Politica | Jahresrückblick

I Polli des Jahres

I protagonisti in negativo dell´anno - Zehn Protagonisten, die im Jahr 2022 besonders deutlich ins Fettnäpfchen getreten sind.
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Foto: salto

Tommy, can you hear me?


Thomas Widmann sitzt fast 19 Jahre lang in wichtigen Ämtern in diesem Land und trifft Entscheidungen - als Landesrat oder als Präsident des Südtiroler Landtages. Ende April 2022 geht diese Ära zu Ende. Widmann muss unfreiwillig den Hut als Sanitätslandesrat nehmen. Seitdem sitzt er erstmals in seiner Karriere als einfacher Abgeordneter im Landtag.
An diesem Niedergang ist vor allem einer Schuld: er selbst.
Thomas Widmann hat vor Jahren in abgehörten Telefongesprächen einige sehr unfreundliche Aussagen über Landeshauptmann Arno Kompatscher gemacht. Und er hat mehrere Aktionen gesetzt, die deutlich machten, dass er von seinem obersten Dienstherrn wenig oder gar nichts hält.
Doch all das hätte der Tommy spielend überlebt. Es waren der Hochmut und die Selbstüberschätzung, die dem Extremsportler letztlich den Kopf gekostet haben.
 
 
Doch all das hätte der Tommy spielend überlebt. Es waren der Hochmut und die Selbstüberschätzung, die dem Extremsportler letztlich den Kopf gekostet haben
 
Denn Widmann wiederholte seine Aussagen gegen Kompatscher in einem bestellten Interview mit Toni Ebner. Er würde auch heute noch dasselbe sagen. Vor allem aber gönnte er sich in einer Rede im Landtag noch eine Zugabe: Er bezichtigte den Landeshauptmann offen unlauterer Machenschaften.
Damit unterschrieb Widmann seinen eigenen Abschussbefehl. Dass der SVP-Parteiausschuss ihm bei seinem Abgang Rosen streute, scheint den Bozner Vollblutpolitiker noch einmal angestachelt zu haben. Es war für ihn eine Bestätigung, Recht zu haben und nur Opfer einer „Clique" geworden zu sein, "die das Land zerstört“.
Jetzt wird Thomas Widmann alles tun, damit die womöglich letzten 9 Monate seiner politischen Karriere noch einmal in die Verlängerung gehen. Oder zumindest die nachhaltigste Zeitspanne seiner Laufbahn werden.
Allerdings für seine Gegner.
 
 

L’ école c’est moi!

 
 
L’ école c’est moi! La scuola sono io. 
Basterebbe parafrasare la celebre frase che accompagna la fama del Re Sole, il monarca assolutista francese vissuto tra il 17 e 18 secolo, per riassumere la situazione che ha visto – ahinoi – protagonista il sovrintendente scolastico Vincenzo Gullotta, per cui è stato chiesto il rinvio a giudizio assieme al dirigente della scuola secondaria Ugo Foscolo, frequentata da uno dei figli di Gullotta, Franco Lever e l'insegnante di tecnologia, Francesco Migliaccio con la pesante accusa, tutta ancora da provare, di  falso ideologico commesso da pubblico ufficiale in atti pubblici.
 
 
 
