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“Wie erklären wir das unseren Kindern?”

Zwei Dutzend Amateur-Fußballvereine wenden sich mit dem Appell an die Landesregierung, auch im Fußball einen Sonderweg einzuschlagen.
Kind mit Fußball
Foto: Pixabay

Trainer, Vereinsfunktionäre und -mitglieder verstehen die Welt nicht mehr: Seit drei Monaten darf der Amateur-Fußball weder Trainings noch Meisterschaftsspiele abhalten. Während andere Sportarten sehr wohl erlaubt sind. Einige der größten Südtiroler Amateur-Fußballvereine aus Ober- und Landesliga – 23 an der Zahl – wenden sich nun mit einem offenen Appell an die Landesregierung, “um auf diese Ungerechtigkeit und diesen Missstand aufmerksam zu machen”.

 

Der Appell im Wortlaut

 

Seit rund 3 Monaten ruht der Ball in Südtirol. Sowohl das Mannschafts- als auch das Individualtraining sind seit dem 30. Oktober für FußballerInnen aller Altersklassen ausgesetzt.

Nur Profimannschaften und deren Jugendmannschaften sind im Moment dazu berechtigt, normal zu trainieren. Wie die Landesregierung den tausenden Buben und Mädchen in den vielen Amateursportvereinen aber erklären will, warum es verboten ist unter freiem Himmel Fußball zu spielen, während Hallensportarten wie Handball, Schwimmen und Eishockey erlaubt sind, bleibt wohl ihr Geheimnis.

Vom Südtiroler Sonderweg ist im Bereich Fußball nichts zu spüren

Gerade die Tatsache, dass es den FußballerInnen verboten ist, an der frischen Luft ihrem liebsten Hobby nachzugehen, wo doch jede/r mittlerweile weiß, dass die Ansteckungsgefahr beim Corona-Virus in geschlossenen Räumen um einiges höher ist, als unter freiem Himmel, setzt der unterschiedlichen Handhabe diesbezüglich die Krone auf.

Wie sollen wir unseren Kindern erklären, dass Handball oder Eishockey, beides genauso Mannschafts- und Kontaktsportarten, erlaubt sind, während Fußball weiterhin und auf nicht absehbare Zeit verboten bleibt? Es wäre schon hilfreich, wenn zumindest Individualtraining wie im restlichen Staatsgebiet möglich wäre, aber auch diesbezüglich gibt es aus der Politik im Moment keinerlei positive Signale.

Die Vorstände unserer Clubs und die vielen tausenden eingeschriebenen Mitglieder fordern die Landesregierung auf, die Regelung schnellstmöglich zu überdenken

Aus diesem Grund haben sich einige der größten und bekanntesten Amateur-Fußballvereine aus der Ober- und Landesliga zusammengetan, um auf diese Ungerechtigkeit und diesen Missstand aufmerksam zu machen. Außerdem spricht unsere Landesregierung immer wieder vom Südtiroler Sonderweg. Aber von diesem Sonderweg ist zumindest im Bereich Fußball nichts zu spüren. Während in allen anderen Regionen Italiens, Individualtraining erlaubt ist, gelten hierzulande die striktesten Regelungen überhaupt. Dem Verband scheinen im Moment auch die Hände gebunden und so war es für uns nur logisch, nun diesen Schritt zu machen und öffentlich auf die Problematik hinzuweisen. Die Vorstände unserer Clubs und die vielen tausenden eingeschriebenen Mitglieder fordern die Landesregierung deshalb dazu auf, diese Regelung schnellstmöglich zu überdenken, und auch den FußballerInnenzwischen Brenner und Salurn endlich wieder die Möglichkeit zu geben, ihrem Lieblingssport nachgehen zu dürfen!

- unterzeichnet von -

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