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Zynismus pur

Der Parasiten-Spot von Reinhard Zublasing läuft weiter. Nur mit einem Pieps versehen. In Auftrag gegeben und bezahlt wird die Botschaft von der SVP-Wirtschaft.
parasiten.jpg
Foto: upi
Er selbst präsentiert sich bei den Landtagswahlen unter dem Titel „Der Macher“.
Doch Reinhard Zublasing könnte am Ende zum Problemmacher unterm Edelweiß avancieren.
Denn die Affäre um seinen Radiospot ist alles andere als ein einmaliger Ausrutscher. Sondern der Beweis, wie zynisch gewisse Kreise in der SVP bewusst mit offener Ausländerfeindlichkeit kokettieren, um (rechte) Wählerstimmen zu gewinnen.
 

Der Spot

 
Salto.bz hat die Affäre detailliert nachgezeichnet. Der Eppaner Unternehmer, langjähriger Präsident des Eppaner Hockeyclubs und amtierender Vizepräsident des italienischen Einsportverbandes (FISG) Reinhard Zublasing tritt bei den anstehenden Landtagswahlen für die SVP an.
Zublasing, der von der SVP-Wirtschaft und dem LVH lanciert und mitgetragen wird, legt derzeit einen Wahlkampf hin, der rund 100.000 Euro kostet. Besonders auffällig: Im Mittelpunkt seiner Wahlkampagne stehen dabei Themen wie Sicherheit und Ausländer.
 
Dass der SVP-Kandidat dabei die Südtiroler Freiheitlichen - in seinem Wahlkampffahrzeug, einem Tesla - rechts überholt, machte er in einem Radiospot deutlich. Dort fordert Reinhard Zublasing eine „klare Obergrenze“ und „nur ehrliche und fleißige Migranten“. Dann sagt der SVP-Wirtschaftskandidat wörtlich: Wir brauchen keine Parasiten.
Der Radiospot lief tagelang unbeanstandet, bis Dolomiten-Chefreporterin Barbara Varesco einen Artikel recherchierte und dabei auch bei SVP-Obmann Philipp Achammer nachfragte. Achammer zog umgehend die Reißleine. Laut dem SVP-Chef wurde der Radiospot umgehend zurückgezogen.
Doch genau das stimmt nicht.
 

Der Pieps

 

Der umstrittene Spot läuft auch derzeit noch. Mit einer kleinen Änderung: Auf das Wort „Parasiten“ hat man einen Pieps gelegt. 
 
Obwohl man das Wort nicht mehr versteht, bleibt die Botschaft dieselbe.
Zynismus pur. 
Dabei ist die Aktion von Reinhard Zublasing von Anfang an durchdacht und kalkuliert.
Nach Informationen von salto.bz hatte man den Eppaner SVP-Kandidaten bereits bei der Produktion des Radiospots darauf hingewiesen, dass das Wort „Parasiten“ ein No-Go ist. Doch Zublasing soll auf diese Wortwahl bestanden haben.
Vor aller aber scheint man sich in der SVP kaum um die Inhalte der laufenden Wahlkampagne zu kümmern. Denn der Radiospot ist keine persönliche Wahlwerbung von Zublasing. Als offizieller Auftraggeber scheint die SVP auf, und bezahlt wird der Spot von der SVP-Wirtschaft.
Demnach ist der Parasiten-Vorwurf Teil der offiziellen SVP-Wahlkampagne. Mit und ohne Pieps.
Vielleicht sollte sich Landeshauptmann und SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher nicht nur gegen die Plakate von CasaPound zur Wehr setzen, sondern auch in den eigenen Reihen genauer nachschauen.

 

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Christoph Moar Lun, 10/08/2018 - 14:00

"in Erinnerung bleibt konkret die Aussage eines Politkers, der meinte, was diese Leute uns brächten sei wertvoller als Gold"

Man kann Zitate durch geschicktes Auslassen auch sinnentstellen.
Also dann. Was Martin Schulz in seiner Rede wirklich gesagt hat.

"Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold. Es ist der unbeirrbare Glaube an den Traum von Europa. Ein Traum, der uns irgendwann verloren gegangen ist."

