Blick auf Trient
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | ausflug der Woche

Auf den Weinhügeln oberhalb von Lavis

Von Lavis aus unternehmen wir eine angenehme Rundwanderung zu den aussichtsreichen Hügeln, welche das Cembratal vom Etschtal trennen.

Zwischen Trient und San Michele versteckt sich das Städtchen Lavis in einer Mulde. Hier fließt der Avisio, aus dem Cembratal kommend, in die Etsch. Die Hügel auf dieser östlichen Seite des Etschtales sind die Überreste der Gletschermoränen der Eiszeit, auf den lockeren Schotterböden gedeiht die Rebe hervorragend, hier liegen die schönsten Weinberge mit der im Trentino heimischen weißen Nosiola Traube, auch Chardonnay und Müller-Thurgau wachsen vorzüglich. Eine Hangstraße schlängelt sich aussichtsreich von Dorf zu Dorf und ist als Weinstraße ausgeschildert. Von Lavis aus unternehmen wir eine angenehme Rundwanderung zu den aussichtsreichen Hügeln, welche das Cembratal vom Etschtal trennen. 

 

 

Interessantes am Weg

 

Im frühen Mittelalter wurde das Gebiet von Bayern aus besiedelt, manche Höfe- und Flurnamen erinnern daran, ebenso die für das Trentino unübliche Siedlungsform der Einzelhöfe, hier Masi genannt. Einst lag am Avisio-Fluss die Südgrenze des deutsche Sprachraumes, später verlief hier die Verwaltungsgrenze zwischen der Grafschaft Tirol und dem Fürstbistum von Trient. Die Hügel zwischen Pressano und Faedo sind uraltes Siedlungsgebiet, lagen sie doch günstig oberhalb des versumpften Etsch-Talbodens an der wichtigen Brennertransitroute. Lavis war ein wichtiger Flusshafen an der Etsch, ab hier wurde Holz aus dem Fassa-, Feims- und Cembratal zu Flößen gebundenen nach Venedig geschifft. 

 

Die Wanderung

 

Der Weg beginnt an der Kirche von Lavis, links davon schlagen wir das schmale Gässchen Via Bristol ein, es führt durch verschachtelte Häuser bergauf zur Straße ins Cembratal. Auf deren Gehsteig wandern wir bergab, an der kommenden Kreuzung entdecken wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Markierung 464 mit dem Hinweis, "Strada dei Masi, Passo Croce, Monte Corona". Wir folgen der Markierung bergauf, es geht abwechslungsreich durch Buschwald, über felsige Steigstücke und durch Weinberge. Wir genießen prächtige Ausblicke über Trient, zum Monte Bondone, zur Paganella und ins Cembratal. Der Steig mündet in eine asphaltierten Höfezufahrt, der wir nordwärts bis zum Hof Maso Paierle (einst der Hof eines Bayern) folgen. Dort biegen wir links bergab und gehen auf das Dorf Pressano zu. Zwischen schönsten Weinbergen wandern wir auf der wenig befahrenen Straße Via Furli auf Lavis zu, treffen auf die Aufstiegsroute und treffen bald wieder an der Kirche ein.

 

Gehzeit 2 h

Länge 5,8 km

Höhenmeter 270

 

 

Die Einkehr

Maso Tratta an der Weinstraße. 

Martina und Giorgio führen das gepflegte Lokal, das sich ganz der einheimischen, typischen Küche verschrieben hat. Es beginnt mit hausmarinierter Forelle, Käse und Aufschnittplatten von lokalen Spezialitäten, geht über Nudel-, Reis- und Knödelgerichte zu den Hauptspeisen mit Pilzen, Kartoffel, der gebratenen Schweinswurst (luganega), Schmelzkäse, Kaninchenrollbraten und Rindsbraten. Beachtlich auch die Auswahl an lokalen Weinen.

Masi di Pressano 22, 38015 Lavis, tel. 3351261233, Montag und Dienstag Ruhetag.  

 

Anfahrt

Auf der Staatsstraße Nr. 12 bis Lavis, Parkplätze im Nordosten, in der 4. Novemberstrasse bei der Metallbrücke (Piazza Loreto) über den Avisio.