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Ein Jahr AgriJobs

Die Online-Plattform für Arbeitsvermittlung des Bauernbunds ist seit Beginn der Pandemie online. Nach einem Jahr wird nun Bilanz gezogen.
AgriJobs
Foto: (c) Facebook, AgriJobs

Der Beginn der Corona-Krise bedeutete für die Südtiroler Landwirtschaft eine erhebliche Herausforderung: Durch die geschlossenen Grenzen hatten Bauern nicht genügend Arbeitskräfte für die Landwirtschaft zur Verfügung.

Um dem entgegenzuwirken, gründete der Südtiroler Bauernbund gemeinsam mit „Karriere Südtirol“ die Arbeitsvermittlungsplattform AgriJobs. Die Idee sei schon länger im Raum gestanden, der akute Anlass sei dann letztendlich die Auswirkung der Pandemie auf die Arbeit der Landwirte und auch auf den restlichen Arbeitsmarkt, da viele Menschen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten ihren Job verloren.

„Unser Ziel war und ist es, Angebot und Nachfrage zusammenführen. Einerseits gibt es Arbeiterinnen und Arbeiter, die gerne in der Landwirtschaft arbeiten möchten. Und andererseits benötigen bäuerliche Betriebe Arbeitskräfte – bis zu 28.000 im Jahr. Mit der Jobplattform soll die Vermittlung von Arbeitskräften erleichtert werden“, erklärt Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler.

Und das sei gerade während der Pandemie wichtig: Unter dem Slogan „Jetzt mit anpacken!“, werden Arbeitssuchende und andere, die sich für die Südtiroler Landwirtschaft einsetzen wollen, angesprochen. Ziel ist, die Nahversorgung in Südtirol auch in Zeiten von Corona problemlos gewährleisten zu können.

 

Auf der Seite findet man auch den Aufruf, die Stellenangebote in Bekanntenkreisen herumgehen zu lassen, um möglichst viele potenzielle Interessenten zu finden. Dort können landwirtschaftliche Betriebsleiter Stellenangebote hochladen und Arbeitssuchende nach diesen suchen, und im Anschluss die Betriebe auch direkt kontaktieren.

Nach dem ersten Jahr wird die Bilanz gezogen, das Angebot sei von allen Seiten gut angenommen worden. „Über 500 Betriebe haben offene Stellen angeboten und etwa 7.000 Arbeitskräfte haben sich auf AgriJobs beworben“, fasst Tiefenthaler zusammen. Teilweise hätten sich bis zu 90 Personen für bestimmte Stellenangebote beworben.“ Damit sei auch der Bauernbund zufrieden.
Nachdem die Seite im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, ist sie im Laufe der Zeit modifiziert und verbessert worden. Ein Fokus liegt dabei auf den Sprachen, in denen Stellenbeschreibungen verfasst und gelesen werden können, sodass nun Ausschreibungen auf Deutsch oder Italienisch verfasst, und auf Deutsch, Italienisch, Englisch, Russisch, Rumänisch, Polnisch und Slowakisch gelesen werden könnten. Somit sei auch mehr Inklusion und Transparenz gewährleistet.

Auch sonst bietet die Plattform grundlegende Informationen über gesetzliche Vorgaben, sowie über das grundsätzliche Arbeitsverhältnis.
Ausländische Arbeitskräfte seien nicht die einzige Zielgruppe des Portals. Wie aus der Kampagne hervorgeht, will der Südtiroler Bauernbund verstärkt auch auf den Einsatz einheimischer Arbeitskräfte zurückgreifen. „Wir möchten zukünftig verstärkt auch einheimische Arbeitskräfte ansprechen und für eine Tätigkeit in der Landwirtschaft gewinnen“, sagt Tiefenthaler.