Società | Meran

Untermaiser Spontis

Mit ironischen Plakaten wird in Meran die unendliche Diskussion um den Verkehr aufs Korn genommen. Jetzt rätselt man: Wer steht dahinter?
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Foto: salto
Man kann fragen, wen man will. Die meisten Angesprochenen lachen, um dann zu sagen: „Wir wissen es nicht“.
In Meran sind in den vergangenen Tagen Plakate aufgetaucht, die eine aktuelle politische Diskussion parodieren. Der Hintergrund: Es gibt gleich mehrere Fronten auf denen man in der Passerstadt zwischen den Parteien, Bewegungen und Bürgerinitiativen seit langem mehr als kontrovers diskutiert. Etwa die Verkehrsberuhigung und den Straßenumbau in der Matterottistraße. Oder auch der aktuelle Koalitionsstreit zwischen Bürgermeister Paul Rösch und der SVP um Tempo 30 in der Innenstadt.
Auf den Plakaten ist ein kleiner, schreiender Bub in Lederhosen zu sehen. Hinter ihm ein explodierender Feuerball. Darüber der Slogan: „Die einzige Rettung für Untermais“.
Unterzeichnet ist das Plakat mit „Die Untermaiser Fort-Bewegung“.
 
Wie es sich für eine Bewegung gehört, findet man auf dem Plakat unter dem Titel „Wir stehen für“ einige politische Positionen.
 
  • Rettung der Matteotti-(Fahr)-Straße
  • Mehr Parkplätze - für mehr Autos
  • Keine Zebrastreifen - für bessere Fortbewegung
  • 50 Km/h Innerorts
 
Doch die anonyme Gruppe bleibt nicht nur beim Verkehr stehen. Man getraut sich auch Wirtschaftsthemen und allgemeine Themen des lokalen Nahverkehrs anzusprechen. Etwa mit den Forderungen:
 
  • Abschaffung des Weihnachtsmarktes
  • Ponies für alle.
 
Darüber hinaus begibt sich die Untermaiser Bewegung sogar auf das internationale, politische Parkett. Man geht auf die aktuelle Diskussion der Doppelstaatsbürgerschaft ein. Mit einer Maximalforderung, die bis ins australische Outback reicht:
 
  • Dreifache Staatsbürgerschaft (ITA+AUT+AUS)
 
Abgeschlossen wird das Ganze durch einen flotten (Un)Sinnspruch:
 
„Letzten Endes war alle was wir taten unwichtig - aber es war wichtig, dass wir es taten. Sonst hätte es niemand getan“.
 
Die Plakaten wurden vor allem in Untermais aufgehängt. Etwa auf den Plakatflächen, die für den Parlamentswahlkampf aufstellt wurden.
In Meran rätselt man jetzt, wer hinter dieser Spontiaktion steht.
Sicher ist: Das Plakat der Untermaiser Fort-Bewegung hat in Meran mehr Interesse und Neugierde geweckt als alle Wahlplakate der bei den Parlamentswahlen antretenden Parteien zusammen.  
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Sigmund Kripp Ven, 03/02/2018 - 20:07

Also ich, als ehemaliger, aber ausgewanderter Obermaiser, fühle mich durch diese wiederholte Anmassung der Untermaiser, etwas Besseres zu sein und mehr für ihr Stadviertel erreichen zu wollen, sehr brüskiert! Ich finde, auch Obermais soll mehr Verkehr und vorallem - und das meine ich ernst - mehr Parkplätze bekommen.! Parkplätze sind ein Signum moderner Stadtentwicklung! Ihr Untermaiser werdet noch sehen, wohin dieser Krieg über den Maiser Tragwaal hinweg führen wird!

Ven, 03/02/2018 - 20:07 Collegamento permanente