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Durnwalders Feier

Freunde haben am Donnerstag auf Schloss Sigmundskron zu einer Feier anlässlich Luis Durnwalders 75. Geburtstag geladen. Exklusiv: Wer dabei war und wer nicht.

Es ist eine private Initiative von ein paar Freunden“, sagt Walter Huber. Klaus Platter fügt hinzu: „Es soll auch ein kleiner Dank sein für das, was er für unser Land getan hat“.
Der langjährige Direktor der Umweltagentur und der ehemalige Laimburg-Chef gehören zum vierköpfigen Organisationskomitee einer privaten Geburtstagsfeier für Luis Durnwalder. Die andere Hälfte des organisatorischen Kleeblattes sind der Meraner Karikaturist Peppi Tischler und Reinhold Messner. „Ich bin sozusagen der Gastgeber“, sagt der Extrembergsteiger zu salto.bz.

Die Vorgeschichte

Luis Durnwalder wird am Freitag, den 23. September 75 Jahre alt. Die vier Freunde haben zum 75. Geburtstag des Altlandeshauptmann im Messner Mountain Museum auf Schloss Sigmundskron eine private Geburtstagsfeier organisiert.
Der Ort ist nicht zufällig gewählt. „Magnago hat mit seinem Los von Trient genau hier den Grundstein für die Autonomie gelegt“, sagt Hausherr Reinhold Messner, „und Durnwalder war es, der diese Autonomie optimal ausgestaltet und weiterentwickelt hat.“ Gerade deshalb sei der Ort des Festes auch von besonderer symbolischer Bedeutung.

Jubilar Luis Durnwalder: Feier unter Freunden (Foto: suedtirolfoto.com)

Dabei ist diese private Geburtstagsfeier noch deutlich mehr. Wir erinnern uns: 2011 feierte Luis Durnwalder seinen 70. Geburtstag auf Schloss Tirol. Die opulente Feier wurde – von interessierten Kreisen – dazu genutzt, Durnwalders öffentliche Demontage einzuleiten. Weil verschiedenen Bürgermeister Geschenke machten, leitet die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof Ermittlungen ein. Dutzende Konten wurden offengelegt. Die Ermittlung endet zwar wie das Hornberger Schießen, doch die Stimmungsmache gegen den „Fürsten“ ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Wenig später startete die Sonderfonds-Ermittlung.

Die Feier

Fünf Jahre später sind die Vorzeichen völlig anders. Luis Durnwalder ist längst Privatier und die Feier wird von privaten Freunden organisiert und finanziert. Die rund 120 Geladenen sind gegen 11.30 Uhr zum Aperitif auf Schloss Sigmundskron eingetrudelt. Ab 12.30 Uhr begann die offizielle Feierstunde. Dabei gab es mehrere Reden und Auftritte. So etwa stellten Peppi Tischler und Walter Huber ein Geburtstagsbuch für Durnwalder vor. Die limitierte Ausgabe enthält Zeichnungen von Peppi Tischler, die diese in den vergangen 25 Jahren zum Geburtstagskind Durnwalder gemacht hat. Walter Huber hat Texte dazu in Reimform geschrieben. Danach folgte ein Mittagessen mit einigen Überraschungen.
Offizielle Geschenke gab es diesmal keine. Die Organisatoren ersuchten bereits in der Einladung: „Anstatt Geschenke, bitte Spenden an den Vinzenzverein oder die Schmetterlingskinder.


Geburtstagsbuch für Durnwalder: 25 Jahre Karikaturen.

Die Gäste

Eingeladen wurden rund 120 Gäste. Die Organisatoren erstellten die Gästeliste zusammen mit dem Jubilar (schauen Sie sich hier die offizielle Gästeliste an). Herausgekommen ist eine Liste von Personen, die Luis Durnwalder privat wirklich nahe stehen. Völlig abgespeckt von allen öffentlichen und politischen Zwängen wird anhand dieser Gästeliste klar, wen der Altlandeshauptmann selbst zu seinen Freunden und Freundinnen zählt.
Überraschend dabei: Nur vier amtierende Landes-Politiker waren auf Sigmundskron eingeladen: Senator Hans Berger, die Landesräte Florian Mussner und Richard Theiner sowie Landtagsvizepräsident Thomas Widmann. Dazu eine Handvoll amtierende Bürgermeister.
Auffallend ist, dass selbst Arno Kompatscher nicht unter den Geladenen ist. Diese Tatsache dürfte weit mehr über das Verhältnis zwischen Luis Durnwalder und seinem Nachfolger aussagen als die meisten Sonntagsreden. Auf der Gästeliste fehlen aber auch andere Mächtige in diesem Land.
Das ist wohltuend und zeigt, dass das Leben auch nach der Politik schön sein kann.

Auffallend ist, dass selbst Arno Kompatscher nicht unter den Geladenen ist.Auf der Gästeliste fehlen aber auch andere Mächtige in diesem Land. Das ist wohltuend und zeigt, dass das Leben auch nach der Politik schön sein kann.

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Hartmuth Staffler Gio, 09/22/2016 - 19:28

Die journalistische Notwendigkeit zur Veröffentlichung der Gästeliste ergibt sich meiner Meinung nach aus dem in diesem Fall sehr großem Informationsbedürfnis der Südtiroler Öffentlichkeit. Wer nicht eingeladen wurde, will natürlich wissen, wer eingeladen war. Für den einen oder andere Geladenen mag es zwar etwas peinlich sein, auf dieser Privilegiertenliste zu stehen, die meisten werden aber doch stolz darauf sein, zu den Auserwählten zählen zu dürfen. Manch einer wird vielleicht auf froh sein, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass er nicht dabei war. So ist doch jedem recht getan.

Gio, 09/22/2016 - 19:28 Collegamento permanente
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Johann Gruber Sab, 09/24/2016 - 02:39

Ob Durnwalders Leben "nach der Politik" schön ist oder nicht, sei dahingestellt; sein Verhalten und seine Reaktion z.B. in Zusammenhang mit den Sonderfonds-Gaunereien (einfach nur schäbig diesfalls, wie er den großen Silvius Magnago mit in den Dreck zu ziehen versucht hat) lassen jedenfalls darauf schließen, dass Herr Durnwalder alles andere als heiter und gelassen ist (auch wenn er dies immer wieder behauptet: aber das ist man von diesem Heuchler ja gewohnt).
Zur Liste selbst (die m.E. sehr interessant und deshalb sehr wohl "veröffentlichungswürdig" ist) kann ich nur sagen, dass sie einmal mehr die Binsenweisheit bestätigt, "Sag mir, mit wem du gehst, und ich sage dir, wer du bist". So finden sich denn auf der Liste - abgesehen von den "üblichen Bekannten" wie Durnwalders Busenfreunde Messner und Tribus, die gescheiterte Politikerin Repetto oder der Kastelruther Spatz Rier -, eine ganze Reihe von Leuten, die entweder rechtskräftig verurteilt wurden (Michl Laimer, Franz Pircher, Klaus Stocker) oder einer Verurteilung nur knapp entgangen sind (Christian Egartner).
In diesem Sinne gereicht der Umstand, nicht unter den Geladenen zu sein, den Betreffenden (z.B. Bischof Ivo Muser oder Landeshauptmann Arno Kompatscher) sehr zur Ehre.

Sab, 09/24/2016 - 02:39 Collegamento permanente