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Politica | Fiamma tricolore

"Un simbolo di cui andiamo fieri"

Giorgia Meloni behauptet, die grün-weiss-rote Flamme im Symbol ihrer Rechtspartei habe mit dem Faschismus nichts zu tun. Doch sie wurde von Giorgio Almirante entworfen.

Für Giorgia Meloni, die Vorsitzende der ultrarechten Fratelli d´Italia, ist ihr Listenzeichen mit der grün-weiss-roten Flamme eines von vielen, die bei der Parlamentswahl am 25. September italienweit auf den Stimmzetteln stehen. "Non c´entra con il fascismo", behauptet Meloni, deren Partei in den Umfragen führt. Diese Behauptung ist unwahr. Denn die umstrittene Flamme wurde nach Darstellung einiger Historiker persönlich von Giorgio Almirante entworfen, einem der Führer des historischen partito fascista und Nazi-Kollaborateur.
Auf ihrer Behauptung beharrt Meloni auch in einem Interview mit der britischen Wochenzeitung The spectator. Das Gespräch führte Nicolas Farrell, Faschismus-Experte und Autor des Buches Mussolini: a new life: "Non mi nascondo, se fossi fascista, direi che sono fascista. Invece non parlo di fascismo, perchè non sono fascista." Von Farrell auf eine Gruppe von AN-Mitgliedern angesprochen, die ihre Arme zum römischen Gruss erheben: "Sono una piccola minoranza. Ho sempre detto ai dirigenti del mio partito di reagire con la mssima severità alle manifestazioni nostalgiche."

 

 

Die Vorläuferpartei MSI wurde am 26. Dezember 1946 von Ex-Vertretern der Repubblica Sociale italiana wie Giorgio Almirante, Pino Romualdi und ehemaligen Exponenten des faschistischen Regimes gegründet.
Ihre Partei sei nicht "contro l´Europa, ma per la nostra dignità nazionale". Die Auschwitz-Überlebende Liliana Segre hat Meloni aufgefordert, diesen Geist durch eine Änderung des Logos zu beweisen: "Inizi a togliere la fiamma dal logo del suo partito". Die Antwort war negativ. 2017 wurde eine kleine Änderung durchgeführt. Der Balken, auf dem das Feuer brennt und der den Sarg des Duce stilisiert, wurde zu einem schmalen Streifen reduziert.

Niemand behauptet, Giorgia Meloni sei eine Faschistin. Aber sie spielt mit dem Erbe das Faschismus, weil es traurigerweise einen Markt hat. Vor jeder Wahl sucht sie nach Nachfahren Mussolinis, die mit ihrem Namen für ihre Partei strahlen

Die Süddeutsche Zeitung zur Problematik " Niemand behauptet, Giorgia Meloni sei eine Faschistin. Aber sie spielt mit dem Erbe das Faschismus, weil es traurigerweise einen Markt hat. Vor jeder Wahl sucht sie nach Nachfahren Mussolinis, die mit ihrem Namen für ihre Partei strahlen: zuletzt Rachele Mussolini, davor Caio Giulio Cesare Mussolini. Und wenn sie sagt, sie sei stolz auf das Symbol mit der grün-weiss-roten Flamme, verhallen eben auch die schönsten Worte der Besänftigung". "Die Flamme" - so Melonis eigenwillige These - "hat mit dem Faschismus nichts zu tun. Sie steht vielmehr für die Anerkennung der Entwicklung der demokratischen Rechten in der Geschichte unserer Republik. Und darauf sind wir stolz.“