Economia | Seilschaften

Seid umschlungen - ihr Berge!

Gegen den verfügten Baustopp organisierte die Gesellschaft, am 31. 08. 13, eine Großkundgebung. Sie ließ sich den Aufmarsch 45.000 Euro kosten. Heuer wurde gebaut.

 

"Punka": Am 25. November, als diese Aufnahmen gemacht wurden, waren die letzten Vorbereitungen auf das große Musikspektakel voll im Gange. Die Ufer von Bächlein und Bächen wurden gesichert. Ein Großzelt aufgebaut. Und es wurde aufgeräumt. (Aufn. wpz)

Mit Morgen, wann das große Musikspektakel mit Marc Pircher, Abba 99, 4Twenty, Rea Garvey und mit Justin Prime beim "Punka" (ab 15 Uhr) in Vierschach steigt, schließt sich einstweilen der Kreis zur Erweiterung der Sextner Skiarena. Einstweilen deswegen, weil die jüngste Zusammenfügung loser Ringe nicht der letzte Akt zu einer vorstellbar größeren Kettenbildung war. Der mittlerweile vollzogenen Verschweißung der beiden Skigebiete Helm und Rotwand soll gleich in den kommenden Jahren der Sprung über den Kreuzweg hinweg, hinunter nach Valgrande folgen. Ab dort führt eine Straße zur Talstation der Col-d'la-Tenda-Sesselbahn. Sie füttert zurzeit zwei Talabfahrten. Diese sind durch Querungen wiederum untereinander verbunden, was das Skivergnügen durchaus zu steigern vermag. Eine der beiden Talabfahrten, die Piste "Campo", wurde erst im Jahre 2012 in Betrieb genommen und von der "Nuova Alta Val Comelico srl" unter der Führung von Franz Senfter realisiert. Mittlerweile gibt es diese Gesellschaft nicht mehr. Sie wurde von der Sextner Dolomiten AG , am 18 Juni 14, aufgesogen und assimiliert. 

Eine weitere Abfahrt vom Col d'la Tenda nach Valgrande steht gedanklich genauso wie eine Seilbahnverbindung von dort hinauf zum Colesei im Raum. Erst nachdem diese beiden Projekte realisiert sein werden, darf man vom skitechnischen Anschluss Comelicos an die Schischaukel "Sextner Dolomiten" sprechen. Bis es aber so weit ist, sind passübergreifende Fahrten von der Rotwand bis Valgrande nur über lange, wenig attraktive Skiwege machbar. Ausweichend dazu kann die Strecke von der Signaue (Sexten) bis Padola (Comelico Superiore) auch mittels Bus zurückgelegt werden. Doch bietet die Fahrt (15 km) ob der schlechten, über weite Strecken aussichtslosen und überdies kurvenreichen Straße null Vergnügen.

Kurzum: Die Verbundenheit der Pisten dies- und jenseits des Passes ist momentan rein gesellschaftsrechtlicher Natur. Im Übrigen ist sie, wenn nicht sogar inexistent, zumindest völlig unbefriedigend. Den Auftrag und die Verpflichtung, Padola aus dieser wenig ertragreichen wintertouristischen Situation herauszuführen, ist die Sextner Dolomiten AG mit der Einverleibung der "Alta Val Comelico srl" unwiderruflich eingegangen, weil sie damit in den Genuss von 10 Mill. Euro aus dem 'Fondo Brancher' gekommen ist. Dieser Fonds, der von den Provinzen Bozen und Trient im Rahmen der "Mailänder Verträge" 2009 eingerichtet wurde, wird jährlich mit 40 Mill. Euro je Provinz bedient. Ihm zu Grunde liegt das Prinzip der Nachbarschaftshilfe: Südtirol hilft den strukturschwachen Angrenzergemeinden der Provinz Belluno. Im spezifischen Falle scheint es allerdings so zu sein, als ob Padola den Sextnern finanziell aus der Patsche helfen müsste. Anders kann der von langer Hand vorbereitete Zufluss aus dem "Fondo Brancher" in die Kassen der "Sextner Dolomiten AG" wohl nicht interpretiert werden.

