Società | Covid-19

Sperrt die Alten ein! ...

... und lasst sie nicht allein. | Saubere Daten und objektive Infomationen schaffen Wissen für spezifische und humane Maßnahmen im gesellschaftlichen Umgang mit Covid-19.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
Seniorin
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Ja, der Titel ist eine gewollte Provokation, wie es so viele gibt in dieser aufreibenden Zeit. Wir brauchen hingegen Vision, Einigkeit und vor allem den Mut für sachliche und humane Entscheidungen zum Wohle aller.

Wir haben in den letzten Monaten viel gelernt, wir haben vieles versucht, vor allem undifferenziert, aber offensichtlich doch am Ziel vorbei.

Wobei auch die Frage erlaubt sein muss, was das Ziel überhaupt ist. Überhaupt sollten wir mehr Fragen stellen. Keiner kann behaupten „die“ Wahrheit und Lösung zu haben, die Bürger haben durch den Massentest (1) unglaubliche Selbstverantwortung bewiesen und gerade deshalb Anrecht auf transparente und objektive Information.

Es geht bisher prinzipiell um drei einfache Punkte:

  • Schutz der Überlastung von Krankenhäusern und sanitären Einrichtungen;
  • Schutz der Risikopatienten;
  • Vermeidung der Diffusion, um die ersten beide Punkte zu gewährleisten.

Dem übergeordnet steht aber ein noch wichtiger Hauptaspekt der Demokratie: der Schutz der Allgemeinheit. Wir alle sind die Allgemeinheit. Kinder, Schüler, Alte, Junge, Pensionisten, Arbeiter, Barbetreiber, Ärzte, Pfleger, Kranke, Gesunde, Reiche, Arme, Staats - Landes- und Privatangestellte, Unternehmer, Krisen-Verlierer und Krisen-Gewinner.

Bin ich - wie der überwältigende Großteil der Bevölkerung - ein "Virusverleugner"? Absolut nein, wie der Massentest (1) bewiesen hat ! Wäre es uns egal uns anzustecken? Absolut nein!

Stellen die Entscheidungsträger in der aktuellen Situation die falschen Fragen und schreien die objektiven Zahlen nach anderen und spezifischen Maßnahmen? Absolut ja!

Krankenhäuser, Wirtschaft und das soziale Gefüge wurden und werden an und übers Limit gebracht. Dies verwirrt viele – steht dem doch letzthin eine objektiv geringe Gesamtdiffusion des Virus in der Bevölkerung von ca. 1 % (1) gegenüber. Große Infektionszahlen wurden erwartet, kleine geschrieben. Wie kann es also sein, dass unser Gesundheitssystem trotzdem überlastet ist? Was wäre erst, wenn die Zahlen wie anfangs geschätzt 20 bis 30-mal so hoch wären?

Der scheinbare Widerspruch von sehr geringer Diffusion und gleichzeitiger Überlastung der sanitären Strukturen ist mit den richtigen Fragen und objektiven Daten leicht erklärbar. Der Teufel liegt wie so oft im Detail.

Um eine einfachere Lektüre zu ermöglichen, sind alle Rechenbeispiele, Details und Referenzen zu den Zahlen im Anhang und nicht direkt in den Text eingepflegt.

Unsere sanitären Strukturen haben eine limitierte Anzahl an normalen und Intensivbetten, sowie eine limitierte Anzahl an Personal (Anmerkung: 2018 (2) gab es in Südtirol 597 (oder 21,6%) weniger Betten als im Jahr 2000 (3)).

Wird eine gewisse Auslastung erreicht, müssen andere Dienste ausgesetzt oder verschoben werden. Im nächsten Schritt werden Betten auf Ausweichräumlichkeiten verlagert und ab einer maximalen Auslastung ist das Glas voll und es können keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden.

Ab diesem Punkt (mehr Patienten als Plätze) kommt es notgedrungen zu einer „harten Triage“ – es muss also entschieden werden, wer Zugang bekommt und wer nicht.

