Economia | Verbraucherschutz

Die Eingabe

Die Verbraucherzentrale hat bei der Staatsanwaltschaft sowie bei der Banken- und Börsenaufsicht eine Eingabe gegen Volksbank-Präsident Otmar Michaeler gemacht.
Volksbank
Foto: Oskar Da Riz
Walther Andreaus möchte keine Erklärung abgeben. Nur soviel sagt der Präsident der Verbraucherzentrale Südtirol: „Wir können nur versichern, dass die Verbraucherzentrale alles unternimmt, um die Rechte der Anleger und Sparer zu schützen.
Andreaus hat in seiner Funktion als Verbraucherschützer jetzt eine Eingabe gegen Volksbank-Präsident Otmar Michaeler gemacht. Die Eingabe ging an die Staatsanwaltschaft Bozen, die Börsenaufsicht CONSOB und die Banca d´Italia in Rom.
Der Hintergrund des energischen Schrittes der Verbraucherschützer ist die Umwandlung der Volksbank in eine Aktiengesellschaft und der per Gutachten festgesetzte Aktienwert von 12,10 Euro. In den Fokus gerät jetzt eine Aussage des Volksbankpräsidenten.
In der Eingabe wird ein Ausschnitt aus einem Fernseh-Interview zitiert, das Otmar Michaeler der italienischen RAI gegeben hat und das am vergangenen Sonntag (27. November) in den regionalen Abendnachrichten ausgestrahlt wurde.
Der Wortlaut:
 
RAI-Journalist: .“...Ma nei giorni scorsi c’era stato del malumore sulla reale possibilità di vendere le proprie azioni da parte del singolo e soprattutto sul valore attribuito in questo caso, sceso a 12,10. Non è sintomo di perdite? Si rassicura, si vuole solo scoraggiare la cessione di azioni?”
Otmar Michaeler: “Questo valore è il valore di liquidazione proprio per questo evento. Da oggi questo valore, diciamo così, esiste ancora per questo periodo, fin quando abbiamo chiuso la trasformazione in SpA e poi il nuovo valore è sempre quello come adesso il valore di emissione 19,65 euro“.
 
Nach dem breiten Votum (97,5 Prozent) für die Umwandlung wollte Volksbank-Präsident Otmar Michaeler die Anleger beruhigen. Die Verbraucherzentrale sieht darin aber eine unrechtmäßige Beeinflussung des Marktes.
 
 
 
In der Eingabe wird darauf hingewiesen, dass der Volksbank-Präsident damit den Aktionäre klar signalisiert, dass wer verkauft, einen Verlust von 40 Prozent macht; gleichzeitig aber mit dieser Aussage den Aktien-Käufern (um 12,10 Euro) in kürzester Zeit einen Gewinn von 62,4 Prozent ankündigt.
In der Eingabe von Walter Andreaus heißt es deshalb:
 
„Già queste due deduzioni integrano a nostro avviso gli estremi di un comportamento assolutamente inammissibile per il rappresentante legale della Banca e concretano una fattispecie di abuso di informazioni riservato o comunque non verificate ma dalla indubbia incidenza sulla formazione della volontà dei partecipanti al mercato delle azioni proprie dell'Istituto stesso.
Infatti la divulgazione di informazioni tramite i mezzi di informazione, che forniscano, o siano suscettibili di fornire, indicazioni false ovvero fuorvianti in merito a determinati prodotti finanziari, compresa la diffusione di notizie e/o informazioni incontrollate, false ovvero fuorvianti, se la persona che le ha diffuse sapeva o avrebbe dovuto sapere che le informazioni erano false o fuorvianti, concreta una conclamata fattispecie di cd. market abuse.“
 
Andreaus und die Verbraucherzentrale mutmaßen, dass der Volksbank-Präsident mit diesen Aussagen gegen Artikel 2637 des Zivilgesetzbuches (aggiotaggio) verstoßen haben könnte. Es geht dabei um eine unrechtmäßige Kursbeeinflussung einer Aktie.
Ob die Eingabe Folgen hat, wird sich erst zeigen. Sicher ist: Sollte es zu einem Ermittlungsverfahren oder gar einer Strafe der Aufsichtsbehörden kommen, wird der Aktienverkauf schon längst Geschichte sein.