Politica | Nach den Landtagswahlen

Eva Klotz: „Wir vertreten auch die italienischen Südtiroler“

Eva Klotz und die Süd-Tiroler Freiheit gehen in die 15. Legislatur, stolz, mit einem Zuwachs von 5.855 Stimmen landesweit und einem dritten Mandat, das auch dank der Briefwahl zustande gekommen ist.

Die Wahlen sind nun eine Woche her, die Süd-Tiroler Freiheit hat sich erfolgreich geschlagen, was ist seitdem passiert?
Eva Klotz: In dieser Woche hat es sehr viele Gespräche gegeben mit Wählern und symphatisierenden Südtirolern, es war eine arbeits- und freudenreiche Woche. Wir haben auch schon wieder gearbeitet, Stellungnahmen ausgesandt und Besprechungen abgehalten. Unser neuer Landtagsabgeordneter Bernhard Zimmerhofer hat auch schon viele Interviews gegeben und die Wähler können sehen, dass es sich um einen sehr besonnen Volksvertreter handelt.

Es gab für die Süd-Tiroler Freiheit einen stattlichen Stimmenzuwach, haben Sie damit gerechnet angesichts des technisch missglückten Selbstbestimmungreferendums in der Wahlkampfzeit?
Wir haben dieses selbstverwaltete Referendum zur Ausübung der Sebstbstimmung ganz gezielt in der Wahlzeit gemacht, um das Thema in den Mittelpunkt zu stellen, die Zukunftsfrage Südtirols. Denn Tagespolitik und Sachprobleme wird es immer geben in jeder Konstellation. Aber wir lösen alle unsere Probleme leichter, wenn wir dieses Hauptproblem geklärt haben, ob Südtirol weiterhin zu Italien gehören soll oder sich loslösen soll. Bisher wurde südtirolpolitisch ja nur von den Delegierten der einzigen Partei, der SVP entschieden. Wir haben also nicht danach gefragt, ob diese Aktion uns nützen oder schaden kann im Wahlkampf, außerdem kann ich persönlich das sehr schwer abschätzen. Wir haben die Befragung auch deswegen durchgeführt, weil wir nur in dieser Zeit den finanziell günstigen Posttarif nützen können, denn es ist ein Unterschied ob ein Brief 4 Cent oder 1 Euro kostet. Unser Ziel haben wir erreicht, dass das Thema im Mittelpunkt stand.

Das Thema Selbstbestimmung stand zwar im Mittelpunkt, wurde aber durch die datenschutztechnischen Mängel bei der Online-Abstimmung doch arg in Mitleidenschaft gezogen?
Als das ersichtlich wurde, haben aber sofort unsere jungen Mitarbeiter dafür gesorgt, dass das gestoppt wird und dass es doch noch eine ganz sichere Abstimmung geben kann. Innerhalb von 2 – 3 Wochen ist es dann auch anders gelaufen mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen. Es freut uns selbstverständlich, dass wir nun doch ein drittes Mandat erhalten haben, trotz dieser Pannen. Dass dieses Thema polarisiert, das bedeutet nur, dass es höchste Zeit ist, diesbezüglich tätig zu werden, denn noch bis vor 20 – 30 Jahren hätte diese Abstimmung viel mehr Zustimmung erhalten. Wir sehen aber, dass immer mehr Südtiroler „altoatesini“ werden und nicht mehr wissen, wohin sie gehören. Wir müssen dafür sorgen, dass wir das Selbstbestimmungsrecht ausüben können und das noch machen, solang wir eine Mehrheit dafür gewinnen können. In 20 Jahren ist das sicher vorbei.

Konnte die Selbstbestimmung als großes treibendes Thema auch viele Erstwähler ansprechen?
Wir haben sicherlich bei vielen Erst- und Jungwählern gepunktet, man sieht es in meiner Heimat, dem Passeiertal und überall dort, wo sehr aktive Kandiaten waren, im Pustertal. Aber auch im Wipptal, das waren sicherlich enttäuschte Wähler der Freiheitlichen und auch Leute, die erkannt haben, welche Wendehalspolitik Andreas Pöder betrieben hat. Auch im Vinschgau sind sehr viele frühere Pöder-Stimmen zu uns gekommen.

