Politica | Eiertreter*in

Wunschzettel

Manchmal helfen nur noch höhere Mächte, um Dinge wieder ins Lot zu bringen. Meine Weinnachtswünsche an das libe Kristkint.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Goggel Totsch

Libes Kristkint,

für zu Weinnachten wünsche ich mir:

Schwarz

Dass der Südtiroler Bauernbund endlich den Machtanspruch stellt, der ihm gebührt und in Partei und Landesregierung einen Putsch anzettelt. Mit den zwei Beutebauern der „Effs“ und „Kas“ könnten sie ohne weiteres eine Minderheitsregierung mit LH Franz Locher auf die Beine stellen. Diese ewige Rosinenpickerei und mühsame Lobbyarbeit muss ein Ende haben. Gebt den Bauern was ihnen gebührt. Na, na, na - ich habe nicht „Saueres“ gesagt. Ich muss neidlos zugeben, der Bauer kann alles: UaB-geschult ist Tourismus für ihn ein Kinderspiel. Hofladen und Direktvermarktung – Kaufleute/Dienstleitung. Nebenerwerb – Arbeitnehmer. Bei der Urbanistik blicken eh nur der Dello Sbarba und die 1500-Kubikmeter-(Ver)bauer durch. Kinder- und Seniorenbetreuung, Gesundheitsförderung und Prävention am „Gesundheitsort Bauernhof“. Muss man nur nachlesen auf „Baeuerinnen.it“.
Ich sehe schon die Kuenzer als Erfinderin der Sozialen Landwirtschaft in einer Doppelspitze mit der Deeg, ihres Zeichens Papierbäuerin aus Niederdorf, unser Sozialsystem umkrempeln. Die erste Amtshandlung besteht darin, die auch 2019 aus dem Topf „Amt für Senioren und Sozialsprengel“ ausbezahlten 81.325,97 Euro an den „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ um 10.000% aufzustocken.
Die Sanität bleibt selbstredend bei dem, dessen Name ich niemals nenne. Moooment! „Bergapfelbauer aus Südtirol“ nannten sie ihn im TV-Spot der real-Kampagne: „Wir sind real“. Dabei kommt mir der Turbo-Assessor so unwirklich perfekt vor. Mit den Bauern an den Schalthebeln, wird der gewesene (komisch, die Autokorrektur macht aus „gewesene“ ein „verwesende“)  Landtagspräsident sicher seine Kleiderordnung überarbeiten: Wird fesch, wenn dann alle, wie in seinem Reklamespot, (Rechtschreibung hin oder her, "Spot" sollte man hier wirklich mit zwei t schreiben) mit einer kurzen Lederhose aufmarschieren. Besonders freue ich mich auf die Beine des musikhörenden Gitschele. (Merda! War das jetzt schon sexistisch? Oh, die Jasmin wird mich verklagen! Ich weiß es, ich alter Lustmolch).
Nur bei einem Ressort sehe ich Schwierigkeiten voraus: Finanzen! Blödsinn, wir machen den blauen Null-Euro-Bauer aus Marling zum Steuereintreiber. Der wird uns dann schon zeigen, wie man sein versteuerbares Einkommen runter rechnet. Wer braucht einen 6,2 Milliarden-Haushalt? Denkt an das Einsparpotential, wenn der ganze aufgeblasene Beamtenapparat vom Palais Widmann zum SBB outgesourced wird. Ich hätte auch schon ein Motto für die „Machtergreifung“ der Bauern:  „Denn ihrer ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen“.

