Società | Open Software

Öffentlichen Nahverkehr individueller nutzen

Open Softwares der SASA: wie diese funktionieren, was sie können und welche Potentiale sie haben, darüber erzählt Markus Windegger, IT-Manager bei der SASA.
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In Bozen ist es nicht immer leicht mit dem Auto voranzukommen, besonders zu den Stoßzeiten kann es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Um diesen zu entgehen, gibt es die Möglichkeit auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Doch zögern einige noch, da sie sowohl stereotypische Probleme wie lange Wartezeiten und fehlende Anschlussverbindungen als auch unvorhergesehene Zwischenfälle nicht in Kauf nehmen wollen. Diese Vorurteile werden aber dank OpenSoftwares der SASA aus der Welt geschafft. Wie diese funktionieren, was sie können und welche Potentiale in diesen stecken, erzählt Markus Windegger einer der IT-Manager bei der SASA.

Markus Windegger startete seinen beruflichen Werdegang wie fast jeder Informatiker. Bereits während seiner Studienzeit in Pisa wurde er auf das Projekt SASA Bus aufmerksam. „Ich entdeckte einige Bugs in der OpenSource Software und meldete diese Fehler dem zuständigen Entwickler Paolo Dongili. Dongili bot mir daraufhin an, die gefundenen Fehler selbst auszubessern und dies war der Ansatz aktiv an dem Projekt mitzuarbeiten“. Zusätzlich kam er auch mit der SASA in Kontakt und bekam später eine Fixanstellung und konnte weiter seine Ideen am Ausbau der OpenSource Software mit einbringen.

Denn in den vier Jahren, seit denen das Projekt existiert, hat Markus viele Veränderungen und Neuheiten eingebaut. Es können nun Bus- und Zug-Pläne durch eine Android App aufs Handy geladen werden und ermöglichen es die richtigen Verbindungen per Klick zu finden. Zudem entwickelte Markus eine Echtzeitfunktion für die App. „Es werden bei Verspätungen, Änderungen oder evtl. Verkehrsbehinderungen die Daten aktualisiert und der Nutzer weiß dadurch wie lange Wartezeiten er in Kauf nehmen muss, oder ob sich andere Möglichkeiten ergeben um an das Ziel zu kommen“.

Ein weiterer Punkt für den sich Markus während seiner Arbeit einsetzte, war die Freigabe der gesamten Daten. „Indem die Daten frei zugänglich sind, können andere Projekte mit unterschiedlichsten Institutionen, wie dem TIS, entwickelt werden. So entstanden ‚bus.meran.eu‘ und ‚bus.bz.it‘. Auf diesen Websites können die Strecken der gesuchten Busse live verfolgt werden“. Ein Vorteil der sich dadurch ergibt, ist, dass man erkennt wann der nächste Bus an der gewünschten Station hält.

Nicht nur bei der App und den Busplan-Anwendungen arbeitet Markus mit, er unterstützt auch das Projekt „Integreen“. „Bei diesem wurden sowohl in den Wasserstoffbussen, als auch in einigen Carsharing Autos in Bozen Luftsensoren eingebaut. Die Sensoren schicken Daten zur Luftqualität und geben Auskunft über die Luftgüte der momentanen Verkehrsbelastung in Bozen“. Dies bedeutet, dass die Daten anzeigen, wie stark eine Strecke befahren ist und wo die Luftbelastung in der Stadt besonders hoch ist.

Markus spricht auch davon, dass in der digitalen Verbindung des öffentlichen Verkehrsnetzes noch viel Potential steckt. „Wir möchten in Zukunft die Möglichkeit nutzen, dass die Präferenzen der User auch berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass je nach persönlicher Einstellung, z.B. Umweltbewusstsein, auch angezeigt wird, wo ich ein Rad ausleihen kann. Habe ich es eilig, wird mir die schnellste Verbindung angezeigt. Außerdem kann auch der Wunsch berücksichtigt werden, ob ich lieber mit Zug oder Bus fahren will. All das ermöglicht es dem User das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmittel individueller zu gestalten und zudem kann die Luftverschmutzung durch Autofahrer reduziert werden“.

In welche Richtung sich die App und die Projekte entwickeln, kann noch nicht gesagt werden, „denn wenn eine Software fertig programmiert ist, ist sie schon wieder alt. Deshalb versuchen wir durch den freien Zugang der Daten Designer, Entwickler und interessierte Projektmanager zum Mitmachen anzuregen“. Für diesen Zweck gibt es die „SASABus.org“ Community, wo Pläne und Programme frei zugänglich sind und genutzt oder durch Mithilfe verbessert werden können.

 

(Fabian Forer)

 

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Michael Bockhorni Mer, 04/22/2015 - 14:43

nachdem eine Internetverbindung nicht immer verfügbar oder manchmal grottenlangsam ist, wäre eine Offlineversion der Fahrpläne bzw. der Fahrplansuche hilfreich. Weiters bin ich mir nicht sicher ob auch alle Dorfbusse auf sii.bz.it oder anderen Portalen integriert sind

Mer, 04/22/2015 - 14:43 Collegamento permanente
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Patrick Ohnewein Mer, 04/22/2015 - 18:52

In risposta a di Michael Bockhorni

Offline ist nicht so einfach, da die Gröse der Datenmengen sehr schnell anwächst und dadurch die App selbst sehr groß wird. Außerdem werden die Daten sehr schnell alt und müssten dann aktualisiert werden.

Trotz aller Schwierigkeiten, ist eine Offline-Funktion aber sehr interessant.

Ich habe den Vorschlag in der Entwicklerseite der App eingetragen:

https://github.com/SASAbus/SASAbus/issues/7

Mer, 04/22/2015 - 18:52 Collegamento permanente