90,6% der (Corona)-Todesfälle in Südtirol betreffen Patienten mit einem Alter von über 70 Jahren (4). Die Kern-Risikogruppe sind Personen über 70 mit Vorerkrankungen, die Hochrisikogruppe sind Personen über 80 mit Vorerkrankungen (5)(6)(7)(8)(9)(10)(11).

Zitat des offiziellen Südtiroler ASTAT Berichtes (9ex1) zur Pandemie im März-April 2020. :

Bei 76,2% der Todesfälle wurde mindestens eine weitere Mitursache genannt. Mehr als 70% der an Covid-19 Verstorbenen waren über 80 Jahre alt: genauer gesagt waren 45,1% zwischen 80 und 89 Jahre alt und 26,9% über 90. […] nur 1,7% waren unter 60 Jahre alt.

In gewissen Altersklassen (8) ist die Sterblichkeitsrate (7) sehr hoch. Diese reicht z.B. in Italien bis zu 30% bei den über 80-jährigen (in der Schweiz 13,7% (11)). Es besteht bei Infektion in dieser Gruppe also akute Lebensgefahr.

(11)

Betrachtet man die verfügbaren Daten also im Detail, ist die wichtigste Schlussfolgerung, dass die nackten Zahlen eine sehr einfache Sprache sprechen:

Ansteckung nicht gleich Ansteckung

Und zwar nicht nur was die Sterblichkeitsrate (also das Thema Risikopatienten), sondern auch was das Thema Hospitalisierungen (also Schutz der Krankenhäuser) betrifft. Verfügbare Statistiken zur Hospitalisierung (11) aus der Schweiz belegen, dass das Medianalter hospitalisierter Personen bei 74 Jahren liegt. Rund zwei Drittel der Hospitalisierten waren 70 Jahre oder älter. Im Verhältnis zum Anteil in der Bevölkerung werden Personen über 80 Jahren am häufigsten hospitalisiert. Todesfälle in der Schweiz liegen bei 91,9% bei 70+ (11) (70,9% der Fälle liegen bei 80+).

Der letzte lokale Lockdown in Südtirol wurde bei ca. 500 ausgelasteten Betten und 40 Intensivpatienten durchgesetzt. Nehmen wir also diese Richtwerte als kritische Schwelle an. Da wir die Südtiroler Hospitalisierungsraten nicht kennen, rechnen wir mit den Schweizer Raten (10) (11) - angewandt auf die Südtiroler Kapazitäten. Diese Beispiele klären, wieso wir ein differenziertes Modell brauchen:

Altersgruppe 80+:

21.226 Fälle. Davon 4.319 Hospitalisierungen (19,92 % der Fälle). Davon 3.020 Tote (13,93% der Fälle, 69,9% der Hospitalisierungen verstarben!)

Beispiel: Auf 10.000 gleichzeitig Infizierte folgen 1.992 Hospitalisierungen und 1.392 Tote.

Erreichen der kritischen Bettenschwelle bei: 2.510 Fällen.

In ganz Südtirol gibt es ca. 29.000 Personen in dieser Gruppe (12). Die kritische Schwelle wird bei ca. 8,6% Durchseuchung in der Altersgruppe erreicht.

Altersgruppe 70-80:

20.320 Fälle. Davon 3.375 Hospitalisierungen (16,61% der Fälle). Davon 889 Tote (4,38% der Fälle,  26,3% der Hospitalisierungen verstarben).

Beispiel: Auf 10.000 gleichzeitig Infizierte folgen 1.661 Hospitalisierungen und 438 Tote.

Erreichen der kritischen Bettenschwelle bei: 3.010 Fällen.

In ganz Südtirol gibt es ca. 45.000 Personen in dieser Gruppe (12). Die kritische Schwelle wird bei ca. 6,6% Durchseuchung in der Altersgruppe erreicht.

Altersgruppe 50-60-Jährige:

53.610 Fälle. 1.625 Hospitalisierungen (3,03%). 72 Tote (0,13% der Fälle, 4,4% der Hospitalisierungen verstarben)

Beispiel: Auf 10.000 gleichzeitig Infizierte folgen 303 Hospitalisierungen und 13 Tote.