Rot/Weiß

Ich wünsche mir einen Gnadenakt vom Voter vom Voterlond. Einen Österreichischen Pass für Sven (Sven ist kein Süd-Tiroler Name) und Myriam (Myriam ist auch kein Süd-Tiroler Name). Wie bei der Eingemeindung von Spitzensportlern kann so was ja ratzfatz gehen, wenn man nur will. Allerdings sollte der Van der Bellen - auch kein Süd-Tiroler Name, denn dann würde er Van der Kolen heißen. Was!? Der flachste Flachwitz ever? Als Mensch ohne Moral und Werte bin ich mir nicht zu schade, für einen Kalauer auch in die unterste Schublade zu greifen. Da bin ich ganz Orig. Echter City-Roller. Ich schweife ab.
Also der Alex muss an den Ösipass die Bedingung knüpfen, dass der walsche Pass zurückgegeben und ein Einreiseverbot für die barbarischen Lande südlich des Brenners ausgesprochen wird. Wird der, der seinen Lebensmittelpunkt sowieso in Inschpruckkk hat, nicht weiter vermissen. Nur die Anreise nach Korsika, wo auch seine gezopfte Adoptivmama urlaubt, wird über Schweiz und Frankreich etwas länger. Dafür kommt der Sven nicht mehr in Verlegenheit auf der Fähre Bastia-Livorno so zu tun, als verstünde er dich nicht, wenn du ihn mit einem „Guat Nommitog“ artig grüßt. Ich will das Landesleitungsmitglied der Alto-Asino-Partei nicht mehr sehen und schon gar nicht hören.
Sie müssen wissen ich leide an Ein- und Durchschlafstörung, weshalb ich in Verbindung mit meiner senilen Bettflucht tagsüber eine totale Huder bin und öfter einen Power Nap brauche. Am schnellsten in den Schlummer wiegen mich dann die Übertragungen der Landtagssitzungen im Internetz. Du döst vor dich hin und plötzlich reißt dich der stramme Recke aus den Träumen: „… dass wir in diesem Staat Italien keine Zukunft haben!“ Ganz egal worüber diskutiert wird, auf irgendwelchen meandernden Wegen und mit rhetorischem Hakenschlagen wird er seine Wortspende solange drehen und wenden bis der ominöse Satz fällt: „… dass wir ...“.
Kann nur Hospitalismus sein. Wie der arme Pippo in seiner Grube auf der Talferpromenade. Immer hin und her und her und hin. Jedn Tog die gleicha Soß, nix los.
Basta! Nehmen wir uns in Süd-Tirol die Freiheit und schieben Knoll und Compagnia bella in das Land ihrer Wahl ab ... und für ihre Herbergssuche bei den Lufthundertern bekommen sie einen traditionellen Tiroler Namen: Josef und Maria.

Blau

Für meine Weinnachtkrippe brauche ich dann neben dem Kristkindl nur noch Ochs und Esel: Macht gar nichts wenn die blau sind. Wer jetzt eine Tirade über die „Effs“ erwartet, wird enttäuscht. Die Freiheitlichen sind solche Witzfiguren, da greift der ätzendste Sarkasmus zu kurz. Ich meine, erklär mir mal jemand den Unterschied zwischen Ibiza, Goldbarren, Spesenskandal im Norden und Waldner, Penisring und Laurin-Stiftung-Bürgschaft im sonnigen Süden. Die Blauen sind genauso unappetitlich wie Tierquälerei.

Gelb

Apropos Tiere. Dem Team K wünsche ich als neuestes Mitglied Anna Pitarelli. Jetzt muss ich mich konzentrieren. Irgendwann war sie Präsidentin des Südtiroler Tierfreundevereins und davor oder dazwischen bei: SVP, Benko, Freiheitliche und jetzt beim Lega-Bessone. Den „Kas“ würde eine Frischzellenkur in Sachen Opportunismus und Rückgradlosigkeit sicher gut tun. Obwohl, wenn ich mir den Haufen so ansehe, kriegen die das auch selber gewuppt. Es scheint die Krux vom Köllensperger zu sein, dass er immer in der falschen Partei ist – welch Ironie, dass die jetzige sogar seinen Namen trägt.

