Politica | Piste und Aufstiegsanlage "Ried" weiter unter den Erwartungen

Wann werden die Auflagen erfüllt?

Drei KandidatInnen der Bürgerliste Bruneck gehören auch der "Aktionsgemeinschaft Reischach – für eine lebensWERTE Zukunft" an und verfolgen seit Inbetriebnahme der umstrittenen Anlage im Dezember 2012 die Einhaltung der gestellten Auflagen.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Im Auftrag der „Aktionsgemeinschaft Reischach" wurden auch in der Wintersaison 2013/14 die Skifahrerzahlen an der Talstation Ried statistisch erfasst. Das von Studenten an mehreren Spitzentagen ermittelte Ergebnis ist ernüchternd: Nur etwa 5% der Skifahrer (durchschnittlich 325/Tag) reisten mit dem Zug an. In einer aufwendigen – im Auftrag der Gemeinde Bruneck durchgeführten Studie von Prof. H.Knoflacher wurde hingegen ein Anteil von 25% vorausgesetzt, um die gewaltige Verbauung des Nordosthanges am Kronplatz zu rechtfertigen. Nicht eingehalten wurde bislang auch die versprochene Reduzierung von Parkplätzen an der Talstation in Reischach. Stattdessen sind in Percha nun - entgegen aller anfänglichen Versprechen - zusätzliche Parkplätze errichtet worden. Es stellt sich die Frage, wann die angestrebten Ziele der Betreiber und der hinter ihnen stehenden Politiker wohl erreicht und alle versprochenen Massnahmen umgesetzt werden, welche die Skifahrer zum Umsteigen vom Auto auf den Zug bewegen sollen.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt waren im Bereich des Bahnhofes Percha aufwendige Hangsicherungen notwendig geworden, nachdem im Dezember 2013 eine Mure erheblichen Ausmasses abgegangen war. Wie von der Aktionsgemeinschaft bereits vor Jahren vorausgesagt, hielt das instabile, sandige Gelände den starken Regenfällen nicht stand und musste nun auf Kosten der Allgemeinheit mit einem Schutzwall aus Steinkörben versehen werden.

Bild
Profile picture for user Willy Pöder
Willy Pöder Mer, 04/30/2014 - 12:33

Dass der Bahnhof von Percha, er kostete der öffentlichen Hand knapp 3 Mio. Euro, als zentraler Eisenbahnhof zwecks direkter Anbindung an das Skigebiet Kronplatz, eine Schnapsidee war, ist und wohl auch bleibt, liegt auf der Hand, zumal der Bahnhof nicht einmal über Ausweichgeleise verfügt, sodass der Einsatz von Sonderzügen schon mal flachfällt. Früher verkehrten solche beispielsweise aus Belgien.
Warten wir's ab, ob die Verbindung mit dem Helm die Skifahrermobilität per Bahn belebt. Der Bahnhof dort, in Vierschach, befindet sich im Bau und steht für die nächste Wintersaison jedenfalls bereit. Eine weitere Aufwertung soll die Skiregion Hochpustertal durch den mittlerweile im Bau befindlichen Zusammenschluss von Helm und Rotwand erfahren. In Padola soll sich nach zwei Jahren Stillstand heuer übrigens auch was tun. Die erwarteten 2o Mill. Euro aus dem Fondo Brancher sollen endlich fließen. Damit kann Franz Senfter das den Padolanern vor zwei Jahren abgegebene Erschließungsversprechen endlich in die Tat umsetzen.
Warten wir's ab.
Man mag sich wundern: Zwischen Percha und Bruneck verkehrt mittlerweile auch ein Citybus. Ein Problemlöser für die dortige Bevölkerung ist die Eisenbahn demnach nicht, obschon in diesem Zusammenhang deren kolportierte Unerlässlichkeit vom damaligen Transportminister, Dr. Thomas Widmann, alias Tom Lok, wiederholt hervorgekehrt wurde. Den Widersachern der Riedbahn hatte er seinerzeit sogar versichert, dass der Bahnhof unabhängig von der Anbindung an den Kronzplatz realisiert würde. Wer es glaubte, wurde vielleicht selig, doch in Wahrheit stellte sich heraus, dass es ohne Riedpiste weder den Bahnhof noch die Piste geben würde. Die Riedpiste, das sei hier auch gesagt, kommt bei den Skifahrern gut an. Damit gingen zumindest der Traum und das Ziel der Kronplatz AG in Erfüllung.

Mer, 04/30/2014 - 12:33 Collegamento permanente