die wesentlich ältere Burg Voitsberg, deren Besitzer sich gegen den Fürstbischof von Brixen stellte. Der streitbare Bischof Bruno von Kirchberg (er gründete auch Bruneck) eroberte die Burg, ließ sie zerstören und baute 1280 etwas unterhalb Schloss Salern als Sommersitz. 

Der Gallhof in Vahrn

Auf unserem Rückweg gehen wir am Gallhof vorbei. Das ansehnliche, schlossartige Anwesen stammt aus dem 13. Jh. Im 16. Jh. gelangte es in den Besitz der Herren von Gall, nach denen es benannt ist. 1809, zur Franzosenzeit, wurden die Besitzer von den Franzosen als Repressalie erschossen. Ein „Marterle“ an der Hauswand erinnert daran. Die Franzosen brannten damals neben anderen auch den Gschlössler nieder.

Einkehrmöglichkeiten:

Gasthaus Zum Vahrner See, Vahrner See Weg 6, Vahrn, Tel. 0472 832169, www.camping-vahrner-see.com, Do Ruhetag

Buschenschank Gschlössler, Familie Stolz, Schaldererstr. 8, Vahrn, Tel. 0472 670096, www.gschloessler.com, Öffnungszeiten: Jan - Aug, Freitag ab 18.00 Uhr, Sa - So ab 12.00 Uhr

Okt - Nov, Mo Ruhetag, Di - Fr ab 18.00 Uhr, Sa So ab 12.00 Uhr

Gehzeit: 2 h 30’, Länge 8 km, Höhenanstieg 160 m

Start: Parkplatz im Süden vom Vahrner See.

Anfahrt

Autobahnausfahrt Brixen Nord - Pustertal, auf der Staatsstraße 1 km südwärts in Richtung Brixen, an der Tankstelle Kostner rechts den Schildern Vahrner See folgend durch die Unterführung von Autobahn und Bahntrasse zum Parkplatz in der Nähe des Campingplatzes.