Ambiente | Trinkwasser

Auffüllen statt wegwerfen

Ab nun gibt es eine Webseite, die Trinkwasserbrunnen anzeigt. “Ein kleiner Beitrag zur Verringerung des Plastikmülls” des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz.
Refill-Animation
Foto: Dachverband für Natur- und Umweltschutz

Den heutigen Weltumwelttag (5. Juni) hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz genutzt, um sein Projekt “Südtirol Refill Alto Adige” zu lancieren. Dabei handelt es sich um eine Webseite, auf der der nächstgelegene Brunnen angezeigt werden, wo die eigene Trinkflasche aufgefüllt werden kann. “Dieses Projekt ist unser kleiner Beitrag zur Verringerung des Plastikmülls, der zu einem globalen Problem geworden ist”, erklärt Klauspeter Dissinger, Präsident des Dachverbands. Gemeinsam mit Geschäftsführer Andreas Riedl hat er “Refill” am Freitag vorgestellt.

 

“Einweg-Plastikflaschen füllen ganze Supermarktregale und nach Gebrauch – im besten Fall – die Recyclingtonne. Dabei können sie einfach, günstig und ohne großen Aufwand ersetzt werden. Wer auf Einweg-Plastikflaschen verzichten und stattdessen seine mitgebrachte Wasserflasche auffüllen möchte, findet auf der Website www.refill.bz.it alle Brunnen in der Nähe, die drei Kriterien erfüllen: Sie sind öffentlich zugänglich, sie bieten Trinkwasser und man kann dort kostenlos seine Flasche füllen”, heißt es in der Projektbeschreibung.

Die Trinkwasserpunkte, die auf www.refill.bz.it zu finden sind, können sowohl öffentlich als auch privat sein. Schließlich werden nicht nur Brunnen auf Plätzen auf der “Refill”-Karte angezeigt, sondern auch solche in Geschäften, Bars, Restaurants und ähnlichem. Wer also eine solche private “Refill”-Station eintragen möchte, kann dies problemlos selbst tun. Eine Anmeldung ist über die “Refill”-Webseite möglich, danach genügen wenige zentrale Angaben, eine geographische Verortung sowie ein Foto, damit die NutzerInnen von www.refill.bz.it die Nachfüllstation in natura wiedererkennen können.

 

“Derzeit ist es verfrüht, von ‘allen Brunnen’ zu sprechen, weil wir noch dabei sind, die Datenbank zu füllen”, berichtet Riedl. “Es ist ein Prozess, der umso besser funktioniert, je mehr Menschen sich an unserem Projekt beteiligen.” Die genannte Datenbank basiert schließlich auf OpenStreetMap (OSM), einer freien Datenbank, die von der Community bespielt wird. “Wir haben viele Gemeinden, Wasserwerke und Tourismusvereine, aber auch eine Reihe Privater gewinnen können, die Brunnen eingetragen haben, und hoffen natürlich, dass es stetig mehr werden”, so Riedl.

Unterstützt wird Südtirol Refill Alto Adige auch von der Stiftung Südtiroler Sparkasse, “und zwar mit Freude”, wie Elisabeth Ladinser, Mitglied des Stiftungsrates, am Freitag betonte. “Das ist ein einfaches Projekt mit einer großen Wirkung“, so Ladinser. “Refill” leiste einen Beitrag dazu, dass mit der Ressource Wasser wieder achtsamer umgegangen werde. “Außerdem ist es uns ein Anliegen, dass das Wasser ein öffentliches Gut ist und bleibt”, so die Vertreterin der Stiftung.

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Ludwig Thoma Ven, 06/05/2020 - 19:00

Sehr tolle Aktion. Wirklich.
Was es jetzt noch brauchen würde, wäre eine App, die den Leuten anzeigt, wo der nächste Müllkübel ist. Dann müssten sie nicht immer ihre Papiertaschentücher im Wald liegen lassen. Hashtag: #putitinthetray oder #no(fran)chiseinthemountains.

Ven, 06/05/2020 - 19:00 Collegamento permanente