Economia | Blockchain

Ist IOTA das Internet der Dinge?

Südtiroler Blockchain Experte schafft Basis für eine Marktwirtschaft der Dinge
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
iota.png
Foto: IOTA Stiftung Berlin

Was meint der Begriff Internet der Dinge (IoT) eigentlich? Der Südtiroler Dominik Schiener sieht die Antwort in einer automatisierten “Machine Economy” in der die beteiligten Geräte sich für Dienste und Daten bezahlen. Seine Berliner IOTA Foundation arbeitet gerade an dieser Technologie. 
Am 6. Juli wird Dominik Schiener im IDM Siemenstrasse 19 einen Vortrag zu IOTA halten.

 

Roland Kofler hat Dominik Schiener für Open Technologies interviewt.

 

Dominik Schiener gewann einige angesehene Blockchain Hackathons, bevor er sich voll dem Startup IOTA widmete. Hier beim Wanxiang Blockchain Labs Hackaton in Shanghai 2016

 

Was ist die IOTA Vision, was wird in 10 Jahren sich durch IOTA verändert haben wenn ihr erfolgreich seit?

 

Unsere große Vision ist es eine “Machine Economy” zu ermöglichen, wo sich Maschinen untereinander bezahlen und Ressourcen (Daten, Energie, Computation, Storage usw.) austauschen. In der recht nahen Zukunft werden unsere Autos “eWallets” (also digitale Brieftaschen) haben, womit automatische für alle Services bezahlt wird, z.B. Maut, Parkplatz, EV Charging usw. 

 

Dominik Schiener mit Carsten Stöcker von RWE bei ihren Blockchain / Tangle workshop auf der “Industry of Things World” in Berlin 

 

Wie viele Leute arbeiten zur Zeit an IOTA und wie ist die Organisation strukturiert?

 

Wir sind im Moment dabei eine gemeinnützige Stiftung in Deutschland aufzusetzen, welche sich hauptsächlich um die Weiterentwicklung und die Standardisierung von IOTA und anderen DLT Protokollen (welche wir im Moment in der Roadmap haben) kümmert. 
Global sind es jetzt mehr als 20 Leute die an IOTA arbeiten (Vollzeit und Teilzeit) - wir sind aber im Moment dabei noch mehr Leute in unsere Stiftung bzw. den Startups einzustellen. Weil IOTA ja FOSS (Free Open Source Software) ist, ist es unser Ziel ein flourirendes Ökosystem aufzubauen wo Entwickler, Startups und Unternehmen dazu beitragen das Kernprotokoll weiter zu entwicklen und durch Applikationen, Modulene und Libraries zu erweitern. 

 

IOTA bei Hack4Farming in Nairobi, Kenia

 

Vom Gipfel ins Tal blickend: wie funktioniert IOTA?

 

Alle Gründer von IOTA (David Sønstebø, Sergey Ivancheglo, Serguei Popov und ich) sind ja schon seit 2010 / 2011 im Blockchain Space und haben so ziemlich alles bis jetzt gesehen. In 2013 hat Sergey damals die erste Proof of Stake Blockchain entwickelt (also ein komplett neuer Consensus Algorithmus im Vergleich zu Bitcoin). Mit diesem Wissen, und mit unserem generellen Interesse an Internet of Things haben wir dann IOTA entwickelt um die Limitierungen von Blockchain zu lösen. 
 
IOTA ist fundamental anders als Blockchain. Einerseits basieren wir nicht mehr auf einer Blockchain, sondern einer Weiterentwicklung - dem Tangle, welches ein DAG (Direct Acyclic Graph) ist. Die zwei größten Unterschiede zu Blockchain sind einerseits die DLT Struktur selbst (Tangle), und andererseits unser Ansatz um Konsens zu erreichen. 