Der Traum von Europa baut auf den Prinzipien von Demokratie, Rechtsstaat, Menschenrechten und, nicht zuletzt, einem dauerhaft gesichertem Frieden. Aber das kann man nicht wissen, wenn man statt einer differenzierten Rede nur einen Halbsatz zitiert.

Lun, 10/08/2018 - 14:00 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Lun, 10/08/2018 - 14:40

Ich glaube, Oliver Hopfgartner, (d)eine Aussage wie diese ist an Zynismus wohl kaum zu überbieten:

"Den fleißigen Einwanderern und Leuten mit echtem Anspruch auf Asyl, denen geholfen werden soll und den kriminellen Einwanderern oder Leuten ohne Rechtsanspruch auf Asyl, die zum Teil auf Kosten der Gemeinschaft leben."

Es gibt keine "falschen" oder "unechten" Flüchtlinge. Wer vor etwas flieht ist ein Flüchtling, egal, ob er vor Krieg, vor steigenden Meeresspiegeln und sinkenden Inseln, oder vor Hunger und Not flieht.

Dann: Dir zufolge sind also alle (ad "differenzieren" ^^), die keinen Anspruch haben auf Asyl, à priori "kriminell". Die Feststellung, ob Flüchtlinge Anspruch haben auf Asyl, oder nicht, dauert meist ziemlich lange (das kannst du dem Rechtssystem der EU oder einzelnen ihrer Länder ankreiden, aber wohl eher nicht den Flüchtlingen). Bis zur Klärung gilt, wie immer in einem Rechtsstaat, "im Zweifel für den Flüchtling (den Angeklagten)".

Lun, 10/08/2018 - 14:40 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Lun, 10/08/2018 - 15:16

Ganz raffiniert dieser Zublasing. Und der Chefredakteur unterstützt ihn auch noch mit einem weiteren Artikel? Aber der Machen Zublasing wirbt auch auf salto.bz! Man möchte fast an ein Eppaner Gentlemen’s Agreement denken?!

Lun, 10/08/2018 - 15:16 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Lun, 10/08/2018 - 16:45

du schreibst ganz unmissverständlich:

"Den fleißigen Einwanderern und Leuten mit echtem Anspruch auf Asyl, denen geholfen werden soll

und den kriminellen Einwanderern (...)."

Weiß gar nicht, was es daran zu deuteln gäbe. Aber vielleicht weiß' ich's ja doch ...

Lun, 10/08/2018 - 16:45 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Lun, 10/08/2018 - 17:35

Oliver, mehrdeutige Adjektive erhalten ihren Sinn aus dem Zusammenhang. Wenn du bei der Verwendung von "schäbig" auf ein Insekt schließt ist das schon sehr weit hergeholt.
Dass gerade du, der sich gerne derber "Wortkeulen" bedient, darüber mokierst ist schon absurd, oder?

Lun, 10/08/2018 - 17:35 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Lun, 10/08/2018 - 17:44

Nein Karcher hat in keiner Weise recht, wenn er "Ausmerzung von Diskriminierung und Sexismus in all seinen Formen und Ausprägungen" mit Ausmerzung von Menschen gleichsetzt. Punkt. Dein Beispiel vom Typ Hätte Wäre Täte ist ungeeignet, um seine Aussage zu rechtfertigen.
Übrigens, um deiner Mitleid-Masche gleich einen Dämpfer zu versetzen: Kein intelligenter Mensch betitelt jemand als Rassisten, weil er die Migrationspolitik kritisiert, sondern eventuell wegen der Art, wie er sie kritisiert und welche Lösungsvorschläge er bringt.