I fatti sono noti anche alle cronache nazionali: è il 12 giugno 2020, l’ultimo giorno di scuola, quando succede qualcosa di imprevisto: il consiglio di classe si riunisce in una sessione straordinaria con un solo punto all’ordine del giorno: rivalutare i voti del figlio di Gullotta. Casualmente proprio i due più bassi che avrebbero stonato sulla pagella finale: un 6 in tecnologia che verrà trasformato in 8 e il voto in musica cambiato da 7 a 8 nonostante le rimostranze del docente che ribadiva l’esattezza della media aritmetica. Secondo l’accusa, la scuola avrebbe ricevuto pressioni proprio dal sovrintendente provinciale, anche dietro minaccia dell’invio di ispettori, per fare alzare la media del figlio. Diversa la versione del docente di tecnologia che ha affermato che mentre pranzava con la moglie un boccone gli è andato di traverso pensando all’imperdonabile errore di valutazione che ha commesso dando quell’inglorioso 6 a Gullotta Junior. Anche Gullotta Senior nega tutto. Probabilmente anche di essere sovrintendente e di avere un figlio adolescente.
In fondo stiamo parlando del voto delle medie, che sappiamo tutti che non conta nulla, mica di una laurea in Albania.
Mentre l’opposizione in consiglio provinciale (e anche l’opinione pubblica) ne chiede le dimissioni, anche noi siamo garantisti fino alla fine, come il leghista Giuliano Vettorato che nel dubbio ha confermato la piena fiducia nei confronti del suo dirigente in quanto “persona competente e preparata, con il quale abbiamo instaurato un ottimo rapporto professionale e umano”. In fondo stiamo parlando del voto delle medie, che sappiamo tutti che non conta nulla, mica di una laurea in Albania.
 

Horror pur

 
Mitte November fletschte der Dolomiten-Wolf wieder einmal seine Zähne. Auf der Titelseite des Tagblattes der Südtiroler steht zu lesen „Beim Wandern von Wolfsrudel umkreist: Retter aus der Luft befreien 2 Frauen“. Im Innenteil heißt es dann:
 
„Es waren wohl die schrecklichsten Minuten ihres Lebens, die gestern Mittag 2 junge Frauen erleben mussten: Beim Wandern im Ultental trafen sie auf dem Tarscher Jöchl (2620 Meter) plötzlich auf ein Wolfsrudel, das sich ihnen gefährlich näherte und sie verfolgte.“
 
 
Das Problem an der Geschichte: Es handelt sich um alpine Fake-News.
Denn die zwei Frauen müssen in den Tagen danach, den größten Teil dieser Geschichte wieder zurücknehmen. Von einer Umzingelung ist plötzlich nicht mehr die Rede. In einem Dolomiteninterview sagt jetzt eine der beiden Frauen:
 
„Wir haben in etwa 150 Meter Luftlinie Entfernung 6 bis 8 Wölfe gesehen. Aufgrund der äußeren Merkmale und der schleichenden Bewegungen waren wir uns sofort sicher, dass es sich um Wölfe handelte“.
 
Wie alle Personen, die auf Wölfe oder Bären treffen, werden auch die beiden Berggängerinnen von Personal des Amtes für Jagd und Fischerei befragt. Dabei übergeben die Frauen den Beamten auch ein „Beweisfoto“, mit dem Handy, aufgenommen, das das Wolfrudel zeigen soll. Salto.bz veröffentlich wenig später dieses Foto exklusiv.
 
 
Und wer zahlt für dieses Flugtaxi?
Spätestens damit wird die Geschichte der beiden Damen zum schlechten Witz.
Ein Detail wurde aber bisher nicht geklärt. Die zwei Frauen haben angeblich die Notrufnummer gewählt. Von Bozen aus startet der Rettungshubschrauber, nimmt Bergretter an Bord und die Frauen werden ins Tal geflogen.
Wer aber hat diese Rettung angeordnet? Und wer zahlt für dieses Flugtaxi?
Die zwei Frauen sicher nicht. Aber vielleicht können jene dafür aufkommen, die sich das „Stopp dem Wolf“ auf die stolze Tirolerbrust tätoviert haben.
 

 Sentenza inaspettata 

 
All’indomani della sentenza del Consiglio di Stato che dopo un decennio ha annullato le concessioni del Twenty l’imprenditore Giovanni Podini è riuscito a diffondere una nota ufficiale in cui parlava di “sentenza del tutto inaspettata che lascia disorientati”, quando in realtà il provvedimento confermava e  ricalcava semplicemente una sentenza del Tar del 2019. Non solo.  
Nel corso dell’autunno 2021, un avvocato amministrativista insieme ad un avvocato della pubblica amministrazione, certi dell’esito della sentenza per cui si è finta sorpresa, hanno elaborato l’emendamento che è stato approvato di notte nella finanziaria che ha consentito – fortunatamente – al Twenty di rimanere aperto, cosa che non sarebbe avvenuta in nessuna parte d’Italia.  Come può un imprenditore molto preparato parlare di sentenza inaspettata sapendo che una leggina fatta apposta per lui, c’era già?
 
