Politica | Eiertreter*in

Bill Gates no?

Was man als zweitreichster Mensch der Welt im „Schöne Welt, böse Leut“-Land so alles anstellen könnte und müsste.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Pixabay

Eine dieser Martin-Luther-King-Nächte. Sie wissen schon: „I have a dream that one day…“. Ich träumte ich wäre Bill Gates - dahingestellt, ob es ein Alptraum ist, wenn man als Apple-User träumt der Boss von Winzigweich, Pardon, Microsoft zu sein. Egal, ich war Bill Gates und damit auf der aktuellen Forbes-Liste der zweitreichste Mensch der Welt, mit einem Privatvermögen von 105,7 Milliarden Dollar. 105.700 Millionen. Würde man mit dem heutigen Wechselkurs 1-Euro-Münzen übereinanderstapeln, gäbe das einen Turm von 223.780 km Höhe - etwas mehr als die halbe Strecke bis zum Mond.
Wenn ich nicht ständig Geld in die weltgrößte Privatstiftung stecken würde (natürlich meine), wäre ich nach wie vor reicher als Jeff Bezos … na der vom Südamerikanischen Fluss. Aber Malaria und Polio ausrotten macht einen Heidenspaß; allein um mit dem Global Vaccine Action Plan den Pöder Andrè zu ärgern, ist es sein Geld wert. Das ist der, den die Eva Klotz seit sie unionisiert waren, nur den „Großen Vorsitzenden“ nennt.
Für mein nächstes philanthropisches Projekt habe ich mir einen entzückenden Flecken Erde ausgesucht: Südtirol ... na … Alto Adige … Sudtirolo, Provinzia Autonoma de Balsan/Bulsan, Anus der Welt. Wie mit dem Safety Park (dazu später mehr), dem Day Hospital, den Highlights und Events machen wir jetzt alles in meiner Ami-Language: Sauf Tyrol!

5 Millionen

I have a dream! Zum Einwärmen kaufe ich den Bankstern den Kredit der Edelwaisen ab. So an die 5 Millionen kostet mich das - die Minz in meiner Tschinz. Verbindlichkeiten und vor allem die Bürgschaften verhökere ich dann an ein Inkassobüro und schauen zu, wie die Scagnozzi  von „Geld oder Leben“ am Montag Nachmittag in die Parteiausschuss-Sitzung der unverschuldet Verschuldeten marschieren, um die Ausstände einzukassieren.
Einer der Unverschuldigen ist ja der beschtigschte Non-Profit-Manager wo gib. Ob ihn der Silvius (Santo subito) noch einmal in einem Empfehlungsschreiben den grauen Panthern der Partei als „tüchtiger und seriöser Politiker“ andienen würde, wenn er geahnt hätte, dass der mit seinem „amerikanischen“ Wahlkampf 2003 das Budget „tüchtig und seriös“ auf kolportierte 750.000 Euro hochschrauben und damit um ungefähr ein Drittel überziehen würde? Wer erinnert sich noch an die Worte das Fahrsicherheitszentrum würde innerhalb drei Jahren, maximal fünf, den „Break-even-point“ erreichen. Diese Prognose hat mehr als einen Testacoda auf der Schleuderplatte in Pfatten hingelegt. Zehn Jahre später pumpen wir immer noch Steuergeld in dieses Fass ohne Boden. Allein für 2019 hat die STA 430.000 Euro als Alimente für ihr Findelkind budgetiert. 27.000 Kursteilnehmer hat man seit 2008 begrüßt, tönte das Tommy-Drom zum 10-jährigen Geburtstag. Kein Jahrtag den man hätte feiern sollen, denn allein für die Baukosten von 21,8 Millionen Euro hätte man alle Teilnehmer für zwei Tage zum ADAC nach München karren können – 4-Sterne-Übernachtung und drei warme Mahlzeiten inklusive.
Aber dafür hat der, dessen Namen ich niemals nenne, die Öffis revolutioniert! Fairerweise sollte erwähnt werden, dass der Di Puppo im fernen 2003 nur 81.607.500 Euro für Verkehr und Kommunikation zur Verfügung hatte. 2018 kostete die Mobilität - jetzt schönfärberisch umgetauft und in deutscher Hand: 377 Millionen Euro oder 6 Prozent des Landeshaushaltes, rechnete die Ebnersche Handelskammer vor. „Mit voller Hous isch leicht stinken“, würde mein Tatte dazu sagen. Ich schweife ab.