Lun, 10/08/2018 - 17:44 Collegamento permanente
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Christoph Moar Lun, 10/08/2018 - 17:47

Der deutsche Jurist hat dabei nur von Milton Friedman abgekupfert, der die heutige Migration in den USA mit der vor 1914 verglich. Bloss war Miltons Aussage, bevor sie verdreht und durch die Social Media Mühlen getreten wurde die, dass genau die *illegale* (und nicht die legale) Migration dem Staat nützt. :) :) :)

Lun, 10/08/2018 - 17:47 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Mer, 10/10/2018 - 17:05

In risposta a di Sylvia Rier

"Solange nicht geklärt ist, ob Anrecht besteht auf Asyl, oder nicht, muss davon ausgegangen werden, dass dieser Status zuerkannt werden könnte."
Stimmt im Prinzip, dennoch ist zu sagen, dass nahezu alle die hierherkommen sich illegaler krimineller Organisationen bedienen, sich meist nicht ausweisen können und das Land illegal betreten haben, sozusagen nach dem Motto: Wenn ich kein Recht habe nach Europa einzuwandern, dann verschaffe ich es mir eben indem ich das Asylrecht dazu benütze. DAS ist der Umstand, der vielen Leuten mit normalem Rechtsempfinden sauer aufstößt, zumal es Europa auch nicht gelingt Nichtberechtigte wieder abzuschieben (ein erneuter Rechtsbruch).
Wenn der Status des Asyls zuerkannt werden kann, was stimmt, so ist deshalb noch lange nicht gesagt, dass die VORGANGSWEISE, die dazu führt richtig ist. Denn wenn alle hier Ankommenden schon vorab auf ganz Italien bis in die letzten Dörfer verteilt und "integriert" werden, ohne deren Identität und Absichten zu kennen, so ist das äußerst fahrlässig. Jemand ohne nachweisbare Identität kann alles sein, ein Heiliger oder ein Terrorist oder er kann von in seiner Heimat begangenen Verbrechen geflohen sein. Im besten Fall ist er redlich, wird aber nach abgelehntem Asylantrag gnadenlos auf die Straße geworfen und keiner von der "Verteilern" und "Integrierern" übernimmt Verantwortung.
Außerdem müsste der Umstand dass jemand jung, gesund und männlich sein muss um überhaupt in Europa ob als Asylberechtigter, mit subsidiärem Schutzstatus, oder illegal Fuß fassen zu können, bei Ihnen als Feministin alle Alarmglocken schrillen lassen. Aber alle diese Ungerechtigkeiten, illegalen Zustände und Ungereimtheiten lösen bei Ihnen und den Grünen allgemein, keinen Aufschrei der Empörung aus, im Gegenteil, man hat den Eindruck dass alles so beibehalten werden soll.

Mer, 10/10/2018 - 17:05 Collegamento permanente
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Ludwig Thoma Lun, 10/08/2018 - 19:49

"Wenn man die aktuelle Migrationspolitik kritisiert, ist man automatisch ein Rassist."

Wenn man kritisiert, dass es für Afrikaner quasi keine legalen Möglichkeiten gibt nach Europa zu kommen und man wohlwollend in Kauf nimmt, dass tausende in KZ-ähnlichen Lagern in Libyen entrechtet werden oder im Mittelmeer ertrinken, ist man also ein Rassist. Hamer wieder was gelernt heute.
Schön wäre auch noch eine Debatte über das Kobalt und Lithium im Tesla vom Kandidaten, aber das sprengt dann wohl den Rahmen.

Lun, 10/08/2018 - 19:49 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Lun, 10/08/2018 - 20:43

In risposta a di Ludwig Thoma

Es gibt schon legale Wege nach Europa zu kommen, nämlich über ein Visum zu Arbeitszwecken oder über ein Resettlement, das Flüchtlingen unter Aufsicht des UNHCR zusichert eine Zukunft in Europa anzustreben. Es gibt allerdings kein Recht in Europa auf irgendeine Art einzuwandern. Wer von der Subsahara kommt und Asyl sucht, also politisch verfolgt wird (Definition für Asylrecht) findet das im nächstgelegenen sicheren Staat. Wer Kriegsflüchtling ist, bekommt eh keinen Asylstatus zugesichert ( Krieg oder Bürgerkrieg fällt nicht unter das Asylrecht) sondern allenfalls ein zeitlich begrenztes humanitäres Bleiberecht. Das streben die Menschen, die über keine finanziellen Ressourcen verfügen im nächstgelegenen Flüchtlingslager an. Also wie gesagt es gibt KEIN RECHT auf Asyl in Europa.

