Società | Medien

Kriminelle Schwarzafrikaner

Ein Musterbeispiel wie subtil das Tagblatt der Südtiroler mit der Aktion „Stopp der Gewalt“ den täglichen Fremdenhass schürt.
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Foto: Polizia di Stato
Es ist eine Serie, die seit Jahren läuft und vor allem in Sachen Verkaufszahlen förderlich ist.
Stopp der Gewalt. Habens auch Sie einen Übergriff erlitten? Erstatten Sie Anzeige! Schreiben Sie uns Ihr Erlebnis“, steht in dem Logo. Und die Adresse: "[email protected]“.
Es gibt kaum eine Ausgabe der Dolomiten in dem dieses Logo nicht vorkommt. An manchen Tagen findet sich gleich eine Handvoll solcher Geschichte im Tagblatt der Südtiroler. Dazu kann man sich immer wieder auf STOL Fotos oder gar Videos der Straftaten und Überfälle anschauen. Obwohl diese Veröffentlichung der Überwachungsvideos rechtlich äußerst fragwürdig ist, schauen auch hier die zuständigen Behörden vorsorglich weg.
Die Botschaft, die mit dieser Kampagne vermittelt wird: Im Jahr 2020 geht es im beschaulichen Südtirol ähnlich zu wie in der Bronx. Neben dem Wolf und Bär ist es die Gewalt, die Südtirols heile Welt bedroht.
Wie subtil mit dieser Serie allerdings Stimmung gemacht und der Fremdenhass angeheizt wird, wird jetzt an eine Musterbeispiel deutlich.
 

Der Überfall

 
Am Donnerstag berichten die Dolomiten ausführlich über einen Überfall in einem Bozner Elektrogeschäft. Ein Farbiger hatte sich ein Handy zeigen lassen, dann mit einem großen Küchenmesser die Verkäuferin bedroht und war dann abgehauen. Nach einer Verfolgungsjagd konnte der Dieb in der Nähe der Eurac schließlich gestellt und verhaftet werden.
Der Artikel mit dem Titel „Ohne Verfolgung wäre er weg gewesen“ ist eine Heldengeschichte. Ausführlich zu Wort kommen, die bedrohte Verkäuferin, und vor allem der Besitzer des Geschäftes und ein Mitarbeiter. Sie erzählen wortgewaltig wie sie den Dieb verfolgt haben. „Wenn wir den Mann nicht selber verfolgt hätten, wäre es sicher zu keiner Festnahme gekommen“, wird einer der beiden zitiert. Zudem wird berichtet, dass das nicht der erste Überfall war, den der 35-jährige Schwarzafrikaner in den vergangenen Tagen in Bozen begangen haben soll.
 
 
Im Artikel, geschrieben von der Leiterin der Bozner Stadtredaktion, steht dann irgendwann auch der Satz. „Die beiden verfolgten den Mann bis zum Stadttheater, wo sich ihnen 2 Bauarbeiter anschlossen.“ Der Elektrohändler meint dann auch laut Dolomiten: „Wenn wir diese Verstärkung nicht gehabt hätten, hätten wir die Verfolgung vielleicht aufgegeben“.
Mehr erfahren die Leser des Tagblattes der Südtiroler aber nicht.
 

Die Verhaftung

 
Der Zufall will es, dass die Bozner 5-Sterne-Gemeinderätin Maria Teresa Fortini Augenzeugin der Verhaftung wird. Sie postet auf ihre Facebook-Seite bereits am Dienstag ein Foto und eine Nachricht:
 
„Un ragazzo coraggioso, una pattuglia della Polizia di Stato con tanto sangue freddo e un malvivente in manette, poco fa dietro il Druso. Bravo Babu, hai rischiato grosso ma sei riuscito a bloccare un uomo armato di coltello che aveva appena scassinato un'automobile. Questi sono gli stranieri che vogliamo nella nostra città: buoni, leali e con tanto senso civico.“
 
Der Alto Adige übernimmt am nächsten Tag groß diese Geschichte. „Babu“ ist ein junger Mann aus Gambia, „einer der angeblichen Bauarbeiter“, der spontan bei der Verfolgung des Diebes geholfen hat. Er war es der absolut professionell und kaltblütig dem Mann das Messer abgenommen und den Kriminellen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten hat.
 
 
Diese Version bestätigt auch die Bozner Quästur. In der offiziellen Pressemitteilung der Staatspolizei, die bereits am Dienstagabend an die Medien und natürlich auch an die Dolomiten ging, heißt es:
 
„Due equipaggi della Squadra Volante, allertati dalla Centrale Operativa, si sono precipitati sui due punti di accesso della ciclabile stessa, per bloccare le vie di fuga. Una delle pantere, in particolare, ha seguito il fuggitivo lungo l’argine del fiume, per evitare che si immergesse nelle acque. Vistosi circondato, l’uomo ha minacciato i poliziotti con il coltello, lanciandosi contro chiunque tentasse di avvicinarsi. Va sottolineato che in questa fase è intervenuto anche un ragazzo di nazionalità gambiana, che ha aiutato gli operatori a tenere a distanza i curiosi e soprattutto a bloccare il rapinatore, che è stato così ammanettato e tratto in arresto.“
Dass die Dolomiten ganz bewusst alle diese Tatsachen verschweigen, macht deutlich, wessen Geistes Kind die Kampagne „Stopp der Gewalt“ ist.
Dass die Dolomiten alle diese Tatsachen verschweigen, macht deutlich, wessen Geistes Kind die Kampagne „Stopp der Gewalt“ ist.
Und wie man im Südtiroler Leitmedium ganz bewusst Stimmung macht.
 
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gorgias Gio, 08/20/2020 - 15:45

Wenn man auf die ausländische Nationalität des Täters hinweist, dann muss man es konsequenter Weise auch für jene Person tun, die entscheidend für die Festnahme verantwortlich war. Sonst hinterlässt man einen verzerrten Eindruck. Das ist schlampiger Journalismus.
So fühle ich mich von der Dolomiten nicht ordentlich informiert.

Gio, 08/20/2020 - 15:45 Collegamento permanente
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rotaderga Gio, 08/20/2020 - 15:56

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
So will es das 8. Gebot.
So kann nicht über Unbekanntes berichtet werden.
Beten wir für die Schreiber auf dass sie dem Weinberg des Herrn ehrlich dienen mögen..

Gio, 08/20/2020 - 15:56 Collegamento permanente