Politica | Krankenhäuser

"Nicht mit Emotionen spielen"

Im Vorfeld der stummen Mahnwachen in Schlanders, Sterzing und Innichen rühren sich die SVP-Bezirksobmänner: "Diskussion versachlichen. Wir setzen auf Gespräche"

Die für Mittwoch, 28. Oktober angekündigten Mahnwachen in Schlanders, Sterzing und Innichen haben bereits im Vorfeld hohe Wellen geschlagen. Mit Videos und zahlreichen Aktionen im Internet haben die Gegner der Krankenhaus-Schließungen auf sich aufmerksam gemacht. Nun hat sich auch die Politik vorgewagt. Niemand geringeres als die SVP-Bezirksobmänner der drei Bezirke Wipptal, Pustertal und Vinschgau melden sich am Vorabend der stillen Proteste zu Wort: Die Stimmung unter Bevölkerung der betroffenen Krankenhäuser sei “verständlicherweise weiterhin besorgt”, so Karl Polig, Meinard Durnwalder und Albrecht Plangger. Die Menschen verfolgten die aktuellen Entwicklungen im Sanitätswesen mit Aufmerksamkeit, aber auch mit Unsicherheit, was – man(n) wiederholt sich – “nachvollziehbar und verständlich” sei. “Es handelt sich hierbei um ein gespürtes, emotionales Thema. Dennoch darf man diese Stimmung nicht falsch interpretieren und mit Emotionen spielen”, meinen Polig, Durnwalder und Plangger. Vielmehr gehe es darum, “die Diskussion wieder stärker zu versachlichen und sich fachlich einzubringen”.

Aufruf zur Mahnwache...WIR für unsere KRANKENHÄUSERBitte TeilenTreffpunkt Sterzing: 20:00 ZwölferturmVeglia di protesta...NOI per il NOSTRO OSPEDALE Appuntamento il 28.10.15 alle 20:00 in piazza Città.Condividete!!!

Posted by Pro Krankenhaus Sterzing on Domenica 18 ottobre 2015

Das Video, das die Initiative “Pro Krankenhaus Sterzing” auf Facebook postete.

Und genau das wollen die drei Obmänner machen: “Die SVP-Bezirksvertreter werden weiterhin das Gespräch mit der Landesregierung und dem Sanitätsbetrieb suchen und sich dabei auch weiterhin uneingeschränkt für den Erhalt der Krankenhäuser einsetzen.” Ziel müsse es sein, entsprechend den Zusagen der Landesregierung, die Leistungsprofile der Krankenhäuser noch innerhalb dieses Jahres zu erarbeiten und dabei auf die Erfordernisse des jeweiligen Bezirks sowie der Bevölkerung achten. “Es ist enorm wichtig, dass das künftige Konzept der Gesundheitsdienste tragfähig ist und sowohl die medizinische (Nah-)Versorgung als auch die Organisation der Verwaltung langfristig und verlässlich regelt und die gesamte Bevölkerung gleichberechtigt absichert”, erklären Polig, Durnwalder und Plangger. Zu einem konkreten Ergebnis werde man allerdings nur kommen, wenn man den “Weg des Verhandeln und der Gespräche” einschlage, so ihre Überzeugung. Gelegenheit zum Reden wird es morgen aller Voraussicht nach nicht geben. Zumindest nicht auf den stummen Mahnwachen vor den drei kleinen Krankenhäusern in Schlanders, Sterzing und Innichen.