Economia | Brixen

Lukrative Tierliebe

Die Grüne Bürgerliste verweist auf die Kommerzialisierung und den Ausverkauf des öffentlichen Raumes. Letztes Beispiel: Werbe Schautafeln der Brauerei Forst.
20191007_135404.jpg
Foto: Grüne Brixen
An zwei prominenten Orten, neben der Milleniumssäule vor der Hofburg und in der Regensburgerallee, vor dem Sitz der Brixner Tourismusgenossenschaft, standen vom 4. bis 9. Oktober großformatige und beleuchtete Schautafeln mit dem unübersehbaren Logo des  Auftraggebers, dem Südtiroler Bierhersteller „Forst“.
Dies gibt erneut Anlass zur Frage, wie auch im Zuge der Diskussionen um den Hofburggarten, wie es um die Nutzung des öffentlichen Raums bestellt ist und wem dieser „gehört“, schriebt die grüne Bürgerliste Brixen in einer Anfrage an den Bürgermeister. Und weiter: „Es wächst unübersehbar der Eindruck, dass sich Brixen zu einer „teuren“ Projektionsfläche für kommerzielle Zwecke verwandelt und den Bürgern immer mehr entzogen wird.“
Die grünen Gemeinderäte Elisabeth Thaler, Verena Stenico und Markus Frei wollen jetzt in Erfahrung bringen
 
  • Wer hat die Errichtung der Schautafeln veranlasst?
  • Wurden für die Besetzung öffentlicher Flächen Gebühren eingehoben?
  • Wurde eine Werbesteuer entrichtet bzw. eingehoben?
  • Wie wird gewährleistet, dass solche aufdringliche und kontraproduktive Kampagnen künftig verhindert werden? 
 
 
Die grünen Gemeinderäte erinnern daran. Dass „mit den Schautafeln ein alkoholisches Getränk offen beworben wird, während andererseits mit repressiven Maßnahmen die Jugendlichen am Konsum von Alkohol gehindert werden (siehe Razzien zur Schools-Out-Fete in diesem Jahr). „So wird deutlich, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, weshalb die Stadtverwaltung zu strikter Kontrolle und Konsequenz aufgerufen ist“, sind sich die Grünen sicher.
Die Oppositionspartei weist auch darauf hin, dass die Hoheit über den öffentlichen Raum zunehmend Kommerz und Tourismus gewinnt. Während auf der anderen Seite vergeblich Sensibilisierungskampagnen gegen Vandalenakte gestartet werden, die gleichfalls den öffentlichen Raum gefährden. 
Das harte Grüne Resümee: „Die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums ist eine andere Form des Vandalismus, der nicht weniger Ablehnung verdient."