Gänzlich farblos

Ich wünsche mir libes Kristkint den Exitus der komatösen „Arbeitnehmer in der SVP“. Eine Fahrkarte Solo-andata für den Rentenexperten und Genossen zu "Dignitas" oder „Exit“ - den zwei größten Schweizer Sterbehilfevereinen. Der Hirntod wurde über die Jahre eindeutig diagnostiziert. Südtiroler können einfach keine Sozialdemokratie. Wer erinnert sich noch an die SPS - Sozialdemokratische Partei Südtirols und ihren Murks mit Egmont Jennys SFP? Mir fällt dazu immer Monty Pythons „Das Leben des Brian“ und den Scharmützeln zwischen der „Volksfront von Judäa„ und der „Judäischen Volksfront“ ein. Und wie im Film wünsche ich mir, dass die Arbeitnehmer als „Fliegendes Suizid Kommando“ kollektives Harakiri begehen – bei einem gemeinsamen Abendessen mit Hubert Frasnelli und dem Pardeller Schorsch. Den Sozialtisch(ler) Oskar Peterlini nehmt bitte auch noch mit. Das ist der Altmandatar, der mit 9.000 Euro nicht bis zum Ende des Monats kommt, weil er zu Hause eine junge Frau und Kind hat. Ich stelle dem Ossi bei Gelegenheit meine Nachbarin mit ihren drei Kindern vor, wo die Älteste nicht studieren darf, weil ihr Vater keine Alimente dafür zahlen will.

Grün

Ich wünsche mir, dass die Grünen sich auf das besinnen, was unter ihrem Gummiadler im Parteizeichen steht: „Grüne - Verdi – Vërc“. Da fordert der Vorsitzende der Fachgruppe „Schutzhütten Südtirol“ innerhalb des HGV, Stefan Perathoner, Zufahrtsstraßen im Hochgebirge und „gesetzlich besser geregelte Nutzung der Materialbahnen“ und wer meldet sich zu Wort? Der zerstrittene Haufen vom AVS. Tagelang habe ich auf den Zwischenruf aus der Bozner Bindergasse gewartet oder zumindest eine Nachfrage – vergebens! Beispielsweise, ob die Materialseilbahnen deshalb Thema sind, weil Perathoner Junior diesen Sommer die jahrelang geschlossene Santnerpasshütte übernommen hat und die Aranciata von Pera di Fassa nach Gardeccia und schließlich über die Zwischenstationen Vajolet- und Gartl-Hütte transportiert werden muss, wo es von der Hanicker-Schweige in Tiers, einmal quer über die Laurinswand doch einen direkten Weg gäbe? Gut, müssen bis zu einer günstig gelegenen Talstation noch einige Meter Forststraße gebaggert werden. Scheiß darauf, ist eh nur im Naturpark Schlern-Rosengarten. Stell dir vor wie viele Tonnen CO2 an teuren Hubschrauberflügen man sich da sparen könnte?
Wie wär‘s mal mit weniger Interethnisch und dafür mehr Öko-Fundi? Weniger Stadtlerpartei für das Bildungsbürgertum und dafür PR-Stunts à la Greenpeace, wenn über 2000 Meter wieder mal eine Alm planiert wird? Ich erwarte mir, dass sich die Brigitte in Gsies an einen Zaun kettet, um zu verhindern, dass die Turbo-Kuh-Bauern die Schneelandschaft versuren.
Und versucht nicht noch einmal die Fridays-For-Future für euch in Beschlag zu nehmen. Dass eine Sechzehnjährige die westliche Wohlstandsgesellschaft vor sich her treiben muss, ist das multiple Organversagen grüner Politik der letzten 40 Jahre.

Kunterbunt

Sollte obiges nicht machbar sein, wünsche ich mir libes Kristkint von Playmobil „70132 - Großer Bauernhof mit Silo“. Kann ich unterm Kristbaum zumindest Köpfe-abreißen üben.

Dein, Goggel Totsch