Società | Globalisierung

Immer mehr Menschen leben in Armut

Das Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich ist in vielen Ländern weltweit ein verbreitetes Phänomen.
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Foto: (c) pixabay

Es beschreibt den Trend, dass immer mehr Menschen in Armut leben, während ein immer kleinerer Teil der Bevölkerung unvorstellbar reich ist.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die Globalisierung, die es multinationalen Unternehmen ermöglicht hat, ihre Gewinne zu maximieren, indem sie Arbeitsplätze in Länder mit niedrigeren Löhnen und schlechteren Arbeitsbedingungen verlagern. Dies führt dazu, dass Arbeiter in Industrieländern ihre Jobs verlieren und sich gezwungen sehen, für viel geringere Löhne zu arbeiten.

Ein weiterer Faktor ist die mangelnde Regulierung der Finanzmärkte. Ohne angemessene Regulierungen können die Reichen und Mächtigen ihr Vermögen weiter ausbauen, während die ärmeren Schichten zurückbleiben. Die Regierungen haben eine Verantwortung, die Finanzmärkte zu regulieren und sicherzustellen, dass alle Menschen eine gleichmäßige Chance auf Wohlstand haben.

Studien zeigen, dass die reichsten 1% der Weltbevölkerung mehr Vermögen besitzen als die ärmsten 50%. Diese ungleiche Verteilung des Wohlstands hat Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt, da es dazu führt, dass ein immer größerer Teil der Bevölkerung auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, um ihre grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen.

Um diese Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern, müssen Regierungen Maßnahmen ergreifen, um die wirtschaftliche Umverteilung zu fördern und den Zugang zu Bildung und Arbeitsmöglichkeiten für alle zu verbessern.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Schaffung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen mit gerechten Löhnen. Dies kann durch die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie die Förderung von Bildung und Fortbildung erreicht werden.

Es ist auch wichtig, dass Regierungen multinationale Unternehmen dazu verpflichten, faire Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne zu bieten. Dies kann durch den Einsatz von Sanktionen oder Steuervorteilen für Unternehmen erreicht werden, die sich an bestimmte ethische Standards halten.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Reform des Steuersystems. Ein gerechtes Steuersystem sollte so gestaltet sein, dass es die Vermögensverteilung verbessert und dafür sorgt, dass alle Bürger ihren angemessenen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen leisten. Folgende Elemente könnten ein solches System ausmachen:

1. Progressivität: Ein progressives Steuersystem sieht vor, dass Menschen mit höheren Einkommen einen höheren Prozentsatz ihres Einkommens versteuern als Menschen mit niedrigeren Einkommen. Dies trägt dazu bei, dass die Vermögensverteilung gerechter wird.

2. Vermögenssteuern: Vermögenssteuern können dazu beitragen, dass Vermögensungleichheiten abgebaut werden. Zum Beispiel könnte eine Vermögenssteuer auf große Vermögen eingeführt werden, um die Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen zu erleichtern.

3. Unternehmenssteuern: Unternehmen sollten angemessen versteuert werden, um sicherzustellen, dass sie ihren Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen leisten. Dies kann durch eine angemessene Bemessung der Unternehmenssteuern und eine effektive Überwachung des Steuerabzugs erreicht werden.

4. Steuerfluchtbekämpfung: Steuerflucht und -umgehung durch multinationale Unternehmen und reiche Individuen muss bekämpft werden, um sicherzustellen, dass alle Bürger ihren angemessenen Beitrag leisten. Hierfür können Regulierungen eingeführt werden, die die Offenlegung von Finanzinformationen erfordern und den Informationsaustausch zwischen den Ländern verbessern.

Ein gerechtes Steuersystem ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Vermögensverteilung und zur Förderung sozialer Gerechtigkeit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine einfache Lösung für das Auseinanderdriften der Schere zwischen Arm und Reich gibt. Eine Kombination aus politischen, wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen ist erforderlich, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Das Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich ist ein komplexes Problem, das nur durch umfassende politische Maßnahmen gelöst werden kann. Die voranschreitende Verarmung, die mittlerweile auch den sogenannten Mittelstand betrifft, stellt eine Bedrohung für die soziale Stabilität und den Zusammenhalt einer Gesellschaft dar und kann langfristig zu gesellschaftlichen Spannungen und Unruhen führen.

Wer das Pech hatte, arm geboren zu sein, muss die Gelegenheit erhalten, seine Situation zu verbessern. Die soziale Durchlässigkeit einer Gesellschaft muss dazu der Gradmesser sein.

Josef Lazzari

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Josef Fulterer Gio, 03/23/2023 - 07:06

... Das schaffen "die sich selbst über-versorgenden Politiker nicht!"
Und die "angeblich HOCH-WERTIGEN Arbeitsplätze" sind auch nur die Fortschreibung der NEO-LIBERALEN Gier, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung, zu möglichst viel Geld zu kommen.

Gio, 03/23/2023 - 07:06 Collegamento permanente
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Dietmar Nußbaumer Gio, 03/23/2023 - 21:18

Mit der Globalisierung hat man alle beteiligten Länder und v.a. einen Großteil der dort lebenden Bevölkerung zur Beute der Gierigen gemacht. Das rächt sich jetzt doppelt mit dem Klimawandel, der auch Ursache in einer machtlosen Marionettenpolitik und im herrschenden Raubtierkapitalismus hat. Da bekommt die Bevölkerung nochmal eine Ohrfeige, sozusagen als Nachschlag, schließlich hat sie nicht die finanziellen Mittel, sich davor zu schützen. Dafür darf sie mit niedrigen Löhnen und Steuern die oberen Zehntausend finanzieren.
Danke für diesen Artikel, es dürften aber europaweit wesentlich mehr sein. Viel zu viele scheinen hier zu schlafen. Politische Bildung und Partizipation sind gefragt. Egalité, fraternité, liberté.

Gio, 03/23/2023 - 21:18 Collegamento permanente
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Josef Fulterer Dom, 03/26/2023 - 22:52

In risposta a di Dietmar Nußbaumer

Vor der Mitte des vorigen Jahrtausend wurde das Geld als Münzen aus Kupfer, Silber und Gold erfunden, um das bis dahin übliche Tauschen von Ware und Dienstleistungen zu erleichtern. Napoleon ließ als Erster Papiergeld drucken, um bei seinen vielen Angriffskriegen den Soldatenaus den Sold zu bezahlen und um Transport und Sicherheit zu erleichtern. Die Staatsbanken mussten seitdem eine abnehmende Menge von Silber- und Goldbarren vorhalten. Seit den letzten großen Finanzkrisen machen sich die Staatsbanken nicht mehr die Mühe das Geld zu drucken. Geld wird einfach erfunden und virtuell verteilt.
Schon seit der Erfindung der Münzen aus Kupfer, Silber und Geld, hat es immer wieder Karakter-lose Elemente gegeben, die sich am Anfang das Monopol auf die Bergwerke mit den Edelmetallen ergaunert haben und später "mit windigen Gestzen nach der jetzt üblichen schäbigen NEO-LIBERALEN Art, auf perfide Art den eigenen Sack zu überfüllen!

Dom, 03/26/2023 - 22:52 Collegamento permanente