 
Come può un imprenditore molto preparato parlare di sentenza inaspettata sapendo che una leggina di cui solo altre tre quattro persone sapevano l’esistenza c’era già?
 
Ciò detto, Giovanni Podini ha costruito un centro commerciale di grande successo senza che fosse fatta una gara solo ed unicamente perché glielo hanno consentito la Provincia di Bolzano (nelle persone di Luis Durnwalder e del suo ex socio in affari, Thomas Widmann) e dell’ex sindaco Gigi Spagnolli, che per questa vicenda ha subito un processo penale dal quale è stato poi assolto. Ma l’altro aspetto per cui merita il premio è che, considerando dei “polli” tutti gli altri, l’imprenditore continua ad insistere di aver regalato alla città “un ponte pedociclabile” da 4,8 milioni. Ma a lui, come dimostrano le sentenze, è stata regalata dalla politica e dai tecnici al servizio della politica, l’opportunità di fare un centro commerciale che rende molti, moltissimi milioni all’anno, senza partecipare ad una gara e con una procedura definita dai giudici poco trasparente e iniqua. Se si riceve in regalo una Lamborghini non è carino continuare a far pesare di aver regalato uno scooter.
 

Grünes Dilemma

 
In der Dezember-Sitzung des Landtages ließ der Grüne Abgeordnete Hanspeter Staffler mit einer – für Grüne Verhältnisse – bemerkenswerten Aussage aufhorchen. In der Diskussion zum Wohnbauförderungsgesetz forderte er: „Wir brauchen mehr Bauland!
Staffler war sich des Dilemmas wohl bewusst, das er selbst als ein solches bezeichnete. Dennoch wählte er in dieser Frage wie auch beim Auwald in Brixen – hier müsste erst einmal nachgewiesen werden, dass es sich tatsächlich um einen Auwald handelt – offenbar „pragmatischere“ Ansätze. Auwald wie grüne Wiesen stehen offenbar zur Diskussion, wenn bestimmte Interessen dies erfordern.
 
Der Südtiroler Bauernbund scheint mittlerweile grüner zu sein als die Grünen.
 
„Auch wenn wir allen Leerstand aufmarenden, den es in Südtirol gibt, werden wir dennoch auf der grünen Wiese bauen müssen“, erklärte der Grüne Politiker – offenbar in Unkenntnis darüber, dass mittlerweile nicht mehr nur Baugrund Mangelware ist, sondern auch grüne Wiesen. Der Südtiroler Bauernbund, vehementer Befürworter des Leerstandsmanagements, scheint mittlerweile grüner zu sein als die Grünen.
 
 

Pinggo Pollino


Der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders, Dieter Pinggera, hat einen echten Klotz am Bein, ein großes Kasernenareal, das für die Schlanderser*innen lange Fluch war und mittlerweile bester (Bauspekulations-)Segen ist. Oder doch nicht?
Mit väterlicher Vorsicht ließ es Pinggera von jungen Menschen alternativ bespielen. Die Basis, wie sich die aktiven Köpfe nennen, hat inmitten der wenig vorbildhaften Apfel-Industrie-Gegend eine Insel geschaffen, die den geldgeilen Bauern und Bäuerinnen von einer anderen Welt erzählte, einer Welt, die nicht Gier und Profit ins Zentrum des Lebens stellt, sondern Zeit, Freude, Gemeinschaft, Kultur und Lebenslust. Eine durchaus löbliche Aktion, die der Bürgermeister da unterstützte. Applaus.
 