Erreichen der kritischen Bettenschwelle bei: 16.497 Fällen gleichzeitig.

In ganz Südtirol gibt es ca. 81.000 Personen in dieser Gruppe. Die kritische Schwelle wird bei ca. 20,2% Durchseuchung in dieser Altersgruppe erreicht.

Altersgruppe 20-30-Jährige:

58.020 Fälle. 275 Hospitalisierungen (0,47%). Null (0) Tote.

Beispiel: Auf 10.000 Infizierte folgen 47 Hospitalisierungen und 0 Tote.

Erreichen der kritischen Bettenschwelle bei: 105.491 gleichzeitigen Fällen.

In ganz Südtirol gibt es ca. 61.000 Personen in dieser Gruppe. Die Schwelle wird nie erreicht.

Kurz gesagt:

2500 gleichzeitige Fälle (8,6% Durchseuchungsrate) bei über 80jährigen zwingen das System in die Knie.

16.500 gleichzeitige Fälle (20% Durchseuchungsrate) bei 50 bis 60 Jährigen zwingen das System in die Knie.

106.382 gleichzeitige Fälle (mehr als Personen in dieser Altersgruppe, also nicht möglich) bei 20-30 jährigen würden das System in die Knie zwingen.

Anders gesagt: 30-jährige und 50-jährige Infizierte (sowie jene aller Alterskategorien) dürfen absolut keinen exponierten Kontakt zur Risikogruppe haben. Wieso sollten diese keinen Kontakt zueinander haben dürfen und voneinander isoliert werden, wenn dies zu keiner Überlastung führt?

(11)

Es fehlt ein noch sehr wichtiger Datensatz in der Analyse: jener zu den Intensivpatienten. Sprich, welcher Prozentsatz der Hospitalisierten wird zu Intensivpatienten. In den Schweizer Daten sind diese Informationen nicht vorhanden, in Südtirol gibt es laut unserem Wissenstand gar keine öffentlichen Daten dieser Art.

Im italienischen Schnitt (14) beträgt die Sterblichkeitsrate der Intensivpatienten zwischen 25% und 50%. Außerdem sind bei ca. 10,1% (13) der Hospitalisierten Intensive Maßnahmen notwendig. Sprich auf 100 hospitalisierte folgen im Schnitt 10 Intensivpatienten, von welchen 3 bis 5 sterben.

Es gibt keinerlei spezifische Daten zu den Alters- oder Risikogruppen. Da es bei der Gruppe 80+ aber eine Sterblichkeitsrate von 68% der hospitalisierten gibt (11), ist anzunehmen, dass es hier ebenso viele Intensivpatienten gibt. Ohne genaue Daten kann diese Rechnung nicht gemacht werden.

Aus Mangel an Daten zeigt das folgende Beispiel, wieso diese Daten so wichtig sind: Setzen wir die Sterblichkeit mit der Anzahl der Intensivpatienten gleich (jeder Verstorbene = ein Intensivpatient).

Bei der Altersgruppe 80+ ergäbe sich folgendes Ergebnis:

287 (!) Fälle führen zu einer Auslastung von 40 Intensivbetten und überlasten das System (entspricht 1% Durchseuchung der Altersgruppe) (16);

Zum Vergleich: bei den 50-Jährigen ergäbe die Rechnung mit dem gleichen Schlüssel 30.700 Fälle, die zu 40 Intensivbetten führen (bei 38% Durchseuchung in der Altersgruppe) (16).

Bei der Gruppe der 30-Jährigen käme es rechnerisch nie dazu (16).

Es handelt sich wie gesagt um ein Beispiel zu Veranschaulichung. Die richtige Frage sollte sein: wie vermeiden wir rund 300 Ansteckungen (1% Durchseuchungsrate) bei den 80+- Jährigen? Ansonsten überlastet das System konstant (jedes Mal, wenn 1% Durchseuchung erreicht werden). Ebenso kritisch stellt es sich bei den Patienten über 70 dar. Bei den 50-60-Jährigen scheinen hingegen die „normalen“ Hospitalisierungen zu schnellerer Überlastung zu führen. Hier stellt sich die Frage ob und wie wir ausreichende oder größere normale Bettenkapazität für diese Gruppe ermöglichen, um größere Durchseuchung abzufedern.

