Politica | Gemeindewahlen

Der Lega-Chefinspektor

Die Lega schickt einen ehemaligen hochrangigen Polizeifunktionär ins Rennen um das Bürgermeisteramt von Meran. Antonio Battisti soll in die Stichwahl – mit einem Thema.
Antonio Battisti
Foto: Facebook/Antonio Battisti

40 Dienstjahre lang kümmerte sich Antonio Battisti arbeitsmäßig um das Thema Sicherheit. Nun will der ehemalige Chefinspektor (Ispettore Capo) der Staatspolizei damit Politik machen – und den Bürgermeistersessel der zweitgrößten Stadt Südtirols erobern.

Am Montag Vormittag wurde Battisti offiziell als Bürgermeisterkandidat der Lega Meran präsentiert.

Damit hat das Rätselraten um den Nachfolger von Sergio Armanini ein Ende. Armanini war im Februar als Lega-Bürgermeisterkandidat bestätigt worden, hatte sich während der Corona-Krise aber – “gemeinsam mit der Partei”, wie er betont – zum Rückzug entschieden. Auch eine Kandidatur für den Gemeinderat, in den er nach der Wahl von Rita Mattei zur Landtagsabgeordneten nachgerückt war, zieht Armanini nicht mehr in Erwägung.

An seiner Stelle wird Antonio Battisti die Lega durch den Wahlkampf und, so das Ziel der Parteifunktionäre, in die Stichwahl führen. Dass sich Paul Rösch und Richard Stampfl – respektive die Allianz Liste Rösch/Grüne-Team K-Ökosoziale Linke und SVP – das Rennen um das Bürgermeisteramt unter sich ausmachen, sei keineswegs sicher, meint Rita Mattei als Koordinatorin der Lega für Meran und das Burggrafenamt am Montag. “Può succedere qualsiasi cosa.”

 

Anders als in Bozen wird die Lega in Meran alleine bei den Gemeinderatswahlen antreten. Trotzdem rechnet man sich Chancen auf eine Regierungsbeteiligung aus. Für das Bündnis von Paul Rösch ist es ausgeschlossen, bei einem Wahlsieg die Lega ins Boot zu holen. Und auch die SVP hat Ende Februar einer Zusammenarbeit mit der Lega eine klare Absage erteilt: “Wenn Richard Stampfl im Mai Bürgermeister wird, dann wird es keine Koalition mit der Lega geben.” Nun finden die Wahlen jedoch im Herbst statt, unter veränderten Vorzeichen und mit einem handzahmeren Lega-Bürgermeisterkandidaten als es Armanini gewesen wäre. Und wie heißt es in Meran? “Può succedere qualsiasi cosa.”