Politica | Gastkommentar

„Wohnungsnotstand ist kein Naturgesetz“

Appell des Bozner Gemeinderats Rudi Benedikter von den Grünen: Die leerstehenden Wohnungen in der Landeshauptstadt müssen genutzt werden, bevor neu gebaut wird.
Benedikter, Rudi
Foto: salto, bz
Der Wohnungsnotstand ist kein Naturgesetz. Der erhitzte Wohnungsmarkt in Bozen ist keine „Naturkatastrophe“ ... Der Auftrag, bzw. das Ziel „Förderung leistbaren Wohnens“ des Landesgesetzes für Raum & Landschaft von 2018 wurde verfehlt, weil die Politik in Stadt und Land den Marktgesetzen freien Lauf ließ – entgegen dem politischen Auftrag.
Das Land und die Gemeinde Bozen haben gesetzliche Instrumente in der Hand, um kurzfristig 1.600 Wohnungen zu schaffen, ohne einen einzigen Quadratmeter Grün versiegeln zu müssen! Die Flächen: Ex-Handwerkerzone Drusus-Allee – Huberkaserne – 550 freie Gemeinde-Wohnungen –  562 freie WOBI-Wohnungen – leerstehende, unverkaufte Neubauwohnungen. Und längerfristig könnten auf dem Bahnhofsareal weitere 1.600 Wohnungen entstehen.
 
 
Die Stadt Bozen muss endlich den Art. 19 des Landesgesetzes für Raum & Landschaft von 2018 konsequent anwenden und 60% dieser neuen Wohngebiete „im Gebauten“ dem öffentlichen Wohnbau widmen, leistbare Mietwohnungen oder geförderte Eigentumswohnungen schaffen.
Doch in der Debatte um den „Städtischen Lärm-Schutz-Plan“ werden – unzulässigerweise – nur zwei Optionen genannt:  Wohnbau in der Industriezone oder im Landwirtschaftlichen Grün (zwischen Bozen und Leifers, die sog. città metropolitana). Die Reduzierung auf diese beiden „Lösungen“ ist jedoch absolut verkürzt und unzulässig. Eine solche Alternativstellung hat nichts mit unserem Regierungsprogramm zu tun, uns ebenso wenig mit der Studie der Urbanistikexperten Francesco Sbetti/Peter Morello.
Wohnbau in Bozen heißt: Weder im Industrielärm noch im landwirtschaftlichen Grün! Wohnen im Industrie- und Verkehrslärm der Galileistrasse ist unzumutbar. Wohnbauexpansion ins Grüne ist aus Gründen des Umwelt-, Landschafts- und Klimaschutzes definitiv undenkbar.
 
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Josef Fulterer Gio, 06/01/2023 - 07:14

Eine Steuer in der Orts-üblichen Höhe der Jahres-Mieten,
für Zweit-Wonungen,
Leerstand,
absichtlich nicht fertig-gestellte Wohnbauten,
Endrümpelung der Bau-Gesetze von der unsinnigen kostspieligen Bürokratie
und Feuer unter dem Hintern des Wohnbau-Institutes für die 500 Wohnungen, die angeblich zu sanieren sind,
würde W o h n e n deutlich l e i s t b a r e r machen.

Gio, 06/01/2023 - 07:14 Collegamento permanente