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Europäischer Schulterschluss

Die Südtiroler Freiheit hat europaweit für die doppelte Staatsbürgerschaft geworben und 44 Minderheitenvertreter aus ganz Europa für eine Petition gewonnen.
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Foto: STF
Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag stellte die Südtiroler Freiheit in Bozen eine Petition vor, die bisher von 44 Minderheitenvertretern europäischer Parteien bzw. Kulturvereinen unterzeichnet und auch von EU-Abgeordneten unterstützt wird.
Mit dieser Petition der ethnischen Minderheiten werden der europäische Geist und die minderheitenpolitische Bedeutung der doppelten Staatsbürgerschaft unterstrichen“ hieß es bei der Vorstellung. In Europa gebe es wesentlich mehr ethnische Minderheiten als Mitgliedsstaaten. Diese Minderheiten hätten das Recht, ihre Identität selbst zu definieren. Doppelte Staatsbürgerschaften seien dazu das geeignete Mittel, da sie über die Staatsgrenzen hinweg Verbindungen schaffen.
Sven Knoll & Co meinten bei der Vorstellung: „Doppelte Staatsbürgerschaften für autochthone ethnische Minderheiten sollten von der EU und den Mitgliedsstaaten gefördert und nicht bekämpft werden!
Die Unterstützungserklärungen für die doppelte Staatsbürgerschaft wurden am Donnerstag in Bozen dem Rechtsberater der Europäischen Freien Allianz, Gio Paolo Baglioni, überreicht. Er hat den Auftrag, die Unterstützungserklärungen zusammen mit dem EU-Abgeordneten Josep Maria Terricabras der EU-Kommission weiterzuleiten. Gio Paolo Baglioni ist italienischer Staatsbürger und sieht in der doppelten Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler eine historische Chance für Europa, aber auch für den Staat Italien. Persönlich in Brüssel in Empfang nehmen wird die unterschriebenen Petitionen der katalanische EU-Abgeordnete Josep Maria Terricabras, der in einer Videobotschaft das Vorhaben ausdrücklich begrüßte
Als Vertreter einer europäischen Minderheitenpartei hatte die Südtiroler Freiheit den Vizepräsidenten der Ungarischen Volkspartei Siebenbürgens Ervin Tőke, geladen. Tőke gehört der ungarischen Gemeinschaft an. Dementsprechend besitzt er nicht nur die rumänische, sondern auch die ungarische Staatsbürgerschaft. In Doppelstaatsbürgerschaften sieht Ervin Tőke eine Bereicherung, die Angehörigen von ethnischen Minderheiten die Möglichkeit bietet, ihre Volkszugehörigkeit auch auf ihrem persönlichen Dokument zum Ausdruck zu bringen.
Aber auch italienische Minderheit in Istrien und ethnische Minderheiten in Italien unterstützen doppelte Staatsbürgerschaft. Zudem hat die Südtiroler Freiheit Videobotschaften von insgesamt 44 unterstützenden Minderheitenvertretern aus nahezu allen europäischen Staaten gesammelt. Man will diese Videobotschaften in den nächsten Wochen über die sozialen Medien verbreitet.
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