Cultura | SALTO WEEKEND

Kugelkult

Es funkelt im Mineralienmuseum Teis. Doch sind die Edelsteine nicht nur schön anzusehen. Im Wasserkrug entfalten sie heilende Wirkung, weiß Luis Cerboni. Wohl bekomm’s!
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Steine im Korb_2
Foto: Mineralienmuseum Teis

Außen klein und unscheinbar, innen ein Feuerwerk der Natur: die Teiser Kugel. Bis zu 20 Zentimeter groß sind die Steinkugeln, die ihren Namen dem kleinen Dorf am Eingang ins Villnößtal verdanken. Nur hier kann man diese ganz besondere Geode finden. In Teis hat man den Mineralien gleich ein ganzes Museum gewidmet. Gezeigt wird die Sammlung von Paul Fischnaller, der in über 30 Jahren Mineralien aus Südtirol und der ganzen Welt zusammengetragen hat. Das besondere an der Teiser Kugel? In ihren Hohlräumen finden sich bis zu sieben verschiedene Mineralien: am häufigsten Quarzkristalle, Amethyste und Achate. Ihre Form verdankt die Teiser Kugel vulkanischen Eruptionen vor rund 280 Millionen Jahren. Erkaltende Lava ließ den Teiser Quarzporphyr entstehen. Als jüngeres Porphyrgestein diese älteren Gesteinsschichten durchschlug, bildeten sich kugelförmige Blasenräume: Geoden.

Es sind die inneren Werte, die zählen. Das gilt für die Teiser Kugel ganz besonders. Kristalle, Amethyste und Achate können für den Körper nämlich heilende Kräfte enthalten. Seit jeher fanden Edelsteine und Mineralien Anwendung in der Volksheilkunde. Auch Hildegard von Bingen wusste bereits um die positive Wirkung der Steine. In der Alternativmedizin kommen Edelstein- und Kristalltherapie häufig zum Einsatz. Im Rahmen des Kooperationsprojektes Wohl bekomm’s des Südtiroler Museumsverbands wird den Besuchern des Mineralienmuseums die Heilkraft anhand von Schmeichelsteinen, Anhängern und selbst hergestelltem Edelsteinwasser nähergebracht.
Seit Jahren beschäftigt sich auch Mineraliensammler Luis Cerboni mit der Heilwirkung der Steine. Er referiert am Mittwoch, den 24. Juli um 19 Uhr im Mineralienmuseum im Teis über Genuss und Heilsteine.

 

Herr Cerboni, was fasziniert Sie so sehr an den Mineralien, dass Sie nicht nur Sammler sind, sondern sich auch intensiv mit der Heilwirkung der Steine auseinandersetzen?

Ich war schon immer gerne und oft zum Klettern und Skifahren in den Bergen unterwegs. In den 1970er Jahren hat mich ein Freund eingeladen, mit ihm Mineralien zu sammeln. Nach einer langen Tour sind wir fündig geworden. Das hat in mir die Neugierde und den Ehrgeiz geweckt (lacht). Nur eine Woche später hat es mich schon wieder in die Berge gezogen, allein. Mein Ehrgeiz wurde mit einem großen Fund mit viel Bergkristall belohnt. Ein neues Hobby war geboren. Im Laufe der Jahre habe ich viel über die Heilwirkung der Steine gelesen und mich sehr eingehend damit beschäftigt. Bereits Hildegard von Bingen hatte einigen Steinen ja eine besondere Heilwirkung zugeschrieben.

Im Vilnösstal, genauer in Teis, findet man ganz seltene Mineralien. Was macht die Teiser Kugel so einzigartig?

Eine Besonderheit ist schon allein ihre Schönheit. So etwas ist wirklich schwer zu finden. In einer Teiser Kugel können sehr viele Minerale drinnen sein. Außerdem erzählen die Kugeln auch eine besondere Geschichte. Hätte es vor Millionen von Jahren keinen Vulkanausbruch gegeben, gäbe es auch diese Kugeln nicht. Vergleichbare Steine findet man sonst nur in Deutschland, Brasilien oder Marokko. Sie sind wahrlich Kleinode.

Welche Mineralien findet man in Südtirol am häufigsten?

In Südtirol verbreitet sind vor allem Bergkristalle, Rauchquarze, Amethyste und Kalzite.

Welche positiven oder gar heilenden Wirkungen können diese Kristalle auf den Körper haben?

Steine galten schon den Ägyptern als besonderer Schutz für die Menschen. Deshalb wurden sie als Grabbeigaben den Toten mit auf die letzte Reise gegeben. Für mich ist jeder Stein Energie. Wenn du ihn trägst oder ein Wasser mit Kristallen ansetzt, dann kannst du dir die Kraft und die Energie aus den Steinen holen. In einer Wohnung hingegen könnte eine Bergkristallgruppe oder eine Amethystdruse für ein positives Klima sorgen.

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Hartmuth Staffler Sab, 07/20/2019 - 18:59

Die Ausstellung ist und bleibt interessant, sie kann durch die Esoteriker nicht ruiniert werden. Man mag diese Menschen belächeln, aber sie sind absolut harmlos und richten keinen Schaden an. Somit haben sie Anrecht auf Toleranz der Nichtgläubigen.

Sab, 07/20/2019 - 18:59 Collegamento permanente
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gorgias Dom, 07/21/2019 - 14:05

In risposta a di Hartmuth Staffler

Esoterik ist nicht harmlos. Sie kann das Eingangstor für allerlei weltanschaulich bedenkliches Gedankengut sein. Die neue Germanische Medizin, Reichsflugscheiben und was Rudolf Steiner so alles über die Neger zu wissen meinte, ist doch bald das nàchste.
Und wenn das auch nicht immer der Fall ist so ist doch die Entfremdung von einen aufgeklärt naturwissenschaftlichen Weltbild und das hinausschieben von medizinisch sinnvollen Behandlungen fast immer die Regel.

Dom, 07/21/2019 - 14:05 Collegamento permanente
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G. M. Mar, 07/23/2019 - 14:18

In risposta a di Hartmuth Staffler

Aus dem Artikel geht nicht hervor, dass es keine Evidenz für die Wirkung gibt... indes wird von eine angeblichen Wirkung gesprochen. Da hier auch von "Mineralienmuseum Teis" gesprochen wird, erhät es einen seriösen Touch. Möglicherweise gibt es gibt Menschen welche das glauben und dann ihr Leiden mit Steinen kurieren anstatt den Arzt aufzusuchen.

Meine Meinung!

Mar, 07/23/2019 - 14:18 Collegamento permanente
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ceteris paribus Dom, 07/21/2019 - 20:31

"Im Wasserkrug entfalten sie heilende Wirkung" durch solche absolut haltlosen Behauptungen werden bei Menschen, die sich nicht selten in einer Notlage befinden, Hoffnungen auf wundersame Heilung geweckt - dabei wird ihnen gleichzeitig das Geld aus der Tasche gezogen....

...auch solche Schlagzeilen gehören schonungslos entlarvt - es sind und bleiben bis zum beweis des Gegenteils fake news.

Dom, 07/21/2019 - 20:31 Collegamento permanente
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G. M. Mar, 07/23/2019 - 14:11

Es gibt keine Evidenz für eine heilende Wirkung der Steine. Vieleiche fühlt sich jemand dadurch subjektiv besser, nach Lektüre dieses Artikels,... Placebo.

Mar, 07/23/2019 - 14:11 Collegamento permanente