4,3 Milliarden + IVA

Anstatt mit dem Landesrat für Events und Selbstdarstellung meine Zeit zu vergeuden, investiere ich besser in die Energiewende, was hierzulande gleichlautend Wasserkraft bedeutet. Mein Pet project heißt: GreTA – Grödner-Terawatt-Anlage. Eine Staustufe mit vier gigantischen Talsperren in Wolkenstein, St. Christina, St. Ulrich und Pontives. Hmm … gut möglich, dass dann die Filmfritzen von Netflix auf die Idee kommen ihre „Curon“-Serie von Graun nach Gröden zu verlegen - in der Hoffnung, die abgesoffenen Kirchtürme von Runcadic und Urtijëi in einer Einstellung zu filmen. Dann hätten wir plötzlich fünf „Laghi di Pietro“ im Land und die Lösung des Overturism in weiter Ferne. Abgesehen davon, dass die Badioten raunzen werden, dass die Grödner wie immer bevorzugt und die Staustufe Kolfuschg, Corvara, St. Kassian und Stern vorher verwirklicht werden muss.
Gut, damit niemand übervorteilt wird, kaufe ich alle Liftanlagen der Dolomiti Superski und lasse - wie anno dazumal der Laimer Michl - an einem Pfingstmontag die Liftständer umflexen.

859.432 (Lohnnebenkosten inklusive)

Die Nordtiroler machen es jeden Tag vor: Gegen Overtourism hilft nur eine Underbrechung der Verkehrsströme. Der Conny hatte uns ja schon 2007 den Kollaps der Autobahnbrücken versprochen, wenn der Verkehr weiter so zunehme. Leider haben die walschen Autobahnstützen kein Tiroler Ehrgefühl, wie die Wildbichler-Brücke der A12 bei Kufstein. Nix mit Absacken zur Hauptreisezeit 1990. Mit etwas Sackgeld finanziere ich deshalb meine eigene Terrortruppe über ein Schwarzgeldkonto bei Sparkasse oder Volksbank (haben keine Ahnung von Geld und noch weniger Übersicht über ihre Konten als eine Hinterhof-Bank auf den Vergin Islands). Meine Mandr machen dann aus der Autobahn bei Gossensass eine Morandibrücke. Sicherheitshalber sprengen sie auch noch den Viadukt zwischen Atzwang und Blumau auf die Staatsstraße runter. Dann schauen wir zu, wie die Schweizer mit der Verlagerung der Flüchtlingsruten der Sonnenhungrigen zurecht kommen. Das wird luschtig! Braucht‘s nur noch einen klingenden Namen für die Terrormiliz. Kurzzeitig habe ich mit „STF - Sauf-Tyrol first“ geliebäugelt, aber irgendwie weckt das Akronym ungute Assoziationen, aber „ISIS – Inser Südtirol, Ins Südtiroler!“ klingt geil oder?

3 Milliarden und ein paar Zerquetschte

„Isis meglich“, wird dann der Kläffer in der Südtirolerstraße der Weltlandeshauptstadt jammern und trotz alljährlichem Nächtigungsrekord, über die schwere Erreichbarkeit klagen. Gut, damit a Ruah isch, werde ich Gostner/Benko/Haselsteiner den Flughafen abkaufen und den BZO zu einem internationalen Hub ausbauen, indem ich die Landebahn bis Salurn verlängere ... wollt ihr mich wohl ausreden lassen!? ... Unterlandler Bagage, Mezz-per-sort-Gsindl … also, ich verlängere die Landebahn und wenn dann der erste A380 (das sind die EU-subventionierten Doppeldecker von Airbus) im Anflug ist - vollbeladen mit Krippenfigurrohlingen aus China für die Krednr Holzschnitzer oder Orig. Echte Ostdeutsche Notscher für den Orig. Echten Südtiroler Speck ... oder waren es rechtsdeutsche Rohlinge und die Fockn aus dem Iran? … Jetzt habe ich den Faden verloren! Merda, der Fontane hätte so einen Schachtelsatz locker gewuppt. Da capo.
Wenn dann der A380 im Anflug ist, programmiere ich die Anflugbefeuerung um und verschiebe den idealen Aufsetzpunkt etwas nach Nordnordost, auf die GPS-Koordinaten 46.47*, 11.33*. Damit endlich a Ruah isch - im Blätterwald!
Die anschließende Untersuchung des Unfallherganges und der abschließende Bericht werden verzögert, verschleppt und versanden schließlich in einer römischen ENAC-Schublade. Währenddessen bleibt der Aeroporto di Bolzano Dolomiti selbstredend geschlossen! I have a dream!

