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Von Seiten der Gemeinde

Das Nordtiroler HipHop/Rap-Trio Von Seiten der Gemeinde liefert den Jingle für ein breit angelegtes Teaser-Projekt der Tiroler Gemeinden.
Yo!Zapp, Frontmann von Von Seiten der Gemeinde, auf der Bühne im Treibhaus Innsbruck.
Foto: Thomas Hofer

2. Juni: Fieberbrunn, 9. Juni: Imst, 15. Juni: Wörgl. Das sind die ersten drei von insgesamt neun „Tour-Daten” des Projektes „Gemeindeschmiede“, mit dem das Land Tirol und der Tiroler Gemeindenverband versucht, junge Menschen davon zu überzeugen, sich in ihren eigenen Gemeinden zu engagieren.

Den „Jingle”, oder besser, den „Signature-Track” dazu, haben Von Seiten der Gemeinde geliefert, ein HipHop/Rap-Dreier aus dem Tiroler Oberland. Sie werden bei den Präsentationen des Projektes nicht live zu sehen sein.

Von Seiten der Gemeinde haben sich vor allem mit ihren ersten beiden Alben auf ironische, aber äußerst konkrete, wirkungsstarke und überzeugende Art und Weise mit den Verhältnissen in der „Provinz”, mit dem Leben in den Gemeinden auseinandergesetzt. Chrisfader, Testa und Yo!Zepp, die drei Musiker hinter Von Seiten der Gemeinde, die mit „Pfau” erst Mitte Dezember letzten Jahres eine EP veröffentlicht haben, haben sich unserer Fragen zum Projekt „Gemeindeschmiede” angenommen.

 

Yo!Zapp, Frontmann von Von Seiten der Gemeinde, auf der Bühne im Treibhaus Innsbruck.
Yo!Zapp, Frontmann von Von Seiten der Gemeinde, live im Treibhaus Innsbruck. (Foto: Thomas Hofer)

 

salto.music: Ihr solltet eigentlich nur ein Jingle für das Projekt „Gemeindeschmiede” produzieren, herausgekommen ist ein griffiger, durchaus eigenständiger Track. Das Thema war offensichtlich inspirierend?!

Chrisfader: Vielleicht ist Jingle hier das falsche Wort, es war schon von Anfang an geplant einen kurzen Track zum Thema zu machen. Und natürlich fällt uns zu dem Thema einiges ein.

Was hat euch dazu gebracht das zu machen? Freundschaft zu den Organisatoren? Gesellschaftspolitische Überzeugung? Eigene positive (oder negative) Erfahrungen auf dem Gebiet?

Testa: Ehrlicherweise war es eine Auftragsarbeit, die durch eine Bekanntschaft zustande gekommen ist. Durch die Corona-Krise muss man natürlich auch als Musiker schauen wo man bleibt und alternative Einkommensquellen zulassen. :-) Abgesehen davon, ist der Grundgedanke der Aktion, nämlich junge Leute zu motivieren sich politisch zu engagieren und nicht den „Alten“ und eingefahrenen Wegen das Feld zu überlassen, unserer Meinung nach, prinzipiell unterstützenswert.

PolitikerInnen nutzen das Engagement junger Leute ja auch sehr gerne für „das schöne Pressefoto” und dann klemmt es oft und gerne in der konkreten Umsetzung/Unterstützung, so ist zumindest unsere Erfahrung, unser Eindruck. Ticken die Gemeinden in Tirol diesbezüglich anders?

Yo!Zepp: Wahrscheinlich ist die Situation in Nord- und Südtirol diesbezüglich sehr ähnlich. Aber nichts zu tun ist unserer Meinung nach auch nicht unbedingt der richtige Weg. Wenn man etwas verändern will, muss man etwas unternehmen, auch wenn der Weg ein langer und schwieriger ist. Von selbst wird sich nichts ändern, da braucht es engagierte Leute.

Die „Pfau”-EP ist noch frisch, dennoch die Frage: Was kocht im Kessel gerade?

Testa: Wir sind eigentlich dauernd am produzieren und werkeln. Neben diversen Kollaborations- und Solo-Projekten, arbeiten wir auch an unserem dritten Von Seiten der Gemeinde-Album, das Ende des Jahres erscheinen wird.

 

Links:

https://www.vonseitendergemeinde.at

https://vonseitendergemeinde.bandcamp.com

https://gemeindeschmiede.at

Die beiden Producer im Hintergrund: Testa und Chrisfader, bei einem Gig von Von Seiten der Gemeinde im Alten Kino von Landeck.
Die beiden Producer im Hintergrund: Chrisfader und Testa, bei einem Gig von Von Seiten der Gemeinde im Alten Kino von Landeck. (Foto: Thomas Hofer)