Lun, 10/08/2018 - 20:43 Collegamento permanente
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Ludwig Thoma Lun, 10/08/2018 - 21:05

In risposta a di Waltraud Astner

Hm, lassen Sie mich raten. Das ist dann wohl gar nicht so einfach in den jeweiligen Herkunftsländern einen Asylantrag zu stellen oder ein Visum für Arbeitszwecke zu erlangen, ohne hier eine Jobzusage zu haben die man erst kriegt, wenn man denn ein Visum hat. Wir können also sagen, dass zwar alles stimmen mag was Sie da schreiben, aber eben nicht funktioniert.

Lun, 10/08/2018 - 21:05 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Mar, 10/09/2018 - 20:58

In risposta a di Manfred Klotz

Ich sprach von mir selbst auch nicht im Zusammenhang von Asyl und Flucht, sondern von legaler Migration (Auswanderung), evtl. nach Kanada oder Australien, was auch logisch ist, weil ich von Asylsuche nicht betroffen bin, da ich in Italien nicht politisch verfolgt werde (Definition für Asyl). Wäre ich aber politisch verfolgt, dann müsste ich in einem der angrenzenden Länder um Asyl ansuchen. Ich kann nicht mehrere sichere Drittstaaten durchqueren um dort Asyl zu begehren wo es mir passt oder wo es die besten Sozialleistungen gibt. Asyl muss im nächsten sicheren Land gestellt werden.
Wäre ich ein Kriegsflüchtling, dann würde ich ins nächstgelegene Lager fliehen und dort abwarten bis ich wieder zurückkehren kann. Außerdem bin ich ja eine nicht mehr ganz junge Frau, die nicht Schlepper bezahlen und weite Reisen unternehmen kann. Das Ziel Europa ist skandalöserweise nur für jene erreichbar, die es bezahlen können und es "derpacken"und die durch illegale Machenschaften (Schlepperei) herkommen. Aber ich kann als Kriegsflüchtling auch hoffen, dass ich ein legales Resettlement bekomme. Grundsätzlich finde ich es aber besser heimatnah untergebracht zu werden um schneller heimkehren und die Heimat wieder aufzubauen zu können.

Mar, 10/09/2018 - 20:58 Collegamento permanente
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Martin B. Lun, 10/08/2018 - 22:06

Wäre der Piepston von Anfang an gewesen, wäre es tatsächlich ein schlauer Gag gewesen. Aufmerksamkeit war ihm so trotzde zuteil, ich glaube nicht das es ihm viel bringt, denn wer Parasiten passend findet, wird eher andere Parteien wählen.

Lun, 10/08/2018 - 22:06 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mar, 10/09/2018 - 07:50

Doch hat er, aber offensichtlich kann er sich nicht daran erinnern:
"Würde ein Politiker gewisser anderer Parteien das Wort "Ausmerzung" in den Mund nehmen, EGAL VON WAS UND IN WELCHEM KONTEXT, dann wäre das gleich wieder total Holocaust und so"

Mar, 10/09/2018 - 07:50 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mar, 10/09/2018 - 08:17

Ich bin ein absoluter Gegner von schnoddrigen Sprüchen, Polit-Blabla und rechter Sülze, aber ich muss mal eine Lanze für Reinhard Zublasing brechen. Ich kenne ihn seit vielen Jahren persönlich und obwohl ich auch der Meinung bin, dass die Wortwahl, gelinde gesagt, sehr unglücklich ist, kann ich dennoch behaupten, dass er nicht der politische Extremist ist, als der er hier dargestellt wird. Im Gegenteil, er ist ein sehr angenehmer, hilfsbereiter Mensch, der zuhören kann und mit dem es sich auch gut diskutieren lässt, weil er andere Standpunkte gelten lässt.