Was macht die Süd-Tiroler Freiheit für Junge und Jugendliche so interessant?
Wir sehen es beispielsweise dort, wo wir mit Veranstaltungen und mit Ständen unterwegs waren. Es kommen 15- und 16-jährige zu uns, die noch gar nicht wählen dürfen, die unsere Pickerlen nehmen und uns fragen, wo gibt es für die Jugend eine Zukunft, oder ein Ideal; sie fragen nicht der Ideologie, die Jungen interessieren sich für Ideale.

Und was sind das für Ideale?
Heimatliebe, Freiheit, Korrektheit, Anständigkeit und ganz einfach auch Glaubwürdigkeit.

Was sagen Sie den Jugendlichen, wenn die nach Einwanderung und Sprache in den Schulen fragen?
Wir vermitteln immer wieder, dass all das, was man hört, im Grunde genommen nur ein Schimpfen über Folgen der Politik ist, für die wir keine Zuständigkeiten haben. Wir haben in Sachen Einwanderung Null Zuständigekeit, da gilt die Zuständigkeit des Staates und auch hier gilt, dass wir das Problem nur lösen werden ohne Rom. Ich bin die Erste die sagt, dass Menschenwürde in allen Bereichen zu gelten hat, aber wir brauchen die Zuständigkeit dafür und das wird Rom niemals geben wie es auch mit der Vollautonomie eine Augenauswischerei ist, denn da wurde auch die bisherige Autonomie schon ausgehöhlt genug. Es läuft darauf hinaus, dass immer noch der Einzelne kämpft um den Gebrauch der Muttersprache bei den Behörden, den Ärzten etc.

Die Mehrsprachigkeit, der Gebrauch von Muttersprache und Zweitsprache war auch Wahlkampfthema parteienübergreifend...
Gerade was den Zweitsprachenuntericht anbelangt, da hören wir aus den Tälern, dass es unglaublich viel Lehrerwechsel gibt im italienischen Fach und dass einfach die Methode nicht stimmt. Ich habe erfahren, dass in den Oberschulen auch heuer noch die Divina Commedia durchgemacht wird, das ist ein Wahnsinn! Ich bin schon für Grundkentnise in der Literaturgeschichte, aber man sollte doch eher den Leuten einen Grundstock mitgeben, auf dem aufzubauen ist. Nicht alle Schüler haben den Willen weiß Gott was aus sich zu machen, das muss auch respektiert werden, dass einige einfach arbeiten gehen wollen. Sehr viele Probleme hätte man nicht, wenn hier der Hausverstand zum Einsatz käme.

Hausverstand heißt in diesem Sinn, die Jugendlichen nicht zu ermutigen in die Oberschulen oder Uni zu gehen?
Doch, Jugendliche sollen ermutigt werden, jedoch dazu, aus ihren Träumen etwas zu machen. Nicht zu schauen, wo verdiene ich das meiste Geld, wir sollten sie nicht zum Materiellen ermutigen. Jeder hat ein Talent mitbekommen und das soll er nutzen dürfen.

Noch einmal zu den Wahlen: Diese zeigten auch einen Wegbruch der italienischen Rechtsparteien. Fühlen Sie sich jetzt angesprochen oder zuständig für diese Wähler?
Selbstverständlich, es kommen immer wieder Italiener, die sagen in ihrer Muttersprache, ich bin Südtiroler italienischer Muttersprache. Die bezeichne ich als Südtiroler, weil sie sich zur Geschichte bekennen, zum Selbstbestimmungsrecht der Völker. Südtirol war immer ein dreisprachiges Gebiet und so soll es sein. Die anderen sind die „altoatesini“, die nicht einsehen wollen, dass der Namenschwindel von Tolomei ein Kulturverbrechen ist und das Hätscheln der faschistischen Denkmäler Kolonialismus ist. Es gibt aber sehr viele mit gutem Willen und es haben mich gar einige auch persönlich angerufen, die gesagt haben, schau Eva, noi non votiamo piu i falsi.