Im Vergleich zu Blockchain ist der Konsensus in IOTA nicht “decoupled”. Wir haben keine Miner welche als “Gatekeeper” der Blockchain dienen und unnötige Ressourcen verschwenden müssen um das Netzwerk zu sichern. In IOTA, jeder Teilnehmer welcher eine Transaktion ausführt nimmt aktiv am Konsensus teil. Um eine Transaktion auszuführen, gibt es 3 Schritte:
Signing: Man signiert die Transaktion um die “raw transaction trytes” zu erhalten.
Tip Selection: Zwei Transaktionen vom DAG werden zufällig ausgewählt (durch ein sogenanntes “tip selection” Verfahren). Diese beiden Transaktionen werden dann validiert (d.h. Man prüft Signatur und die Validität der Transaktion um sicherzugehen, das es kein Double Spend ist)
Proof of Work: Man muss einen gewissen Aufwand abschließen um eine Transaktion erfolgreich vom Netzwerk akzeptiert zu bekommen. Dieser Proof of Work hat nichts mit Bitcoin an sich zu tun, sondern ist ähnlich wie die Originale Implementierung von Hashcash. Dieser Proof of Work ist dazu da um Spam und Sybil-Attacken zu verhindern.
 
Das schöne an IOTA ist das es ein sehr effizientes Transactional Settlement Layer ist. Transaktionen können einerseits monetär sein, sie können aber auch Daten enthalten welcher verschlüsselt sind. Dadurch löst IOTA zwei der größten Probleme in IoT: Machine-to-Machine Payments und Data Integrity / Transmission.

 

Double Spending wird in IOTA probabilistisch gelöst. Nehmt ihr also in kauf dass hin und wieder ein Double Spending auftritt? Welche Rolle spielen dabei Markov-Ketten?

 

Jeder Consensus Algorithmus im Blockchain Space ist probabilistisch. In Blockchain ist die Frage: was ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Block durch eine Attack reversed wird? Deshalb ist zum Beispiel in Bitcoin eine vorgeschlagene Wartezeit von 6 Blöcken (ca. 60 Minuten) vorgeschlagen, um sicherzugehen, dass die Transaktion nicht mehr verändert werden kann.
 
In IOTA gibt es das gleiche Prinzip. Was ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Transaktion durch mehr Hashing-power in einem anderen “Subtangle” mehr Bestätigungen erhält, und dadurch vom ganzen Netzwerk akzeptiert wird? Ein Protokoll welches ab und zu Double-Spendings ermöglicht, wäre natürlich recht sinnlos (speziell wegen der Unsicherheit ob man ein Payment akzeptieren kann). Deshalb erlaubt IOTA natürlich auch keine intentional Double-Spends - außer es gibt Consensus failures.
 
Weil IOTA ja keine Miner hat, bietet unser Tip Selection Algorithmus bzw. die Größe des gesamten Netzwerks Sicherheit und Schutz vor Double-Spending und anderen Attacken (siehe unser Whitepaper). Unser Tip Selection Algorithmus basiert auf MCMC (Markov-Chain Monte-Carlo), welcher zwei zufällige Transaktionen zur Konfirmierung auswählt. Welches dann heißt, dass ein Attacker welcher einen subjektiven / selektiven Tip Selection Algorithmus verwendet von der Mehrheit des Netzwerks überwogen wird und nicht in der Lage ist, seine Transaktionen akzeptiert zu bekommen. 

MCMC (Markov-Chain Monter-Carlo) ist unser Tip Selection Algorithmus welcher die beiden Transaktionen welche konfirmiert werden auswählt. Weil MCMC auf Zufall basiert, sichert unser Tip Selection Algorithmus dadurch auch das gesamte Netzwerk.

 

IOTA Präsentation in China

 

Wo kann ich mir heute IOTA tokens kaufen?

Wir bereiten uns gerade auf den Exchange Launch vor, also würde ich es definitiv raten, auf Kraken, Bitfinex oder Poloniex IOTAs zu kaufen. Im Moment kann man IOTA nur OTC (Over-the-Counter) kaufen.
(Anmerkung Redaktion: Die Hongkonger Börse Bitfinex handelt IOTA seit 13 Juni)

Welche Einsatzmöglichkeiten siehst du für Blockchain Tech und IOTA speziellen in Südtirol?

Recht viele.  
Die bessere Frage ist: was würde Südtirol überhaupt ausprobieren können? Ich würde mich mal freuen, wenn Südtirol ein bisschen offener für neue Technologien wäre.

Anmerkung der Redaktion: wir arbeiten daran ;-) 

Vielen Dank für das Gespräch Dominik.