Mar, 10/09/2018 - 08:17 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mar, 10/09/2018 - 09:55

Manfred Klotz, erstens wird hier nicht die Person, sondern seine Sprüche und seine Botschaften abgelehnt und verurteilt. Und zweitens bin ich der Meinung von Sigmund Kripp, dass sich Achammer und Kompatscher davon distanzieren müssten. Aber der LH ist Samstag nach elf in anscheinender Harmonie mit Zublasing in Eppan beim SVP-Wahl-Frühschoppen durch die Menge stolziert!
Und Christoph Franceschini müsste das ebenso fordern, wie er das beim Casapound-Plakat erfolgreich gefordert hat. Aber scheinend legt er bei den SVP-Kandidaten andere Maßstäbe an! Von Kompatscher hat er sogar ein Video Online gestellt, ohne jeglichen kritischen Kommentar!
Und noch einmal zurück zu Zublasing, den du kennst und positiv beschreibst: Wenn dieser Sager nicht bewusst so platziert geworden wäre, dann hätte er sich ja nachträglich distanzieren können und seine Position genauer erklärt. Aber das hat er nicht. Und deswegen möchte ich niemanden entschuldigen, der aus wahltaktischem Kalkül zur Hetze gegen die Zuwanderer beiträgt!

Mar, 10/09/2018 - 09:55 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Mar, 10/09/2018 - 10:09

Das bestreite ich auch nicht, ich finde die allgemeine Reaktion nur brutal übertrieben. Auf dieser Weise hat halt Zublasing, den gestern keiner außerhalb von Eppan kannte, Aufmerksamkeit im ganzem Land erreicht und stellt eine Option dar für all jene die im Zwiespalt zwischen Freiheitliche und SVP sitzen. Ob das am Ende doch nicht so geplant war?

Mar, 10/09/2018 - 10:09 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mar, 10/09/2018 - 10:10

Daher habe ich seine Wortwahl auch als gelinde gesagt sehr unglücklich bezeichnet und habe sie sicher nicht entschuldigt. Die Tatsache, dass der Spot geändert wurde lässt jedenfalls schon erahnen - auf Druck oder nicht - dass man sich bewusst wurde den falschen Ton angeschlagen zu haben.
Wenn es um das Problem der Verrohung der Sprache im politischen Ambiente - Wahlkampf oder nicht - geht, bin ich ganz Ihrer Meinung.

Mar, 10/09/2018 - 10:10 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mar, 10/09/2018 - 22:45

In risposta a di Manfred Klotz

Manfred, ich habe letzthin im Rahmen von Sondersendungen zur deutschen Einheit eine Dokumentation in zwei Teilen zur Weimarer Republik und zum Erstarken der NSDAP gesehen. Darin wurde deutlich, dass diese erst infolge der Währungs-und Wirtschaftskrise mit der folgenden Not so richtig Fuß gefasst hat und erstarkt ist. All das was die Nazis zuerst erst in spitzer und roher Sprache formuliert und angedroht haben, haben sie noch bevor es der mehrheitliche Rest der Bevölkerung wahrhaben wollte und Resistenz ausüben hätte können, schon mit roher Gewalt umgesetzt. Dann war kein Widerspruch und Protest mehr möglich; oder er endete in KZs und später in Vernichtungslagern. Die betraf nicht nur politische Widerständler, sondern in erster Linie Juden, und dann "Zigeuner" und Schwule, die nicht in das NS-Korsett passten, ebenso auch Geisteskranke, usw. Menschen, die nichts mehr beisteuerten. Also zuerst Verrohung der Sprache und Hetzte - und bei Zublasing sind es die selben Begriffe - dann die Umsetzung. Wir können nicht mehr sagen, wir hätten es nicht geahnt! Wenn wir wollen- sind wir von der Geschichte her vorgewarnt.
Zublasings politische Sprache passt zur Lega und die soll man nicht verharmlosen!

Mar, 10/09/2018 - 22:45 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mer, 10/10/2018 - 11:12

In risposta a di Sepp.Bacher

Herr Bacher, die Geschichte ist mir bekannt. Ich verharmlose weder Sprache noch Taten. Meine Einstellung zu ausgrenzenden Geisteshaltungen müssten Sie aus meinen Kommentaren eigentlich verstanden haben. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich Reinhard Zublasing anders kenne, als er sich - zugegebenermaßen - hier selbst darstellt. Ich teile zwar nicht seine Wortwahl (obwohl ich verstehe was er damit meint und das ist wohl wirklich was sich die Mehrheit INHALTLICH denkt), aber deshalb werde ich dem Menschen Zublasing nicht anders begegnen als bisher.

