Cronaca | Corona Prämie

Ein Applaus vom Balkon reicht nicht

Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB, fordert eine rasche Auszahlung der zugesagten Corona-Prämie für Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes und der Seniorenheime.
Frauen in der Sanität
Foto: Pixabay

Wo bleiben die Prämien für die sogenannten Corona-Helden? Das fragt sich der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGBTony Tschenett. Es könne nicht sein, so der ASGB-Chef, dass auf die Zusage, die Leistung der Bediensteten während des epidemiologischen Notstandes Covid-19 ökonomisch zu honorieren, keine Taten folgen. Bereits letzte Woche wandten sich die Gewerkschaften Nursing UP, ASGB, CGIL-AGB, SGB-CISL und UIL-SGK mit einem Brief an den Sanitätsbetrieb. Dennoch sei von den zuständigen Stellen bisher keine Antwort gekommen, beklagt Tschenett und bezeichnet dies als „beschämend“. Das Land würde eine miserable Figur abgeben und auch die Gewerkschaften kompromittieren, da diese aufgrund mangelhafter Informationen außerstande seien, ihren Mitgliedern verlässliche Informationen zukommen zu lassen. Außerdem leide die Glaubwürdigkeit der politisch Verantwortlichen unter dem Nichtstun der zuständigen Stellen.

 

Landauf landab wurden die Bediensteten dieser Berufskategorien als ‚Helden von heute‘ bezeichnet, und trotzdem sitzen sie immer noch auf dem Trockenen

 

Die Kritik der Gewerkschaften erfolgte, nachdem der Sanitätsbetrieb bekanntgab, das Personal erhalte für den Monat Juni ein geringeres Honorar wie vereinbart, weil die Produktivitätsquote geringer ausfalle. Rund 70 Euro weniger sollen nun in den Gehaltsschecks des Krankenhaus-und Seniorenheimpersonal landen.

„Ich glaube es ist nicht zu viel verlangt, wenn wir stellvertretend für unsere Mitglieder im Südtiroler Sanitätsbetrieb und für jene in den Seniorenheimen die Auszahlung bereits zugesagter Prämien einfordern“, sagt Tschenett. „Landauf landab wurden die Bediensteten dieser Berufskategorien als ‚Helden von heute‘ bezeichnet, partei- und verbandsübergreifend wurde deren Leistung unterstrichen und trotzdem sitzen sie immer noch auf dem Trockenen.“ 

Dies sei inakzeptabel und müsse auf der Stelle korrigiert werden, fordert der Vorsitzende des ASGB. Ein symbolischer Applaus vom Balkon ist nun mal keine ausreichende Kompensation für die großen Anstrengungen, die das Südtiroler Personal während der Coronapandemie geleistet hat.