Wie hoch ist der Anteil der italienischen Wähler für die Süd-Tiroler Freiheit?
Nein, das kann ich nicht sagen, es sind nicht Massen, aber einzelne, die ganz gezielt uns gewählt haben, weil sie erkannt haben, dass auch die italienische Gruppe bei einer Politk ohne Rom profititert.

Also würden Sie schon sagen, Sie vertreten auch die italienischsprachigen Südtiroler?
Selbstverständlich, und die Leute kommen ins Büro, im Gegensatz zu vielen Südtirolern haben die die Schneid sich auch in der Öffentlichkeit zu uns zu bekennen.

Nun verkörpern Süd-Tiroler Freiheit und die Freiheitlichen das volkstumspolitische Lager in Südtirol, warum ist Ihrer Meinung nach der SVP dieser Flügel weggebrochen?
Das glaube ich nicht, dass der SVP der gesamteFlügel weggebrochen ist. Ich kenne einge, die sich auch Gedanken machen über die politische Entwicklung in Südtirol, und die bisher brave Parteisoldaten waren. Jetzt müssen sie nachdenken und sich überlegen, wo sie hinwollen. Bisher sind diese brav zu Kreuze gekrochen wenn es um die Namensgebung oder ähnliches ging. Diejenigen denen ihr Vorzugsstimmenergebnis jetzt Kopfzerbrechen macht, müssen jetzt sicher in diese Richtung nachdenken und auch einmal Tapferkeit zeigen.

Wen meinen Sie da konkret?
Das sage ich jetzt nicht, das sind Leute die gewählt wurden, aber auch solche die vielleicht etwas abgestraft wurden.

 

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Thomas Kobler Lun, 11/04/2013 - 18:39

ich mich weder als Süd-Tiroler, altoatesino, Österreicher, Italiener fühle und sage, dass mir solche nicht fassbaren Dinge wie Nation, Heimat usw. sprichwörtlich am Arsch vorbeigehen? Was wenn mich das alles nicht interessiert und ich einfach mein Leben als Weltbürger führen möchte und dabei dummerweise die meiste Zeit meines Lebens in diesem Landstrich zwischen Brenner und Salurn verbringe? Was wäre ich wohl in den Augen der zopfeten Eva?

Lun, 11/04/2013 - 18:39 Collegamento permanente
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Rupert Gietl -r Mar, 11/05/2013 - 20:28

In risposta a di Thomas Kobler

Tut mir Leid, aber Ihre unterschwellig agressive Wortwahl und das Verknüpfen von inhaltlicher Kritik mit körperlichen Merkmalen der kritisierten Person ("die zopfete Eva"), sind für mich nicht gerade Zeichen von weltbürgerlicher Größe...

Mar, 11/05/2013 - 20:28 Collegamento permanente
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Thomas Kobler Mer, 11/06/2013 - 01:10