Mer, 10/10/2018 - 11:12 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mar, 10/09/2018 - 22:28

Nun Ralph Kunze, eine Frage hat sich erledigt: Wie sie vielleicht selbst in der Dolomiten gelesen oder in der Tagesschau gesehen haben, hat sich Achammer von den Aussagen des Zublasing-Werbespots distanziert. Er hat seinem Kandidaten untersagt, den Spot - auch mit Pipston - online zu lassen. Nun muss das Ehrengericht der SVP entscheiden!
Zudem habe ich schon des öfter in Kommentaren betont, dass die meisten Zuwanderer nicht bereits kriminell sind, wenn sie her kommen, sondern es hier auch aufgrund der Not werden. Zudem ist dafür auch nicht der Islam als Religion schuld, denn auch Auswanderer aus den christlichen Kulturen und Ländern Europas habe nach der Einwanderung in die USA in der Ankunftsstadt New York für eine Kriminalitätsrate von sage und schreibe 30% gesorgt. Wo finden Sie das derzeit in Europa?
Welche Meinung teile selbst ich? Sie müssen sich falsch erinnern! Ich teile die Meinung, dass bereits viele Zuwanderer hier sind, die noch nicht versorgt sind, noch keine Ausbildung genossen und noch keine "wirkliche" Arbeit gefunden haben, welche die Voraussetzung für eine Integration sind. Und solange wir bei diesen einerseits anscheinend bereits überfordert sind und andererseits die politische Stimmung - dank Hetze - nach rechts zu kippen droht, bin ich für eine Einschränkung und Regulierung der bisher ziemlich unkontrollierten Einwanderung. Ich kenne mich da noch zu wenig aus, aber die letzthin öfter genannten Resettlement-Programme sind eine Diskussion wert.
Sobald wir die meist jungen afrikanischen Männer aus- oder weitergebildet haben - begleitet von Arbeitserfahrungen- dann können wir sie - ausgestattet mit einem kleinen Startkapital - auch wieder zurück schicken. Das ist die beste Investition für Afrika. Dies ist auf jeden Fall besser als viel Geld an korrupte Machthaber bezahlen, damit sie die Migration stoppen!

Mar, 10/09/2018 - 22:28 Collegamento permanente
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Sigmund Kripp Mer, 10/10/2018 - 06:55

Solange sich Achammer, Kompatscher und Widmann nicht von Zublasing und seiner Aussage distamzieren, oder ihn von der Liste nehmen, tragen sie die Aussage über die Parasiten mit.

Mer, 10/10/2018 - 06:55 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mer, 10/10/2018 - 07:10

In risposta a di Sigmund Kripp

Zublasing will jetzt alternativ die Bezeichnung soziale Schmarotzer verwenden. Da zeigt sich, welch Geistes Kind er ist. Ich habe gestern die Programmbroschüre der Freiheitlichen und ein Statement von Florian von Ach im Fernsehen gesehen. In diesem Thema äußern sie sich überraschend moderat. Keine auch nur annähernd groben und Menschen-verachtenden Sprüche, wie sie Zublasing verwendet°

Mer, 10/10/2018 - 07:10 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 10/10/2018 - 09:29

Zur Frage des „sozialen Schmarotzers“, auf die globale Metaebene gehoben: jeder, der auf dieser Erde unseren in Europa oder Nordamerika gewohnten hohen Lebensstandard lebt, hält sich weltweit etwa 20 Sklaven.
Wenn ein solcher „Sklave“ nun nach Europa kommt, kommt doch der Sklave zu den „Schmarotzern“...
Grad mal so in die Diskussion geworfen.
Und: wenn wir erwarten (dürfen), dass nur ausgebildete fleissige willige junge Leute kommen: ist das nicht die letzte Form des Kolonialismus, wenn man diesen Ländern, nachdem man zuerst billige Menschenmassen entführte (19. Jahrhundert), sodann die Bodenschätze raubte (20. Jahrhundert), nun das letzte, die ausgebildete Jugend „weglockt“, nun die Zukunft nimmt?

Mer, 10/10/2018 - 09:29 Collegamento permanente