Bild
Profile picture for user gorgias
gorgias Mar, 06/27/2017 - 20:30

Anmerkung an die Reaktion: Warum lässt Ihr euch nicht von jemandem beraten bevor Ihr euch diesen Kauderwelsch füttern lässt, von dem ihr, wenn ihr minimal ehrlich seid vom Tuten und Blasen keine Ahnung habt?

Ob genau diese Kryptowährung am Ende sich durchsetzen ohne eine der anderen 10 - 20 Kryptowährungen ist ein reines Ratespiel. Da die Software FLOSS ist kann sie jeder kopieren und eine eigene Infrastruktur aufbauen und mit den richtigen Beziehungen pushen.

Das Konzept des Internet of Things wird auch über die Kryptowährung Etherium unterstützt und von Firmen wie Microsoft, JPMorgan, Accenture, BBVA, BNY Mellon, BNP Paribas, BP, Cisco, Credit Suisse, ING, Thomson Reuters, und UBS unterstützt. ( http://fortune.com/2017/02/28/ethereum-jpmorgan-microsoft-alliance/ ) Diese ist übrigens in den letzten Monaten von $20 auf $300 gestiegen.

Einen Kauf einer Kryptowährung als Spekulationsanlage kann nur als hoch riskant betrachtet werden. Aber es sind ja doch mehr als 15 Jahre her, seit die New Economy Blase geplatzt ist und die Leute werden bald wieder Lust bekommen in so einer Geschichte Geld hinein zu stecken .

Mar, 06/27/2017 - 20:30 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user gorgias
gorgias Mar, 06/27/2017 - 22:07

>Wieso sollte Machine-To-Machine Payments denn mit IOTA besser funktionieren als mit jeder anderen Waehrung, Crypto- oder nicht?<

Diese ist eine zentrale Frage.

Eine andere Frage ist, wenn es keine Miner gibt, die über einem Algorithmus neue Coins zugewiesen bekommen, die sich in einem mehr oder wenig fixen Zeitraum asymptotisch einer Maximalmenge annähern (wie in Bitcoin in ca 2100 ca 21 Millionen) Wie werden dann neue Einheiten ins System eingeführt?

Kann es sein, dass es da eine Entität gibt, vergleichbar einer Zentralbank, die solche Einheiten willkürlich und potentiell ungebrenzt im Umlauf setzen kann? So was würde ich befürworten, wenn es von einer staatlichen Institution ausgeht, aber nicht eine private die davon imens profitieren würde.

Wenn die EZB Euro über eine Blockchain emittieren würde, würde ich das interessant finden, weil sich damit das aktuelle Bargeld und Bankensystem ersetzten könnte und vielen damit Geld sparen.

Jedenfalls wie gesagt. Einfach mal aufgeschlossen sein für neue Technologien, kann am Ende dazu führen mit leeren Taschen dar zu stehen.

Mar, 06/27/2017 - 22:07 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user Tux Lin
Tux Lin Mer, 06/28/2017 - 12:09

Hallo!
ich habe mich über Iota informiert (bei Weitem noch nicht genug) aber ich kann euch folgendes sagen
1. Bei Iota Transaktionen werden keine Transaktionsgebühren fällig. Das sind bei einer Bitcoin Transaktion momentan die empfohlenen 0,0003 BTC ca. 75 Euro Cent (egal bei welcher Betragshöhe) damit die Transaktion bei Zeiten durchgeführt wird. d.h. IOTA ist extrem interessant für Mikrozahlungen eben im IOT Bereich. Bsp ich kann einem Autor im Netz für ein Template beispielsweise 25 Cent oder was auch immer überweisen und er kriegt auch die 25 Cent - ich habe keine Gebühren zu bezahlen und die Transaktionen laufen schneller von Statten
2. Je größer der Tangle wird desto schneller gehen die Überweisungen von statten und desto sicherer wird das gesamte System. ich habe selbst iotas überweisungen getätigt und kann nur sagen es funktioniert jetzt schon gewaltig schnell
deshalb auch interessant für IOT Strukturen
3. Iota wird als die erste richtige 3. Generation der Kryptowährungen gesehen. Das haben auch schon Branchenriesen wie Microsoft ect. verstanden sowie das Potential gesehen und haben deshalb das Projekt unterstützt. Deshalb auch der gewaltige Ansturm bei Börsennotierung auf Bitfinex.
4. Guter Gorgias; mit einem Blick auf coinmarketcap.com siehst du dass es 2,779,530,283 MIOTA insgesamt gibt. Das ist selbst auf lange Sicht und mit gewaltiger Marktkapitalisierung genug um den Weltbedarf abzudecken und sinnvolle Einheiten eben auch für Mikrozahlungen bereitzustellen. Ach ja MITOA steht für 1 Million Iotas .. es gibt dann GIOTA für eine Milliarde ect. insgesamt also 2,779 Billiarden Einheiten
Ist ein anderer Ansatz und nicht für Miner gedacht

