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SoKo Wolf

Sepp Noggler fordert, eine Sonderkommission zum Thema Großraubwildtiere im Landtag einzurichten. Der Antrag wird kommende Woche behandelt.

Sepp Noggler ist derzeit außer Gefecht. Bei der SVP-Konferenz am vergangenen Samstag in Vahrn fehlte der Vinschger Landtagsabgeordnete. Er liegt im Krankenhaus. “Es ist der Rücken”, verrät Noggler. Noch diese Woche wird er entlassen – und will rechtzeitig zur nächsten Sitzungsfolge im Landtag wieder fit sein. Nicht zuletzt, weil das Plenum ab kommendem Dienstag (3. Juli) unter anderem einen seiner Anträge behandelt – mit dem Noggler die Bestellung eines Sonderausschusses vorschlägt, “der sich mit der Angelegenheit der Interaktion zwischen Großraubwildtieren (Bär und Wolf) und den Berggebieten befasst”.

Laut Art. 24 der Geschäftsordnung kann der Landtag “zur Prüfung bestimmter Angelegenheiten, Gesetzentwürfe oder Gesetzesvorschläge, die Sachgebiete im besonderen Interesse des Landes betreffen, Sonderausschüsse bestellen”. Und das sei bei Wolf und Bär der Fall, betont Noggler. “Kurz zusammengefasst, lässt die Rückkehr der Großraubwildtiere Bär und Wolf nach den bisherigen Erfahrungen schon jetzt vermuten, dass verschiedene öffentliche Interessen ungeschützt bleiben, wenn nicht entsprechend reagiert wird”, schreibt der SVP-Landtagsabgeordnete in dem Antrag. Als “schützenswerte und gleichsam gefährdete Interessen” listet Noggler auf: “die öffentliche Sicherheit, andere öffentliche Interessen sozialer und wirtschaftlicher Art, die Verhütung ernster Schäden in der Tierhaltung sowie die Erhaltung der natürlichen Lebensräume in den Berggebieten, insbesondere in den Almgebieten”.

 

Aber kommt Noggler mit seinem Antrag nicht Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler in die Quere? Am 5. Juni hat die Landesregierung dessen Gesetzentwurf “Vorsorge und Entnahmemaßnahmen bei Großraubwild” genehmigt.
Schuler dürfte über Nogglers Vorstoß, eine Sonderkommission in der Frage einzusetzen nicht gerade erfreut sein. Das ist auch dem Einbringer zu Ohren gekommen. Abgesehen davon, dass er seinen Antrag bereits vor Schulers Gesetzentwurf formuliert habe, habe er dem Landesrat gesagt, “dass eine Sonderkommission nur von Vorteil sein würde – im Gegenteil, sein Gesetzentwurf würde dadurch bekräftigt”, meint Noggler. Er erklärt, warum.

“Laut Gesetzentwurf wäre die Entnahme von Großraubwildtieren nur möglich, wenn es keine Alternative dazu gibt – wenn also die Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen.” Ein Sonderausschuss – laut Geschäftsordnung wird dieser nach denselben Modalitäten wie ein Gesetzgebungsausschuss zusammengesetzt – sollte entsprechend überprüfen, “ob die Herdenschutzmaßnahmen funktionieren bzw. nicht funktionieren, wo sie funktionieren und wie sie funktionieren könnten”. Dazu sollen auch Experten, Vertreter von Körperschaften, Vereinen, Verbänden, Interessengruppen angehört werden. “Am Ende wird ein Abschlussdokument produziert, das eine politische Basis für den Gesetzentwurf bilden würde. Es wäre eine klare Ansage nach außen, dass uns das Thema wichtig ist.” Bei der Debatte und der Abstimmung über seinen Antrag will Noggler jedenfalls wieder auf den Beinen und im Landtag sein: “Selbstverständlich!”
Wolf und Bär überlässt man in heißen (Wahlkampf-)Zeiten eben nur ungern anderen.

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Sigmund Kripp Gio, 06/28/2018 - 19:36

Ich bin beeindruckt. Ein ganzer Wahlkampf wird auf einem Vieh aufgebaut. Dieses Vieh verursacht einen Schaden von irgendwelchen 20.000 € oder 30.000 € im gesamten Jahr 2017.
Frost und Hagel haben laut Bericht der Handelskammer die Ernten von Wein und Äpfeln um 20% reduziert. Das müssten an die 100.000.000 € sein.
Welcher starke Recke will mit diesen Zahlen in den Landtag kommen? Müsste doch viel leichter sein!

Gio, 06/28/2018 - 19:36 Collegamento permanente
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Alfonse Zanardi Gio, 06/28/2018 - 23:18

Schön sei der Wolf, wild und frei.
Und er beisse den Kretins Noggler und Zaggler in die fahlen Waden – bevor er ihre lächerlichen Hamster, Hühner und Hasen faschiert. In bocca al lupo.
Wir wollen Blut sehen.
Alfonse Zanardi, Werwolf (32)

Gio, 06/28/2018 - 23:18 Collegamento permanente