 
Die Bagger-Aktion hat am Ende viel Staub aufgewirbelt und es wurde, so heißt es, „viel Porzellan zerschlagen“. Porzellana.
 
Weniger löblich war hingegen Anfang Oktober 2022 Pinggeras Entschluss, seinen Namen unter ein Dokument zu setzen, um auf dem Areal – ausgerüstet mit Baggerwerk und Dorfbullen – mit überraschenden Abbrucharbeiten zu beginnen. Warum diese Eile? Dabei hatte Bürgermeister Pinggo Pollino der Denkmalschützerin Karin Dalla Torre versprochen gehabt, die Bauuntersuchung abzuwarten. Versprechen gebrochen, Kaserne (teilweise) abgebrochen. Die Bagger-Aktion hat am Ende viel Staub aufgewirbelt und es wurde, so heißt es, „viel Porzellan zerschlagen“. Porzellana.
 
 

Michl forever

 
"Michl Ebner è Presidente della Camera di commercio di Bolzano dal 2008. Secondo noi nei tre periodi di carica trascorsi ha svolto un ottimo lavoro. Per questo gli abbiamo chiesto di comune accordo di ricandidarsi anche nel 2023" Con questa dichiarazione Federico Giudiceandrea, Presidente del Wirtschaftsring Economia Alto Adige, ha voluto dire l’estate scorsa che in una terra con mezzo milione di abitanti e migliaia di imprese non esiste una persona in grado di guidare la Camera di Commercio per permettere finalmente a Michl Ebner di riposarsi un po’.
Ironie a parte, pare che in realtà sia stato il presidente di Athesia a proporsi per ricoprire la carica fino al 2028 (!) in una riunione ferragostana ristretta in cui mancavano alcuni big e che i presidenti delle associazioni il giorno successivo siano stati costretti ad adeguarsi e a far finta di averlo proposto loro. Chi si azzarderebbe a dire qualcosa per ostacolare il necessario quarto mandato dell’uomo che controlla l’80% del mercato editoriale regionale? La ricostruzione è verosimile ma non si saprà mai come è andata veramente. Certo è che dopo la pubblicazione di Freunde im Edelweiss, il libro di Christoph Franceschini e Arthur Oberhofer, emerge chiaramente come il presidente di Athesia si sia trovato in grosso conflitto di interesse nel tentativo di scalata dell’aeroporto insieme a Ingemar Gatterer. Ma neppure dopo la pubblicazione degli audio nella quartata puntata del podcast nessuno del mondo economico ha avuto l’ardire di fare mezzo commento. Tutto normale, sudtirolesemente parlando.
 
Chi si azzarderebbe a dire qualcosa per ostacolare il necessario quarto mandato dell’uomo che controlla l’80% del mercato editoriale regionale?
 
Del resto Ebner aveva bisogno di questo incarico. Nella sua vita è stato solo deputato alla Camera (dal 1979 al 1994), deputato al Parlamento europeo per tre mandati consecutivi (1994, 1999 e 2004) ed è quindi giusto e normale che rimanga presidente della Camera di Commercio per vent’anni, fino quando cioè, avrà compiuto 75 anni (ne ha appena fatti 70).
Il problema di fondo è che, essendo tutto il mondo politico di lingua italiana e lingua tedesca perennemente sotto scacco (per usare un eufemismo), gli unici che potrebbero dare un contributo alla normalizzazione di questa terra, mostrando di avere la spina dorsale per ammettere che è un’anomalia avere il magnate dei media regionale e uomo forte Svp come presidente della Camera, sarebbero gli imprenditori. Loro hanno molto meno bisogno di fotine sui giornali di quanto ne abbiano i politici. Invece bisognerà attendere fino al 2028, ammesso che Michl non decida di rimanere in carica fino ad 80 anni. E poi? I presidenti delle categorie nel frattempo saranno cambiati ma per non sbagliare potrebbe esserci l'opzione di lasciare il doppio trono (Athesia e Camera) al figlio Georg, che è peraltro un manager molto preparato. Ebner forever and ever.
 

