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Wähle Autonom!

Der SVP-Wahlkampf steht. Exklusiv die ersten Plakat-Entwürfe der Volkspartei für die Parlamentswahlen.
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Foto: SVP
In der Brennerstraße muss es schnell gehen. Das weiß man an der Parteispitze.
Der Grund für die Eile ist relativ einfach. Nicht alle in der SVP sind mit der Unterstützung der beiden Staatssekretäre Maria Elena Boschi und Gianclaudio Bressa einverstanden. Vor allem die Kandidatur der jungen ehemaligen Ministerin und amtierenden Staatssekretärin des Ministerratspräsidiums stößt auf parteiinternen Widerstand.
Deshalb hat man am vergangenen Samstag auch sehr schnell reagiert. Gegen 4 Uhr früh stand in Rom die Kandidatur Boschis für den PD im Kammerwahlkreis Bozen-Unterland fest. Bereits um 10 Uhr vormittags segnete die SVP-Parteileitung dann am Samstag in einer Sondersitzung die Unterstützung Boschis ab.
Doch innerhalb der SVP Überretsch-Unterland brodelt es. „Den Bezirksobmänner von Bozen und Unterland wurde ein Mitspracherecht bei der Kandidatenauswahl zugesagt“, wettert Oswald Schiefer auf RAI Südtirol, „doch wir wurden erst gar nicht gefragt“. Auf einer Sitzung am Parteisitz am Montagnachmittag mit den Unterlandler und Überetscher Ortsgruppen musste die Parteispitze Feuerwehr spielen.
 

Doppelte Stimme

 
Gleichzeitig aber steht bereits der Wahlkampf der SVP. Der Hauptslogan wird „Wähle Autonom/ie!“ heißen. Dazu noch auf jedem Plakat der Hinweis: „Edelweiß ankreuzen“.
Es ist eine wahltechnische Botschaft, die sichern soll, dass sich die Wählerinnen und Wähler bei dieser Wahl auskennen.
Denn mit dem neuen Wahlgesetz wird auch ein völlig neues System der Stimmabgabe eingeführt. Mit nur einem Kreuz wählt man diesmal gleichzeitig zwei Kandidaten.
So stehen in den Einmannwahlkreisen auf dem Stimmzettel nicht nur die Spitzenkandidaten der entsprechenden Partei, sondern klein auch die Spitzenkandidaten aus dem Verhältniswahlkreis. Kreuze ich eine Partei an, gebe ich beiden Kandidaten gleichzeitig meine Stimme.
Für die SVP heißt das: Auf dem Wahlzettel des Senatswahlkreises West steht Julia Unterberger groß, und Dieter Steger klein. Kreuzt man das Edelweiß an, bekommen beide eine Stimme. Im Senatswahlkreis Ost steht das Tandem Meinhard Durnwalder-Dieter Steger auf dem Stimmzettel. Dasselbe gilt für die Kammer. Dort stehen im Wahlkreis West Albrecht Plangger und Manfred Schullian auf dem Stimmzettel und im Wahlkreis Ost Renate Gebhard und Manfred Schullian.
 

Die Wahlwerbung

 
Dieses Wahlsystem ist dann auch der rote Faden der SVP-Wahlwerbung. Die Volkspartei hat für die Einmann-Wahkreise Plakate und Annoncen erstellt, die jeweils ein Duo zeigen.
 

Für die Kammer

 

Für den Senat

 
 
Dazu kommt noch für jeden Wahlkreis ein Plakat, die die vier Edelweiß-Musketiere gemeinsam abbildet.
 

 

Sonderfall Bozen

 
Auch im den Senats- und Kammerwahlkreisen Bozen-Unterland will man dieses System in der Wahlwerbung umsetzen. In der Kammer soll Manfred Schullian mit Maria Elena Boschi abgebildet werden. Im Senat Dieter Steger mit Gianclaudio Bressa. Weil die PD-Kandidaten erst am Montag in Bozen waren, gibt es bisher noch keinen Entwurf.
Dafür steht auch hier das Bezirkswahlplakat. Es zeigt jene beiden SVP-Männer gemeinsam, die mit wechselnden Partnern und Partnerinnen in den nächsten Wochen in ganz Südtirol von den Plakatwänden lachen werden.
 
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Hartmuth Staffler Mar, 01/30/2018 - 19:48

Mir gefällt das graue Plakat rechts unten am besten. Es drückt so wunderbar die Ideenlosigkeit der SVP aus. Eventuell könnte man im Grau noch zwei Besenstile erkennen lassen als Hinweis darauf, dass es ja gleich ist wer da gewählt werden muss.

Mar, 01/30/2018 - 19:48 Collegamento permanente