In risposta a di Thomas Kobler

Sie hängen sich wirklich an diesen beiden Wörtern auf? Das ist nicht ihr Ernst oder? Sie können den Begriff A**** auch gerne durch "Allerwertesten" oder "ist mir schlichtweg egal" austauschen. Sollte nur die Deutlichkeit meiner Ansicht unterstreichen.
Es tut mir leid, wenn ich mit solchen Begriffen und Schubladisierungen nichts anfangen kann, dass ich nichts empfinde, wenn ich an eine Nation oder ein Staatengebilde denke. Emotionen und Gefühle lösen bei mir eben immer noch Menschen aus und eben keineswegs eine Zuschreibung wie "altoatesino", "Südtiroler" oder "Italiener".
Außerdem glaube ich, dass die Frau Klotz sicherlich nicht zum ersten Mal ironischerweise in einem Kommentar auf ihre Haarpracht reduziert wurde. Ich habe sie schließlich nicht beleidigt, sondern allerhöchstens ein auffallendes Merkmal herausgestellt.
Aber bitte, wenn sie sich so sehr daran aufhängen, dann lassen sie das "zopfete" und den "A****" von mir aus einfach beiseite, der Sukkus wird aber immer der gleiche sein! Mir ist Südtirol egal! Ganz einfach, weil mir z.B. meine Freunde in Andalusien genauso wichtig sind wie jene in Meran oder Bozen, oder ich mich dort genauso wohl und glücklich fühlen kann, wie dort wo ich geboren wurde. Deren Schicksal oder Sorgen besorgen mich jedenfalls auf die gleiche Art und Weise und deshalb finde ich es einfach nur dämlich, mich vom Duktus einer Partei mit solch altbackenen Ansichten bevormunden lassen zu müssen. Denn genau das machen K & K, wenn sie immer wieder davon schwadronieren, dass Südtiroler deutscher Muttersprache vom italienischen Staat unterdrückt werden. Ich bin Südtiroler deutscher Muttersprache, fühle mich aber kein bisschen unterdrückt, bin Befürworter der gemischtsprachigen Schule und absoluter Gegner von irgendwelchen Allmachtsphantasien deutschtümmelnder Politiker! Was mache ich also? Ordne ich mich unter oder sage ich, dass es mir nicht passt, mich derart bevormunden lassen zu müssen?

Mer, 11/06/2013 - 01:10 Collegamento permanente
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Maximilian Ben… Dom, 11/10/2013 - 18:26

In risposta a di Thomas Kobler

bleib bitte wie du bist! Solche Leute wie Dich brauchen wir. Es stimmt, auch ich vernehme in deinen Formulierungen einiges an Aggresivität. Aber wir können doch nicht immer verharmlosen. Was mir an Thomas gefällt: man kann mit ihm reden.

Dom, 11/10/2013 - 18:26 Collegamento permanente
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gorgias Lun, 11/04/2013 - 21:57

zwischen Deutsche und Italiener sondern zwischen Südtiroler und Altoatesini. Nur schade, daß mehr als die Hälfte der "Südtiroler italienischer Muttersprache", die Mitglied der Südtiroler Freiheit sind, nicht in Südtirol ansässig sind.
Wie kann das sein? werden sich jetzt einige fragen:
Es sind nämlich hauptsächlich Italiener aus dem Rest Italiens, die Ressentiments gegen Italien hegen und mit der Südtiroler Freiheit sympatihsieren.
Die Südtiroler Freiheit ist also nicht Partei für Südtirol, sondern die Anti-Italien-Partei.
In Wahrheit schwächt die Südtiroler Freiheit mit ihrer Politik eine starke Südtiroler Identität und den Zusammhalt zwischen den Sprachgruppen, indem sie diese negativ definiert. Und zwar am vodergründigsten mit "SÜDTIROL IST NICHT ITALIEN", anstatt zu sagen was Südtirol ist und werden kann mit seiner kulturellen Vielfalt.
Ja hier schauts noch schwach aus.

Lun, 11/04/2013 - 21:57 Collegamento permanente
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Harald Knoflach Gio, 11/07/2013 - 13:13

3 Bemerkungen

1. Also ich fühle mich von den Aussagen der Vertreterin einer 8-Prozent-Partei nicht bevormundet. Wenn jemand in einem demokratischen Diskurs seine Meinung äußert, ist das doch keine Bevormundung. Ich fühle mich auch nicht von einem Donato Seppi oder einer Michaela Biancofiore bevormundet, wenn sie mir Italianità aufdrücken möchten.