Mein Eindruck von IOTA ist folgender: Die IOTA Gründer und Entwickler David Sønstebø, Dominik Schiener ect. machen Ihre Arbeit gut. Auf Slack und im Netz wird bestens gearbeitet und das Konzept und den Sinn von Iota zu vermitteln. Die community wächst rasant. Die Roadmap ist vielversprechend.

Sobald man die Unterschiede zwischen Blockchain und Tangle sowie Konzept und Ziele verstanden hat denke ich man sollte dem Ganzen wirklich eine Chanse geben und IOTA unterstützen. Was sich nun am Ende durchsetzt ob Bitcoin, ein anderer Altcoin oder ein Blockchain basiertes System der Banken ist nicht abzuschätzen.
Jedenfalls sind die Banken wachgerüttelt worden und arbeiten deshalb seit ein paar Jahren an den verschiedensten PoC (Proof of Concepts) um sich mit ihrer starren Struktur nicht eines schönen Tages im Aus zu befinden.

Lieber Gorgias .. Es mag schwer sein für einen engstirnigen Südtiroler aufgeschlossen für neue Technologien zu sein. Es dauert seine Zeit aber denken wir mal dran dass noch 1975 ein personal computer für zuhause undenkbar war. 1991 Internet etwas für Freaks war und kein Einsatzzweck scheinbar sinnvoll war. Wie die Technologie unseren Alltag beeinflusst muss ich nicht mehr erklären. Auch wenn ich nicht meine Altersvorsorge in einen Bit- oder Altcoin investieren würde unterstütze ich die Sache und trage meinen Teil dazu bei (mit zeit und ein wenig kapital). Mal sehen wer recht hat .....

Mer, 06/28/2017 - 12:09 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user gorgias
gorgias Mer, 06/28/2017 - 12:57

Hier meine Bedenken einfach als Engstirnig abzutun ist wenig seriös. Es bleiben immer noch fragen offen: Wie wird die Menge der IOTA mit der Zeit erhöht? Wenn diese nicht durch einen Algorithmus gesteuert wird, sondern über ein Zentrale, vergleichbar einer Zentralbank, gibt man jemanden die Möglichkeit in der Hand jederzeit willkürlich Geld zu drucken. Ist ein Algorithmus dahinter, muss man sich fragen wieviele dieser Einheiten wurden schon kreiert und wer hat sie. Es könnte jederzeit sein, dass eine große Menge die Spekulativ erschaffen wurden und im günstigen Punkt verkauft werden, dann wird der Wert der anderen die man für gute Euro gekauft hat, drastisch sinken. Bei Bitcoin sind momentan 70% Spekulationsmenge, was in einem halben Jahr sein wird, weiss niemand.

Was du lieber Freak anscheinend nicht verstanden hast, ist, dass Kryptowährungen den gleichen Marktgesetzen aller anderen Währungen unterworfen sind was die Kaufkraft betrifft. Hier kann weil diese Menge relativ klein ist mit Währungsmanipulationen und Währungsspekulationen viel Geld für viele verloren gehen.

Ich finde es dumm und billig an den Idealismus zu appelieren, wenn es am Ende ein hoch risikobehaftetes Unterfangen ist. Wer eine Kryptowährung benutzt weil es sie braucht ist eine Sache, er muss natürlich wie bei jeder Fremdwährung mit Wechselkursschwankungen rechnen, wer hier spekuliert sollte aufpassen, da bitcoin seine technischen grenzen hat und mit der Zeit durch andere leicht ersetzt werden kann.

