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Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zum Prünster in Tabland

Eine abwechslungsreiche und lohnende Rundwanderung im Nordwesten des Meraner Beckens.

Im Nordwesten des Meraner Beckens beginnt bei einer Geländestufe der Etsch geografisch der Vinschgau. Auf einer Terrasse liegt dort der rührige Obst- Wein- und Urlaubsort Partschins am Fuß der Texelgruppe. Auf den steilen Talflanken liegen verstreut auf Rodungsinseln die Bauernhöfe des Bergweilers Tabland und auch unser Ziel, der Prünsterhof. Seit wenigen Jahrzehnten sind die Höfe durch eine Autozufahrt erreichbar. Wegen einem mittlerweile ausgeräumten Nachbarschaftsstreit um das Durchfahrtsrecht wurde die Straße zum Pürnsterhof erst im Jahr 2005 verlängert.  Bei einer abwechslungsreichen und lohnenden Rundwanderung ist der Prünster unser Mittagsziel, der Gasthof ist wegen seiner aussichtsreichen und sonnigen Lage und besonders wegen der herzlichen Gastfreundschaft und guten Hausmannskost Weitum bekannt und dementsprechend viel besucht. An den Wochenenden, wo vorwiegend Einheimische einkehren, ist Vormerkung angeraten, sonst ist auf der Terrasse vor dem Haus im Schatten der alten Esche, oder in der großen verglasten Veranda und dem Stübchen kaum ein Platz zu finden. Zum Haus gehört auch eine Landwirtschaft mit Rindern und Schafen, deren Fleisch in den Kochtöpfen landet. Lamm und Junghammel sind die Grundlagen des berühmten Prünster “Schöpsernen”. Natürlich stehen auch eine Reihe weiterer Gerichte auf der Karte wie allerlei Knödel, Salate, Gulasch, Wienerschnitzel, Zwiebelrostbraten, Omeletten, geröstete Kartoffel mit und ohne Eier und Speck, Jausen mit Speck oder Käse, herrliche hausgemachte Kuchen. Dann hausgemachte Säfte, Fassbier und eine kleine Auswahl an Flaschenweinen. Erwähnenswert sind die moderaten Preise, die sicher auch zur Beliebtheit des Gasthauses beitragen. Der Prünster liegt n der Nähe des Partschinser Wasserfalles, einem der beeindruckendsten der Alpen. Fast 100 Meter schießen die tosenden Wassermassen übe rein Felskante in die Tiefe, sein Rauschen ist gut vernehmbar und unser ständiger Begleiter. Besonders beeindruckend ist das Schauspiel zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr bis zum Juni oder nach Regenfällen. 

 

 

Die Wanderung

 

Wir starten im östlichen Dorfrand von Partschins und folgen der Wegmarkierung Sagenweg und 7A über eine kleinen Asphaltstraße bergauf in Richtung Vertigen zum Einstieg des Waalweges. Dieser quert mit prächtiger Aussicht den felsigen Berghang. Bei einer Wegteilung, dem “Anderleiter Egg”, schlagen wir den steilen holprigen Steig ein, der an vorgeschichtlichen Kultstätten und Siedlungsspuren, die durch Schilder gekennzeichnet sind, durch Buschwald bergauf führt. Wir queren die Zuhfartsstreße nach Tabland, bleiben weiter auf unseren Bergsteig, gelangen zum Ebnerhof, gehen zwischen der neuen Scheune und Haus durch und nehmen jetzt den Steig Nr 1 zum Prünster, bis hierher 2 Gehstunden. Anschließend geht ein Steiglein Zickzack stramm bergab, wer möchte, kann bei der Kreuzung mit der Autostraße zum Wasserfall abzweigen ( 20 Minuten). Unser Steig kürzt die Kehren der Autostraße ab, nach dem Gasthof Birkenwald gelangen wir zu einem Kreuzungspunkt der Wanderwege, wir überqueren die Autostraße, gehen auf einer Brücke über das tiefe Bachbett des Zielbaches, folgen dem Steiglein auf der rechten Bachseite bergab bis zum Winklerhof (Einkehrmöglichkeit) queren wieder auf einer schmalen Hängebrücke den Gelbach und gehen nun durch Obstgärten ins Dorf Partschins zum Ausgangspunkt zurück.

Gehzeit 3 h 20 Minuten, 8,4 km, 584 Höhenmeter 

 

Bis Mitte des 20. Jh. war neben dem Prünster in einem kleinen Gebäude die Schule untergebracht. Alle Kinder des kleinen Weilers, der sich aus 12 Bauernhöfen zusammensetzt, gingen in dieselbe Klasse. Durch die neue Straße konnte ein Schülertransport nach Partschins eingerichtet werden.

Die Hofstelle des Prünsters ist uralt, bereits im fernen Jahr 1380 wird in Dokumenten der „Prunster ab Tablat“ genannt, 1548 erscheint erstmals der Name Prünster, wir finden einen Christian Prünster vom Prünsthof auf Tabland.  Prunster leitet sich vom althochdeutschen Brunst ab und bedeutet Rodung von Wald durch Feuer. Aus: Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden, 1909, Tarneller, Josef. Hölder Verlag 

 

Gasthaus Prünsterhof, Tabland 6, 39020 Partschins, Tel. 0473 967454. Ganzjährig geöffnet, Freitag Ruhetag. Ende Juni bis Ende Juli geschlossen. Abends nur auf Vorbestellung für Gruppen.

Anfahrt: Von der Vinschgauer Staatsstraße bei Tolles unds Dorf Partschins abbiegen. Im Dorf Parkplätze beim Freibad.

Tipp: Beim Tourismusbüro ist eine Broschüre über den Sagenweg, den Waalweg und den Wasserfallweg erhältlich.