2. Wir sollten daher auch die Toleranz aufbringen zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, denen "Heimat" sehr wohl viel bedeutet. Auch wenn einem selbst dieses Konzept nichts bedeutet, muss es in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein, Andersfühlende aufzuhalten und deren Haltung nicht zu diskreditieren. Ich verorte auch keine Hierarchie zwischen Menschen, denen Heimat etwas bedeutet und Menschen, denen sie nichts bedeutet. Beides ist in Ordnung.

3. Ich durfte auf meinen vielen Reisen rund um den Globus auch erfahren, dass man Heimatgefühle bei Menschen auf allen Kontinenten finden kann. Die tiefe Auseinandersetzung mit dem unmittelbaren Lebensraum, in den man hineingeboren wurde, schafft eine unsichtbare Verbindung, die überall auf der Welt in der jeweils lokalen Kultur ihren Ausdruck findet. Hätten wir nicht diese Verbindungen, hätten wir eine weltweite Einheitskultur. Und das fände ich schade. Solange wir Unterschiedlichkeit, nicht aber eine unterschiedliche Wertigkeit von Kultur und Heimat akzeptieren, sind Menschen, die Heimat pflegen eine Garant für Vielfalt, finde ich.

Gio, 11/07/2013 - 13:13 Collegamento permanente
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Thomas Kobler Dom, 11/10/2013 - 17:05

In risposta a di Harald Knoflach

"Wir sehen aber, dass immer mehr Südtiroler „altoatesini“ werden und nicht mehr wissen, wohin sie gehören."

Also ich fühle mich durch solche Sätze schon angesprochen, vielmehr noch, ich fühle mich bevormundet. Dies vor allem, weil ich nach dem Gutdünken der STF-Funktionäre wohl zu diesen "Heimatlosen" gehören würde. Aber da ich sehr wohl weiß wo ich hingehöre und wie ich anfangs schon erwähnt hatte, mir Identität in Form einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten "Volksgruppe" schlichtweg einerlei ist, möchte ich doch festgsetellt haben, dass ich es nicht ok finde, wenn Frau Klotz derartige Verallgemeinerungen in den Raum wirft.

Dom, 11/10/2013 - 17:05 Collegamento permanente
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Rupert Gietl -r Dom, 11/10/2013 - 19:55

... verstanden, das man die eigene Position nur schwächt, wenn man die Kritik an einem andersdenkenden Menschen mit Aussagen über sein Geschlecht, Alter oder Äußeres garniert?
Ist denn die Abneigung, um nicht zu sagen der Hass, so groß?
Da kommt Dante gerade recht:
"fatti non foste a viver come bruti,
ma per seguir virtute e canoscenza".
Inferno - XXVI 119-120.

Dom, 11/10/2013 - 19:55 Collegamento permanente
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Thomas Kobler Dom, 11/10/2013 - 20:18

"Aggressiv" ist das falsche Wort. "Zornig" trifft es wohl eher. Um was es geht: Klotz, kann in einem demokratischen Diskurs so ziemlich alles sagen, so lange es eben nicht demokratiefeindlich ist. Aber sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen in populistischer Manier Politik zu betreiben, wenn sie einen Generalverdacht ausspricht (also, "dass wir deutschsprachigen Südtiroler vom Staat Italien unterjocht werden"). Sie könnte doch einfach bei der Wahrheit bleiben und sagen, dass es in Südtirol einen gewissen Prozentteil an deutsprachigen Personen gibt, der die Loslösung von Rom anstrebt. Aber davon zu schwadronieren, dass "wir" deutschsprachigen Südtiroler (und damit apriori ALLE deutschsprachigen Südtiroler impliziert), in einer, wie auch immer gearteten Form darunter leiden müssen, dass dieser Landstreifen ein Teil des italienischen Staatsgebietes ist, ist nicht nur falsch, sondern eben auch eine mutwillige Unterstellung. Und dagegen möchte ich als eingetragener deutschsprachiger Südtiroler doch bitteschön Einspruch erheben dürfen.

Dom, 11/10/2013 - 20:18 Collegamento permanente