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Toxische Männlichkeit

In der Soziologie werden machtgeile Grobiane als toxisch männlich bezeichnet. Es gibt auch andere. Aber vorboxen tun sich jene.

Mein Rückblick auf die letzten Tage beginnt im Intimbereich. Da geht’s immer noch teuer zu, weil wir Tampons und Binden auch weiterhin als Luxusgüter anbluten müssen. Eine IVA-Senkung ist nicht drin, sagt die Kammer. Die Legawirtschaft scheint schlapp zu sein.

Ebenfalls letzthin erlaubte sich ein Kollege, Vergewaltigung wortreich mit sexuellen Nöten zu rechtfertigen. Bei ihm ist die Erkenntnis, dass Vergewaltigung immer Machtausübung ist, offensichtlich noch nicht angekommen. Vor wenigen Tagen wurde in Alabama jede Form der Abtreibung unter drastische Strafe gestellt, auch nach Vergewaltigung. Andere Bundesstaaten werden nachziehen, und es ist nur eine Frage der Zeit bis diese „Neuerung“ hierher geschwappt sein wird.

Es wird Zeit nachzudenken. Und zu wählen. Und das gründlich.  

Derweil lässt Italiens Innenminister unfreundliche Spruchbänder gewaltsam entfernen und Handschellen anlegen. So geschehen in Brembate, Salerno, Carpi. In Neapel hat er's dann nicht mehr geschafft. Es waren zu viele. Was heute in Mailand sein wird...

„Non sei il benvenuto“, stand auf dem einen Spruchband, „Questa Lega è una vergogna“ auf dem anderen. „Questo stato mi fa paura“. Aber Angst bringt's nicht. Da ist es wohl besser „die politischen Räume nicht den tobenden Scheinriesen zu überlassen“ wie Bundespräsident Steinmeier letzthin empfahl. Wie das genau geht, weiß ich nicht.

Eins jedenfalls geht immer, das Fragenstellen. Zum Beispiel, ob die SVP noch ruhig schlafen kann mit dem undemokratischen capitano im Bett. Zugegeben, er ist „l'uomo più desiderato dalle donne dello Stivale, anche, di nascosto, da quelle di sinistra“. So steht's jedenfalls in der hymnischen Salvini-Bio. Aber bei mir tut sich da rein gar nichts. Bei der SVP epper schon? Oder wartet die nur drauf, dass alles vergeht? Und wenn's dann zu spät ist?

Es wird Zeit nachzudenken. Und zu wählen. Und das gründlich.  

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Jul Bruno Laner Dom, 05/19/2019 - 07:33

August der Schäfer

..."August der Schäfer hat Wölfe gehört
Wölfe mitten im Mai,
Zwar nur zwei
Doch der Schäfer der schwört:
"Sie habn mit dem Neuen das Frasslied geheult
Das aus früherer Zeit
Und er schreit
Und sein Hut ist zerbeult.
Auf zu den Sensen, sonst ist es hzu spät!
Schlagt sie tot, noch ehe der Hahn dreimal kräht! "

Franz Joseph Degenhardt, Deutschland 1967

Dom, 05/19/2019 - 07:33 Collegamento permanente