Was IOTA angeht, ist sie vieleicht technisch auf dem höchsten Stand, ob sie sich durchsetzt hängt aber von vielen Faktoren ab wie Interessenten die diese Pushen und Regulierungsbehörden. So könnte IOTA wenn eine Regulierungsbehörde eine bestimmte technische Auflage für Kryptowährungen fordert IOTA sehr schnell zum alten Eisen gehören.

Das beste ist abwarten und sich nicht das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen, weil man Angst hat als Engstirnig darzustehen, außer jemand will Riskieren und in etwas investieren von dem er zugeben muss dass er keine Ahnung hat, was für die meisten zutrifft. Kein wunder dass viele auf OneCoin gesetzt haben und nicht den Unterschied zu Bitcoin verstanden haben. IOTA kann vieleicht gut gehen oder total abkacken. Wir werden es sehen.

Mer, 06/28/2017 - 12:57 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user gorgias
gorgias Gio, 06/29/2017 - 00:35

Habe mir mal in der Zwischenzeit die Tabelle auf der Seite http://coinmarketcap.com/ angesehen.

Hier zwei Fragen/Bemerkungen:

1. Wenn schon alle 2,779,530,283 Millionen IOTA schon vorhanden sind, wer besitzt diese im Moment?
2. Auf wen wirkt diese Tabelle (mit 100 Kryptowährungen) nicht wie eine Anezeigetafel beim Pferderennen?

Gio, 06/29/2017 - 00:35 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user Roland Kofler
Roland Kofler Gio, 06/29/2017 - 09:59

Hey Chris, bin leider gerade auf Reisen und kann hier nicht mitdiskutieren, aber hoffe du kommst vorbei und stellst schlaue Fragen.
@ Georgias und Chris: Ich halte das Interview auch fuer mittelmaessig. Ich wollte urspruenglich zwei Versionen daraus machen: eine technische fuer meine Blockchain Community ibc.technology und eine die allgemein zugaenglich ist. Aufgrund des enormen Zeitdrucks unter der Dominik stand haben wir nicht alle Fragen geschafft und uns war bewusst dass man nicht alles verstehen wird.
Ich kenne aus eigener Erfahrung dass das nicht so schlimm ist, und ein Leser hat mir das Feedback bereits gegeben: man liest halt ueber die Details hinweg, solange noch genuegend interessante allgemeine Info da sind. So funktioniert das ja immer wenn man sich einer neuen Themanik annaehert.

Nun ist also Gelegenheit sich alles in Ruhe von erster Hand zu erklaeren lassen. Hoffe Ihr kommt vorbei.

Gio, 06/29/2017 - 09:59 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user Tux Lin
Tux Lin Gio, 06/29/2017 - 11:34

