Auf der Seenplatte angelangt, im Hintergrund Matsch, in der Ferne die Ortlergruppe
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zu den Saldurseen im Matschertal

Im Hochsommer der Hitze entfliehen und in die Berge, möglichst hoch hinauf, das war unsere Absicht, so haben wir uns das Matschen Tal im oberen Vinschgau vorgenommen.

Im Hochsommer der Hitze entfliehen und in die Berge, möglichst hoch hinauf, das war unsere Absicht, so haben wir uns das Matschen Tal im oberen Vinschgau vorgenommen, eine gute Wahl. Von den Glieshöfen,einer Häusergruppe mit Hotel, Bauernhof und einer kleinen Kirche führt ein Weg zu einer kargen, felsigen Hochfläche, auf der sieben größere und kleinere Seen verteilt sind, es ist mit ca. 2700 Höhenmetren die höchstgelegene Seenansammlung Südtirols. Am Weg liegt die gut geführte Obereteshütte, für den Rückweg überschreiten wir das enge hinterste Saldurtal und wandern auf der gegenüberliegenden Talseite über weite, aussichtsreiche Almen zurück, wo sich neben der Matscher Alm auch noch das Hotel und Gasthaus Glieshof als eine weitere Einkehrmöglichkeit anbietet. Somit ergibt sich ein anspruchsvoller, langer und sehr vielseitiger Rundweg, bei der auch die 3000 er Höhenmarke geknackt wird.

 

Zum Wegverlauf

 

Startpunkt ist der Parkplatz bei den Glieshöfen. Weg Nr. 1 führt weiter ins Tal hinein, eine richtige Einlaufstrecke. Nach einer knappen Stunden verlassen wir den Talweg und biegen rechts ab (Nr. 4), durch felsdurchsetzten Wald geht es einem Bach entlang stetig steil in die Höhe, die Bäume bleiben zurück, es geht über karge Grasböden und später Blockwerk zum Seeboden, wir folgen der Markierung 4 Bildstöckljoch bis zu einer gut markierten Wegteilung, kurz vor dem Übergang zur Hütte, wo erstmals der Wegweiser Oberetteshütte auftaucht. Hinter dem Übergang geht der Weg steil, ausgesetzt, schmal und mit einigen seilgesicherten Passagen rasch bergab zu Hütte, die auf einer Moränenzunge an der Talkante auf 2677 m steht. Bis hierher 4 h 10 min Gehzeit, 1251 Höhenmeter. Nach der verdienten Rast gehen wir nicht den Normalweg zurück, der zieht sich in langweiligen Serpentinen ins Tal. Wir wählen Weg 7, er führt hinter der Hütte in den Talgrund, in die Klamm und geht am Gegenhang wieder 200 Höhenmeter bergauf. Diese letzte Anstrengung lohnt sich, der Almweg -man kann übrigens die Trasse von der gegenüberliegenden Talseite bei der Oberetteshütte genau einsehen- führt über weite herrlichen Almböden größtenteils eben bis über die Matsche Alm. Wir verlassen den Höhenweg und gehen im Zickzack zur Matschen Alm (Einkehrmöglichkeit, viel besuchte Ausflugsalm) bergab und nun parallel zur breiten, staubigen Talstraße zuerst auf einer Forststraße und anschließend auf einem teils neu angelegten schönen Steig (Nr. 2A) zum Parkplatz bei den Glieshöfen zurück.

 

Die Oberetteshütte

 

Die Hütte hat eine wechselvolle Geschichte. 1883 eröffnet, diente sie den Bergsteigern der Gletscherriesen der Ötztaler Alpen, allen voran der 3739 m hohen Weißkugel, als Stützpunkt. Erbaut von der Filiale Karlsbad der Sektion Prag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, wurde sie zuerst Karlsbader Hütte genannt. Franz Höller, Stadtrat und Kaufmann aus Karlsbad unterstütze den Bau der Hütte und des Zufahrtsweges finanziell, im zu Ehren wurde sie 1902 in Höllerhütte umbenannt. Nach dem 1. Weltkrieg fiel sie an den italienischen Alpenclub CAI und erhielt den Namen Rifugio di Mazia. 1945 brannte sie ab, erst 1988 wurde sie vom Südtiroler Alpenverein wieder erbaut. Den Namen hat sie vom nahen Gletscher Oberettesferner,  

Länge: 20 km, Gehzeit 7 h 45 min. Höhenunterschied 1476, Höchster Punkt am Übergang 3016 m

Im Sommer fährt der Wanderbus von Matsch zum Ende der Asphaltstraße bei den Glieshöfen. Fahrplan unter www.vinschgau.net, Suchwort Citybus und Wandertaxi Obervinschgau.

Einkehrmöglichkeit:

Oberetteshütte, Tel 340 6119441, 0473 830280, www.oberettes.it
Almhotel Glieshof, Matsch 69, Tel. 0473 842622, www.glieshof.it
Matscher Alm, Tel. 339 7859263