Economia | Alperia

Drei Landtagsanfragen

Andreas Pöder will wissen, wer Roberta Sommavilla in den Verwaltungsrat der Landesgesellschaft Infranet gebracht hat. Auch Ulli Mair hakt nach.
Kraftwerk Kardaun
Foto: Suedtirol Foto/Othmar Seehauser
Der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder (BürgerUnion) wirft in zwei Landtagsanfragen weitere Fragen zur umstrittenen Auftragsvergabe durch die Südtiroler Energiegesellschaft Alperia auf.
Salto.bz hat in einem Artikel die Geschichte nachgezeichnet. Der Kern der Affäre: Eine Marlinger Pensionistin gründet ein Unternehmen, das keine acht Wochen später von der Alperia-Tochter Alperia Greenpower einen Auftrag für Betonarbeiten am Kraftwerk Kardaun im Wert von 320.000 Euro erhält.
Die Rentnerin wohnt aber in einer Sozialwohnung des Wohnbau-Institutes und zahlt dort wegen ihres geringen Einkommens die Sozialmiete. Demnach kann sie kaum Besitzerin und Geschäftsführerin eines Unternehmens mit 16 Angestellten sein.
Die eigentlichen Macher hinter dem Unternehmen, der „B.M. Condotte“, sind der Belluneser Unternehmer Michele Burigo und dessen Lebensgefährtin Roberta Sommavilla.
Andreas Pöder hat den Fall bereits im April in einer Landtagsanfrage aufgeworfen. „Eine erste Anfrage und deren Beantwortung hatten die fragwürdigen Vorgänge bestätigt, jedoch hat die Landesregierung in der Antwort alles als korrekt bezeichnet“, sagt der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion.
Nachdem Pöder nach der ersten Anfrage von Seiten der Firmeninhaber Konsequenzen angedroht wurden, hakt er jetzt mit zwei weiteren Landtagsanfragen nach. In einer Anfrage geht es um dien Auftrag an die BM Condotte. Ebenso hat die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ullli Mair eine Anfrage zum selben Thema eingebracht. „Logiert eine Firmeninhaberin in einer WOBI-Wohnung?,", will Mair wissen.
Politisch brisant aber ist die zweite Anfrage von Andreas Pöder. Sie besteht nur aus einem Satz. „Auf wessen Betreiben hin wurde RA Dr.in Roberta Sommavilla zur Verwaltungsrätin der landeseigenen Infranet AG ernannt?
Roberta Sommavilla wurde Ende 2016 vom Land als Mitglied der Verwaltungsrates der neugegründeten Landesgesellschaft „Infranet AG“ ernannt. Das Unternehmen ist für das Breitband und die Telekommunikation in Südtirol zuständig. Heute will sich niemand mehr daran erinnern, auf welchen Vorschlag hin, die Meraner Anwältin zu dieses Amt gehievt wurde.
Andreas Pöder hat bereits vor Woche die gesamte Dokumentation zum Fall auch an die Staatsanwaltschaft übermitteln. Auf Nachfrage von salto.bz verweist man dort freundlich aber bestimmt auf das Ermittlungsgeheimnis.