Cronaca | Carabinieri

Zurechtgerückte Wahrnehmung

Wenn Wahrnehmung und Daten auseinanderdriften: interessante Daten zu Einbrüchen und Diebstählen bei der Jahrespressekonferenz der Carabinieri.
Carabinieri
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser

Es sind Daten, die es heute nicht auf die Titelseiten der Lokalzeitungen geschafft haben. Denn dort scheint der Platz für neue Meldungen zu Diebstählen und Einbrüchen reserviert zu sein, wie die Freitags-Ausgabe des Alto Adige einmal mehr verdeutlicht. „Furti in serie sui passi dolomitici, arrestati 3 bolzanini“, wird dort auf der ersten Seite groß mit Foto berichtet. Weit unauffälliger dagegen, wie auch in anderen Zeitungen, ein Bericht über die Jahrespressekonferenz, die am Donnerstag von den Carabinieri abgehalten wurde. Die wichtigste Botschaft der Ordnungskräfte? Die Zahl der Diebstähle, Einbrüche und Raubüberfälle ist im auslaufenden Jahr zurückgegangen. Ein Minus von durchschnittlich 10 Prozent, von 9700 auf 8500 Straftaten, die bei den Sicherheitsankräften angezeigt wurden. Besonders groß ist der Rückgang bei Autodiebstählen (minus 27%). Die Taschendiebstähle gingen um 15% zurück, andere Dienstähle inklusive Wohnungseinbrüche um 10%. Zahlen, die immer noch zu hoch sein mögen, aber dennoch eine Beruhigung darstellten sollten. Noch dazu, da die Zahl der aufgeklärten Straftaten 2016 gestiegen ist, wie Landeskommandant Stefano Palucci unterstrich. „Das Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung ist vor allem eine Sache der Wahrnehmung – die Daten sagen genau das Gegenteil", meinte er.

Mehr Sorgen scheint den Carabinieri der steigende Drogenkonsum im Land zu machen. Allein im Leifererr Labor der Carabinieri wurden im vergangenen Jahr 23 neue Substanzen ausgemacht, die auf dem Südtiroler Markt vertrieben werden. Auch das Alter der Konsumenten sinke konktinuierlich – auch, weil Drogen immer leichter und billiger erhältlich seien, so die Ordnungskräfte. 

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Peter Grünfelder Ven, 12/30/2016 - 13:19

Auch zum steigenden Drogenkonsum ist die Wahrnehmung "ver-rückt". Die restriktive Drogenpolitik hilft nicht, sie macht alles nur schlimmer. Erfahrungsberichten zu Folge ist nach der Legalisierung von Cannabis der Konsum unter Jugendlichen zurückgegangen.
Wie lange wollen wir noch darauf warten Drogen zu legalisieren? ... denn nur eingebettet in unsere Gesellschaft können wir sie kontrollieren!

Ven, 12/30/2016 - 13:19 Collegamento permanente