Es braucht genaue Daten und spezifische Maßnahmen.

Bisher sagen uns die vorhandenen Informationen, dass eine ganz spezifische Kategorie einem großen Risiko ausgesetzt ist und dass es sich bei verschiedene Alterskategorien sehr unterschiedlich verhält, was eine eventuelle Überlastung des Gesundheitssystems betrifft.

Um das Problem Überlastung und Risikogruppen aber nicht nur passiv, sondern aktiv anzugehen, müssen wir wissen, wo Ansteckungen und Diffusion bei den exponierten Gruppen überhaupt entstehen. Bezüglich Risikopatienten und Überlastung scheint es so gesehen eigentlich egal, wo und wie sich die 30-jährigen anstecken:

Wir müssen uns fragen und wissen, wo und wie sich die Risikogruppen anstecken.

Leider gibt es anscheinend keine offiziellen und objektiven Informationen, Statistiken oder Analysen, wo die Covid-19 Hotspots sind, bzw. von wo aus sich das Virus stark verteilt und wo sich die Risikogruppen anstecken. Wir haben jedenfalls keine offiziellen Datenquellen der Provinz dazu gefunden.

Aus einer der wenigen vorhandenen Informationen (15) lässt sich errechnen, dass zu einem gewissen Zeitpunkt inmitten der Krise alle Schulen (Oberschule, Mittelschule, Volksschule, Kindergarten, Lehrpersonal, also weit mehr als 90.000 Personen (12) ) für ca. 7% (!) der gesamten Fälle verantwortlich waren. Dies deckt sich auch mit den italienischen Statistiken zu Ansteckungen in der Altersgruppe unter 20 welche sich auf 7,3% beliefen (7).

Wir wissen nicht ob die Fälle von den Schulen ausgingen oder dort hineingetragen wurden.

Es stellt sich also die berechtigte und ohne Daten nicht zu beantwortende Frage, ob diese 7% der Ansteckungen zu Infizierten in der Risikogruppe geführt haben (und wenn ja zu wie vielen?).

Und vor allem:

Wo entstanden die anderen 93% der Fälle?

In Bars, Hotels, Feiern, im Privaten, in den Krankenhäusern, Altersheimen oder anderswo? Und welche dieser Hotspots haben zu Ansteckungen der Risikogruppen geführt, welche zu Übersterblichkeit und Überlastung führen?

Deshalb fordern wir die Offenlegung folgender Daten, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen in Zehnerschritten:

  • Die gesamte Anzahl der Infizierten pro Altersgruppe;
  • Die gesamte Anzahl der Hospitalisierten pro Altersgruppe (und der prozentuelle Anteil);
  • Die gesamte Anzahl der Intensivpatienten pro Altersgruppe (und der prozentuelle Anteil);
  • Die gesamte Anzahl Verstorbener pro Altersgruppe (und der prozentuelle Anteil);
  • Falls vorhanden, die Resultate des „Contact-Tracing“, also welche Bereiche hauptsächlich für die Erstansteckung verantwortlich waren (also Ansteckungen außerhalb des familiären Umfeldes).

Das Südtiroler Volk ist voller Ideen und Tatendrang und hat wiederholt Zusammenhalt bewiesen. Vor allem aber auch Selbstverantwortung. Nutzen wir diese Stärke über Generationen hinweg!