Highway to Heller
 

 
André Heller, der weltweit bekannte Multimediakünstler – mit familiären Wurzeln, die sogar in einen alten Kalterer Weinkeller führen – ist  seit Jahrzehnten nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein begnadeter Fälscher. In der Stadt Brixen zum neuen Chefgärtner ernannt, will sich Fälscher Heller nun erst recht ins Zeug legen.
In der Stadt Brixen zum neuen Chefgärtner ernannt, will sich Fälscher Heller nun erst recht ins Zeug legen.
Ob eine Umsetzung des Brixner-Garten-Spektakels richtig oder falsch ist, oder ob Hellers Projekt gar richtig falsch ist? Wer außer einem richtigen Pollo hat die geeigneten Antworten?
 
 

Tierser Cabrio

 
Frei übersetzt heißt „Cabrio“ oben ohne.
Genau das muss man sich aber auch bei den Machern der Tierser Cabrioseilbahn ernsthaft fragen.
Denn das von Anfang an umstrittene Prestigeprojekt der neue Tierser Seilbahn von St. Zyprian auf die Frommer Alm ist wohl ein Meilenstein in jener Sportart, die in Südtirol sich immer größerer Beliebtheit erfreut: dem bauernschlauen Versuch, Bestimmungen, Gesetze und Auflagen zu umgehen, in der Hoffnung, dass es eh niemand merkt.
Das Projekt der privaten Tierser Seilbahn AG bekommt einen überaus großzügigen Landesbeitrag von 13 Millionen Euro. Bei einer ausgewiesenen Gesamtinvestition von 15,8 Millionen Euro entspricht das einem öffentlichen Beitrag von 75 Prozent der Baukosten. Auch die Bauzeiten werden eingehalten und so kann die Bahn im Februar 2022 ihren Betrieb aufnehmen. Täglich fahren hunderte Menschen mit der modernen Seilbahn.
Was aber kaum jemand weiß: Sowohl die Tal- als auch die Bergstation der Seilbahn haben keine Benutzungsgenehmigung. Sie bekommen diese auch nicht. Denn die Macher haben deutlich anders gebaut als im genehmigten Projekt vorgesehen. Es wurden sowohl die Volumina überschritten als auch die Freiflächen verändert. Es geht dabei nicht um Peanuts, sondern die Abweichungen liegen bei rund 20 Prozent der ursprünglichen Vorgaben.
 
 
Der Plan war, so wie früher im Nachhinein einfach ein Varianteprojekt einzureichen und damit die Bausünden zu sanieren. Doch die Planer hatte die Rechnung ohne den Gesetzgeber gemacht. Inzwischen ist das neue Urbanistikgesetz in Kraft getreten und das lässt eine solche Sanierung nicht mehr zu.
Ein Meilenstein in jener Sportart, die in Südtirol sich immer größerer Beliebtheit erfreut: dem bauernschlauen Versuch, Bestimmungen, Gesetze und Auflagen zu umgehen, in der Hoffnung, dass es eh niemand merkt.
Einen Monat lang hält die amtliche Omertá. Nachdem Salto.bz das Dilemma öffentlich macht, schreiten die Carabinieri und die Staatsanwaltschaft ein und verfügen die Schließung der Bahn. Bis heute ist das so. Doch schon bald soll die Seilbahn endlich ordentlich anfahren.
Nach monatelangen Konsultationen haben die zuständige Landesämter in Absprache mit der Bozner Staatsanwaltschaft einen Ausweg gefunden. Die Betreiber schütten einige unterirdische Räume zu und damit werden die oberirdischen Teile, die zu viel gebaut wurden, saniert. Die Dienststellenkonferenz des Landes hat Ende November dieser Lösung zugestimmt.
Das Problem: Damit hat man einen Präzedenzfall geschaffen. Man kann illegal gebaute überirdische Gebäudeteil durch das zuschütten legal errichteter unterirdischer Räume kompensieren und sanieren.
Au, au, wenn das Schule macht.
 