 

Die verglaste Südansicht des "Punka". Gegenüber wurde eine etwa 1 ha große Fanwiese aufbereitet (kl. Bild; Aufn. v. 25. Nov. 14, wpz)

Zum Ski-Openair rechnen die Veranstalter mit x-tausenden Besuchern aus Nord-, Ost- und Südtirol, doch auch von der Angrenzerprovinz Belluno erwartet man sich angesichts der Nähe und der guten Zusammenarbeit eine angemessene Präsenz. Außerdem ist man zuversichtlich, dass die großen Namen auf der Bühne durchaus in der Lage sind, zusätzlich Menschen aus dem Bayernland, aus Kärnten und dem Salzburgischen anzulocken. Für eine bequeme Anreise bietet das Pustertal alle verfügbaren Möglichkeiten auf. Die SAD soll zwischen Lienz und Franzensfeste sogar Sonderzüge einsetzen. Nachdem Dr. mag. iur. Adv. Dieter Schramm Aktionär der Sextner Dolomiten AG und bis vor Kurzem auch Präsident der STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) war, hatte und hat Franz Senfter logischerweise einen guten Draht zur Eisenbahn. Der neue Bahnhof in Vierschach unterstützt diese These ebenfalls. Zwar erklärten die zuständigen Provinz-Politiker stets, man habe den Bahnhof nicht ob der Helmbahnen, sondern zu allererst für die Vierschacher gebaut, um deren unersättliches Bedürfnis nach einem Bahnanschluss zu befriedigen. In Vierschach selbst belächelt man derartige Äußerungen. Ähnlich leeres Gerede haben wir noch vom Bau des Bahnhofes in Percha in den Ohren. Zwischen Percha und Bruneck funktioniert zusätzlich (!) ein Citybus. Möglichweise würde es die Bahn allein, obschon sie im Halbstundentakt verkehrt, nicht schaffen, den 'Ansturm' der Ortsbevölkerung auf die Bezirksstadt und zurück zu bewältigen. Denkste!

Mit einer ähnlichen Situation rechnet man auf längere Sicht offensichtlich genauso in Innichen. Denn dort zieht man bereits heute die Errichtung einer Seilbahnverbindung von der Talstation Haunold (Innichen) zur Talstation der Helmbahnen (Vierschach) in Erwägung. Zusätzlich zu Bus und Eisenbahn - versteht sich. "Ja weißt, wenn erst einmal die Russen kommen...", meinte am Platzl "Zin Senfter" am vergangenen Mittwoch ein Märktler vielsagend und nicht ohne ironischen Unterton dem Verfasser dieser Zeilen gegenüber. Und weil Dr. D. Schramm in diesem Beitrag schon als Aktionär genannt wurde, erscheint es angebracht, die Hauptkapitaleigner ebenfalls zu nennen. Es seien heute und an dieser Stelle lediglich jene angeführt, welche zusammen die Mehrheit der Aktien besitzen. Es sind dies: Senfter Holding AG (21,35%), Kurt Holzer (14,95%), Gemeinde Innichen (10,15%), Sport- und Kurhotel Bad Moos (7,28%). Zusammen ergibt das 53,73%, also die absolute Mehrheit. Insgesamt zählt die Gesellschaft nahezu 400 Aktionäre. Der kleinste davon hält einen Kapitalanteil von o,005%. Das entspricht in etwa einer Aktie zum Nominalwert von 10,33 Euro. Das Gesellschaftskapital insgesamt beträgt rund 7,4 Mill. Euro.

Der neue Bahnhof in Vierschach. Die geplante Brücke über die Staatsstraße wird heuer nicht mehr gebaut. Die Überquerung, wenn auch durch Zebrastreifen abgesichert, ist jedenfalls eine Gefahrenquelle für die Fußgänger, zumal nachts und bei schlüpfrigen Bodenverhältnissen. Links im Bild Innichens Bürgermeister Geom. Werner Tschurtschenthaler (i. dkl. Mantel) beim Lokalaugenschein. Im kleinen Bild die Schneelage am Haunold. (beide Aufn. sind vom 25. Nov. 2014, wpz)

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Willy Pöder Ven, 11/28/2014 - 13:33

In risposta a di Alex Dariz

Ich weiß, dass derartige Bestrebungen seitens des Präsidenten der Provinz, Dr. mag. iur. Arno Kompatscher, noch im Sommer nachhaltig gepflegt wurden, wohl auch als Dank für die von Außerdorfer und dessen Gesellen mit viel Enthusiasmus betriebene Wahlhelfertätigkeit (Landtagswahlen 2013). Einerseits gönne ich dem Martin Außerdorfer den Posten von ganzem Herzen. Andererseits stelle ich jedoch mit Befremden fest, dass wir auch unter der neuen Führung wiederum beim Postenschacher angekommen sind. Dr. mag. iur. Adv. Dieter Schramm wird es mir hoffentlich nachsehen, dass mir sein Abgang vom STA-Präsidentenzimmer entgangen ist. Nichtsdestotrotz war er es, der während der entscheidenden Phase zur Realisierung des Bahnhofprojektes den Präsidentenstuhl besetzte. Dem Alex, der mir nicht nur vom Namen her bekannt ist, sei gedankt, dass er mich auf den Wechsel an der STA-Spitze aufmerksam gemacht hat. Salüsc wp

Ven, 11/28/2014 - 13:33 Collegamento permanente