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Doppelstaatsbürgerschaft: "Mander, 's isch Zeit!“

Harte Salve der Schützen in Sachen Doppelstaatsbürgerschaft: "Werden wir verschaukelt oder sind hier Dilettanten am Werk?“, fragt Kommandant Elmar Thaler.

Nicht nur die Pusterer sind mit dem Landeshauptmann unzufrieden. Auch im Lager der Selbstbestimmungsbefürworter brodelt es nach dem Besuch Arno Kompatschers in Wien weiter. Die Schützen jedenfalls geben sich nicht mit der freundlichen Absage des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz zur Doppelstaatsbürgerschaft zufrieden, machte ihr Kommandant am Sonntag bei der Landesgedenkfeier zum 205. Todestag von Andreas Hofer in Meran klar. Vielmehr entschied sich Elmar Thaler für eine harte Salve in Richtung Arno Kompatscher. „Unser Landeshauptmann hat kein Herz und keinen Verstand für Tiroler Anliegen“, attackierte er Kompatscher in seiner Rede vor mehr als 500 Schützen und Marketenderinnen aus dem gesamten Alpenraum scharf. Wenn er dessen Äußerungen zur doppelten Staatsbürgerschaft höre, sei er sich nicht sicher, ob „wir nur verschaukelt werden oder ob hier Dilettanten am Werk sind“, sprach Thaler von einer „Peinlichkeit in größtem Ausmaß“. „Ich glaube, es gibt keinen besseren Ort als hier am Denkmal Hofers zu sagen: Es reicht, es ist genug oder ganz einfach – Mander, 's isch Zeit!“

Österreichs Außenminister Kurz hatte im Rahmen von Kompatschers Wien-Besuch auf ein europäisches Übereinkommen zur Vermeidung von Mehrfachstaatsbürgerschaften verwiesen, das von Österreich unterschrieben worden sei und deshalb den Hinderungsgrund für eine Doppelstaatsbürgerschaft darstelle. Auch die Südtiroler Freiheit und der Freiheitliche Südtirol-Sprecher Werner Neubauer hatten in der vergangenen Woche bereits kritisiert, dass Kompatscher solchen Aussagen nicht Fakten wie ein Gutachten des Universitätsprofessors Walter Obwexer entgegenhalte.  Elmar Thaler beschuldigte den Landeshauptmann im Rahmen der Hofer-Feier ebenfalls, bereits im Vorfeld klein beigegeben zu haben. So sei Kompatscher vor seinem Treffen mit Kurz von österreichischen Medien mit der Aussage zitiert worden, dass „Vieles nicht zu Ende gedacht sei und man dann, wenn die doppelte Staatsbürgerschaft wirksam sei, nicht wüsste, wer dann wo die Steuer zahlt“.

Zumindest in Meran erhielten die Schützen auch von österreichischer Seite Unterstützung für ihr Herzensanliegen. „Die doppelte Staatsbürgerschaft soll all jenen verliehen werden, deren Vorfahren ihre österreichische Staatsbürgerschaft zu Unrecht verloren haben“, erklärte der freiheitliche Politiker und dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer. Er rief die Schützen dazu auf, weiter für ihr Anliegen zu kämpfen.

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gorgias Lun, 02/23/2015 - 14:21

Ein Dilettant, den sich viele Schützen zum Vorbild nehmen, war der brave Andreas Hofer der von internationaler Politik wenig verstand und deswegen überfordert war und Land und Leute durften dafür dann am Ende draufzahlen.

Lun, 02/23/2015 - 14:21 Collegamento permanente