Cultura | Song

“Was wäre alles ohne Musik?”

Markus “Doggi” Dorfmann hat einen neuen Song produziert – als Antwort auf den “Kultur-Killer Corona” und den Vowurf, Künstler sollten “einer ordentlichen Arbeit nachgehen”.
Markus „Doggi“ Dorfmann
Foto: Markus „Doggi“ Dorfmann

Unter der Dusche, beim Putzen, im Auto, bei der Arbeit, bei Feiern und Festen sowieso: Ohne Musik geht es nicht. Und auch nicht ohne Musiker. Einer, der davon felsenfest überzeugt ist, ist Markus “Doggi” Dorfmann. Der Brixner Liedermacher hat nun einen Song produziert, mit dem er den Wert von Musik betonen und aufzeigen will, dass der Beruf des Musikers systemrelevant ist. “Seimor froa dass di Musig gib”, so der Titel des Songs.

 

“Ich war aufgebracht, als ich während des Lockdowns in sozialen Netzwerken öfters gelesen habe, dass Künstlerinnen und Künstler einer ordentlichen Arbeit nachgehen sollten”, verrät “Doggi”. Sein neues Lied sieht er als Antwort auf den “Kultur-Killer Corona” und diese Vorwürfe. “Musik ist keine Nebensächlichkeit, sondern ein Überlebensmittel für die Menschen. Was wäre eine Hochzeit ohne Tanz, ein Liebesfilm ohne Balladen, die 70er-Jahre ohne Rock’n Roll, ein klassisches Konzert ohne Mozart, ein Wiesenfest ohne Musikkapelle, eine Welt ohne Klang, ohne Melodien oder Rhythmus? Für mich nicht vorstellbar – und für die meisten Menschen vermutlich auch nicht.”

Unabhängig von der Corona-Krise, in der Liedermachern wie ihm so gut wie alle Einnahmen weggebrochen sind, müsse man als Musikkünstler heute kreativ sein, um Einnahmequellen zu finden, erklärt “Doggi”. Der Verkauf von CDs funktioniere nicht mehr, weil alles gestreamt werde; die Produktion eines Videos sei finanziell und zeitlich aufwändig. “Alles, was die Politik unterstützend tut, ist willkommen, davon abhängig sein will ich aber nicht”, so “Doggi”. Daher lädt er seine Fans ein, ihn mit einer freiwilligen Spende zu unterstützen.

Zugleich macht er sich – auch im Hinblick auf einen möglichen zweiten Lockdown – Gedanken um den sozialen Zusammenhalt. Es brauche Solidarität, ist “Doggi” überzeugt – und die fange im Kopf an. “Das Ereignis Covid-19 und die Pandemie überfordern die Gesellschaft. Verschiedene Verantwortungsträger müssen täglich Entscheidungen treffen. Ob diese richtig sind, weiß momentan niemand, weil es keine Lösung und keine einfachen Antworten gibt.Wenn man diese Tatsache akzeptiert, wird es einfacher, auch die Position des anderen zu verstehen und anzunehmen. Nur so kann eine zusätzliche gesellschaftliche Spaltung vermieden werden.”

 

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Klemens Riegler Dom, 11/01/2020 - 09:30

... Hochzeit, Liebesfilm, 70er-Jahre ohne Rock’n Roll, klassisches Konzert, Wiesenfest usw. ohne Musik? ... da darf man ruhig auch noch das Radio hinzufügen. Bitte einfach vorstellen wie es wäre wenn Rai-Südtirol, Südtirol1 oder Radio2000 und alle weiteren Sender keine Musik mehr spielen würden. Kapito? Vielleicht wäre das gerade jetzt (oder in den nächsten Tagen im Lockdown) eine gute Idee ... wenn nur einen einzigen Tag lang keine Musik mehr gespielt würde. Dann hätten auch die letzten "capito"!

Dom, 11/01/2020 - 09:30 Collegamento permanente