Landesrätin für Gerüchte

 
Es war am 31. März 2022.
An diesem Tag diktierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Waltraud Deeg den Dolomiten einen unglaublichen Satz ins Blatt. Deeg sagt: „Ich habe schon vor 1,5 Jahren aus dem Umfeld von Karl Zeller gehört, dass es das Ziel ist, die Mehrheit in der SVP zu erringen oder im Zweifelsfall zu riskieren, die Partei zu zerstören“.
Waltraud Deeg hat diesen Satz später mehrmals öffentlich wiederholt. Sie weigert sich aber bis heute zu sagen, wer es war, der diese Aussage gemacht habe. Die höchste Politikerin im Land verbreitet Gerüchte, und allein dadurch erhalten sie anscheinend Gesetzeskraft. So gebraucht Dolomiten-Chefredakteur Toni Ebner etwa am "Runden Tisch" von RAI-Südtirol diesen Sager als Beleg dafür, dass es einen Plan der „Freunde gegen das Edelweiss“ gibt und der langjährige Meraner Parlamentarier Karl Zeller der Anführer sei.
Man muss sich aber vorstellen: Karl Zeller ist zu diesem Zeitpunkt noch stellvertretender Obmann der SVP. Und die Landeshauptmannstellvertreterin sagt, der Vize-Obmann wolle die eigene Partei zerstören. Und niemand sagt etwas dazu.
 
 
Die höchste Politikerin im Land verbreitet Gerüchte, und allein dadurch erhalten sie anscheinend Gesetzeskraft.
Vor zwei Wochen hat sich Rosmarie Pamer erlaubt, SVP-Obmann Philipp Achammer in einem Tageszeitungs-Interview als „überfordert“ zu bezeichnen. Es dauerte keine zwei Tage und Pamer wurde zum Scherbengericht gerufen. Die Konferenz der SVP-Bezirksobleute watschte die Burggräfler Obfrau ab und sprach dem SVP-Obmann umgehend die Solidarität aus.
Die weit schweren Anschuldigen von Waltraud Deeg wurden bis heute in der SVP nie zum Thema gemacht.
Die Landeshauptmannstellvertreterin wird spätestens ab 2024 eine neue Kompetenz dazu bekommen: die Gerüchteküche.
Eine Expertenkommission soll in den nächsten Monaten die Durchführungsbestimmungen für diesen Bereich ausarbeiten.
 
Texte: Fabio Gobbato, Astrid Tötsch, Elisa Brunelli, Martin Hanni, Christoph Franceschini
 
 
 
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Sebastian Felderer Sab, 12/31/2022 - 11:38

Lieber Herr Kerschbaumer, wenn diese Vorfreude zur Freude werden soll, dann müssen wir die Politik schon von hinten aufrollen. Richtig, der Zaudernde hat keinen Platz mehr in dieser erhofften Wende, denn er ist das eigentliche Übel der letzten zehn Jahre. Doch was Positives liegt in der Luft. Sobald der Rauch der Feuerwerke sich verzieht, wird es sich zeigen. Überraschung 2023. Prosit Neujahr!

Sab, 12/31/2022 - 11:38 Collegamento permanente
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Georg Markart Sab, 12/31/2022 - 18:16

In risposta a di Sebastian Felderer

Da Sie kein SVP Wähler sind, kann ich noch verstehen,daß Sie sich eine Wende in der Südtiroler Politik erhoffen. Auch wenn Sie vermeiden den Namen zu schreiben und LH Kompatscher als ein Übel der letzten 10 Jahre bezeichnen ist dies doch für mich unterste Schublade.
Obwohl Sie schon mehrmals geschrieben haben,keine Kommentare mehr zu schreiben,auch weil Salto einige gelöscht hat,so lese ich Ihre
Kommentare doch immer gerne, nur bei Beleidigungen gegenüber des LH juckts mich zu antworten Prosit Neujahr!

Sab, 12/31/2022 - 18:16 Collegamento permanente