0 €

Apropos Salurn. Von der südlichen Staatsgrenze, der Etsch entlang, bis zur schmalen Felsenkluft (im Bunker am Reschen) kaufe ich die 18.400 Hektar Stangenobst auf. Das verbuche ich unter Entwicklungshilfe für die fremdbestimmteste Bevölkerungsgruppe Sauf Tyrols: Die Apfelbauern.
Die Genossenschaft sagt ihnen was sie zu pflanzen haben. Der Beratungsring wann sie zu spritzen haben und der Bauernbund um welche Beiträge sie anzusuchen und wen sie wählen müssen. Sogar der Ertrag liegt in der Fachkunde der rumänischen und polnischen Baumschneider und Auszupfer. Arme Hungerleider. Schon mal die Katasterwerte angesehen: Wertlose Sumpfgebiete. Namensgeber für das Sprichwort: „Für einen Apfel und ein Ei“. Was hatte der Marlinger Apfel-Baron für 2017 und 2018 als besteuerbares Einkommen erklärt, bevor er den Nebenerwerb als Sesselwärmer im Landtag angetreten hat? Genau: 0 Euro! Und so sind sie alle. Arme Kirchenmäuse!! Subventionsbedürftig!!!
Um sie so schnell wie möglich von ihrem Elend zu erlösen, wollte ich als humanitäre Sofortmaßnahme die Bayer in Leverkusen aufkaufen (ist seit den Monsanto-Prozessen in meiner Heimat zum Schnäppchenpreis zu haben). In jeden Fungizid-, Insektizid- oder Akarizidsack der zwischen Chur- und Haderburg versprüht wird, würde ich insgeheim Glyphosat abfüllen. Eine Art Schocktherapie. Wenn die ganze Monokultur verdorrt ist, kommen sie vielleicht auf andere Ideen, was sie mit ihren Böden anfangen könnten. Leider kann der Apfelbauer nur Äpfel … und über die Auszahlungspreise jammern. Die hätten wie bei Feuerbrand und Besenwuchs die Aufforstung von der öffentlichen Hand zahlen lassen und dann more of the same gemacht.
Diese Menschen brauchen Perspektive und etwas Startkapital. Ich werde mit den Scheinen wedeln, von denen der Benjamin Franklin verkniffen runterschaut und die rund 7.000 Habenichtse von ihrer 25.770 Fußballfelder großen AGRIOS-Wüste erlösen - zu Katasterpreisen versteht sich. Dann lasse ich den Talboden in ein Feuchtbiotop re-naturieren und Sumpfdotterblumen pflanzen … oder Brennende Liab. Alles außer Edelweiß. Was sage ich: Für jeden ausgerissenen Almenbuschen gibt’s einen Dollar. Mal sehen ob in diesem Land 105,7 Milliarden davon wachsen?

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Sepp.Bacher Mer, 11/06/2019 - 16:57

Ih konn lei schreiben: super und genial! Und des gibts olls in Gredn. Gründlich recherchiert und in geniale Satire komponiert; ih sog dir`s nou a mol: Du muasch af die Bühne! Du komponiersch inzwischen schun long genua! Hosch soffl Schneid wia afn Berg?
Hervorhebenswert die folgende Satzreihe: " Das wird luschtig! Braucht‘s nur noch einen klingenden Namen für die Terrormiliz. Kurzzeitig habe ich mit „STF - Sauf-Tyrol first“ geliebäugelt, aber irgendwie weckt das Akronym ungute Assoziationen, aber „ISIS – Inser Südtirol, Ins Südtiroler!“ klingt geil oder?"

Mer, 11/06/2019 - 16:57 Collegamento permanente