Hallo Gorgias, Hallo Chris
Zu euren Fragen. Ich bin kein Experte aber ich versuche das mal einfach zu erklären.
Gorgias:
Ich möchte dich nicht persönlich angreifen aber leider zeigt die Geschichte dass sich bei neuen Innovationen und technologischen Fortschritten immer eine breite Masse in den Weg stellt die sich mit den Möglichkeiten und der dahinter stehenden Technologie nicht genug auseinandersetzt oder aber denen der Weitblick einfach fehlt. Es ist richtig dass man mit Skepsis an die Sache rangeht aber man muss Neuerungen auch die Chance geben andernfalls herrscht Stillstand. Daher lieber Idealismus als Abwehrhaltung.
Ich beschäftige mich (mit einem technischen Basiswissen) seit ca. 1 Jahr interessehalber intensiver mit verschiedenen „Kryptowährungen“ und würde nie behaupten ich weiß alles und habe Bitcoin, Ethereum, IOTA oder andere Währungen bis zum Ende verstanden. Ich investiere auch nicht meine Altersvorsorge in Technologien die mir sinnvoll erscheinen sondern informiere mich und sehe einerseits zu wie sich die Sache entwickelt und probiere andererseits die entsprechende Technologie zu unterstützen die mir einleuchtet.
Kurz um Iota steht am Anfang. Seit 2013 wie im Artikel beschrieben wird am Konzept und an der Umsetzung gearbeitet. Wie sich die Sache entwickelt kann kein Mensch sagen. Das hängt von vielerlei Faktoren ab und vor Allem am Verständnis und der Akzeptanz. Iota kann auch in die Hose gehen – ganz klar !
Es versteht sich von selbst dass auch Kryptowährungen denselben Marktgesetzen unterworfen sind wie staatliche Währungen. Allerdings gibt es sie nicht umsonst und der Wunsch der Masse nach einem einfachen und skalierbaren Zahlungsmittel wächst rasant. Die Staaten und Banken haben dazu auch einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Es gibt die beschriebene Menge an IOTAs. Meines Wissens wurden ca. 15% von den Entwicklern zurückbehalten und der Rest in einem Presale vor Börsenstart an Investoren verkauf. Damit wir die Entwicklung finanziert. Und 15% sind eine wirklich geringe Menge in Vergleich zu anderen Altcoins.
Natürlich gibt es die Möglichkeit weitere IOTAS „auszugeben“ aber gemessen an der vorhandenen Menge und dem Druck der Investoren ist das unwahrscheinlich. Die Technologie lebt von den Usern und den Unterstützern. Werden willkürlich Kontingente ausgegeben hat das seine Folgen. Deshalb gibt es auch die im Verhältnis große Menge.
Und klarerweise ist es ein „Pferderennen“ welche Technologie sich durchsetzt. Aber das würden Rahmen hier sprengen um sich mit den jeweiligen Coins auseinanderzusetzen.
Ganz anders verhält sich OneCoin. Das ist und war ein reines Schneeballsystem. Wie weit die gekommen sind ist erstaunlich, liegt aber meines Erachtens an der dummen Seite der Schwarmintelligenz. Deshalb ist es ja so wichtig sich intensiv mit einer Sache zu beschäftigen bevor man sich selbst zutraut eine fundierte Meinung darüber abzugeben. Das benötigt eben viel Zeit und eigenes Denkvermögen.
Bei minebaren Währungen ist eine bestimmte Leistung (Hardware+Strom) erforderlich um einen Coin oder Einheit zu berechnen. Die erforderliche Leistung steigt mit zunehmender Zahl errechneter Einheiten an. Daher muss auch die Währung steigen damit sich das minen lohnt.

Chris:
Kostenfreie Transaktionen sind nur ein Teil der Innovation. Hier ein paar Links zum besseren Verständnis:
http://iotasupport.com/whatisiota_de.shtml
http://www.tangleblog.com/2016/11/22/german-iota-die-internet-der-dinge…
https://iota.org/
Die Dauer der Transaktion hängt von eigenen Leistung des Geräts (Rechner, Handy, Tablet ect.) ab sowie von der Bestätigung im Tangle. Bei meinen Transaktionen immer unter 1 Minute.
Ja ökologisch gesehen wird Strom verbraucht. Eine Studie dazu gibt es – meines Wissens - dazu noch nicht aber im Verhältnis zu minebaren Währungen (für die enorme Ressourcen im mining verbraucht werden und bei denen auch „Strom“ bei Transaktionen verbraucht werden) und zu herkömmlichen Banküberweisungen (da wird ja auch Strom verbraucht) denke ich liegt iota gut im Rennen. Das wird auch im Netz diskutiert und eine brauchbare Studie dazu wird sicher in absehbarer Zeit verfügbar sein.
Wo der Tangle gespeichert ist: Der Tangle ist ja eigentlich nur das Protokoll, also eine Schicht in der Daten in einer bestimmten Form übertragen werden. Als „Node“ werden die jeweiligen Punkte im Netz bezeichnet (dein Handy, ein PC, ein Server ect.) Es gibt Light Nodes und Full Nodes. Wobei sich die Light Nodes mit einem Punkt im Netz verbinden (einem Full Node). Hast du z.Bsp. einen Full Node auf deinem PC installiert (ein Wallet das als Full Node fungiert) dann wird der Tangle mit deiner lokalen disk synchronisiert. Also im Prinzip wie ein dezentrales Kassenbuch …
Um am Netz teilzunehmen reicht ein Wallet (kann als light oder full node konfiguriert werden)
https://github.com/iotaledger/wallet/releases
Welches auf deinem PC installiert wird – der Speicherbedarf dafür ist ca. um die 100 MB

Gio, 06/29/2017 - 11:34 Collegamento permanente