Hier nur einige Ideen:

  • Den Zugang zu Krankenhäusern und Altersheimen nur negativ getesteten Personen gestatten, sowie das Personal 2x pro Woche testen.
  • Freiwillige Kontaktpersonen der nicht-Risikogruppe (welche konstant getestet werden) Bewohnern der Altersheime zuweisen, damit diese nicht vereinsamen.
  • Quarantänehotels als „Puffer“ für jene, die durch Ihre Isolation Risikogruppen gefährden würden, für jene  deren Krankenzustand präventiv und Zeitnahe kontrolliert werden sollte („Krankenhaus light“), sowie für Personen, die nicht der Risikokategorie angehören und die auf Eigenrisiko und unter allen Vorsichtsmaßnahmen ihre Liebsten in den letzten Stunden  begleiten dürfen.
  • Positiv getestete über eine zentrale, öffentliche und anonymisierte Datenbank am Contact- Tracing teilhaben lassen. Wir haben viele Kompetenzzentren und exzellente Entwickler im Land, die sich daran beteiligen könnten. So müssen Personen nicht mehr individuell befragt werden, sondern können Ihren eigenen „Weg“ nachzeichnen (Beispiel: wenn z.B. mehrere Infizierte angeben, in den letzten Tagen ein gewisses öffentliches Verkehrsmittel gebraucht zu haben oder an demselben Ort gewesen zu sein, liegt es nahe, diesem als Ursprung der Infektion nachzugehen und alle anderen Personen, die ebenso dort waren können ihre Alarmbereitschaft erhöhen)

Also: sperrt die Alten nicht ein. Kümmern wir uns gemeinsam um sie und lassen wir zu, dass objektive und informierte Schritte für das Allgemeinwohl eingeleitet werden.

Verständnis schafft Vertrauen und Vertrauen schafft Zusammenhalt.

Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag und den Mut zu Vision und spezifischen Maßnahmen zum Wohle aller.

Hannes Pardeller

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Andrea Pizzini Lun, 11/30/2020 - 22:20

Es gibt einige Probleme damit:
1) Theorie ist nicht gleich Praxis:
Man kann die "Risikogruppe" in der Praxis nie im Leben beschützen wenn "draussen" eine Pandemie wütet. Das wissen die Experten und deshalb macht es auch fast kein Land auf der Erde.
2) Stell dir mal vor man lässt den Virus freien Lauf für all diejenigen die nicht in der Risikogruppe sind. Weil auf einmal 60-70% der Bevölkerung erkranken würden die Krankenhäuser trotzdem noch stockvoll sein.
3) Langzeitschäden COVID. Corona ist nicht ne kurze Grippe. Sie ist eine Multisystemerkrankung. Oft mit Schäden im Gehirn. Wollen wir dieses Risiko nehmen?
4) Wirtschaft: Hälfte sind asymptomatisch und Hälfte trifft es relativ schwer. Das heisst sie sind 2-3 Wochen krank und dann brauchen sie noch Wochen zur vollen Erholung.

Also, so Gut die Lösung die Hannes hier bringt klingen mag...Sie hat sehr viele Risiken in sich. Was wenn die falsch läuft, sehr viele "gesunde" Menschen sich fast alle auf einmal erkranken, plus dazu noch die Risikogruppe? Wäre es da nicht besser wir würden abwarten bis wir wenigstens die Risikogruppe impfen können?

Lun, 11/30/2020 - 22:20 Collegamento permanente
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Martin Oberkofler Mer, 12/02/2020 - 09:05

In risposta a di Andrea Pizzini

Der Vorschlag sollte nicht sein, die Senioren einzuschränken und ansonsten dem Virus freien Lauf zu lassen. Vielmehr sollte es weiterhin eine Vielzahl von Vorsorgemaßnahmen geben. Aber der Artikel zeigt auf, dass es zielgerichtetere Maßnahmen geben kann, als den vollkommenen Lockdown, mit denen wir dann evtl. in der nächsten Welle viel länger durchhalten könnten, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.

Es gibt auch Risiken für Jüngere und Gesunde und ich bin definitiv kein Freund einer Maser-Party-Mentalität. Aber auch der Preis, den wir durch die Lockdowns zahlen ist sehr hoch. Daher ist es wichtig über gezieltere Maßnahmen zu reden. Insofern vielen Dank, Hannes.

Mer, 12/02/2020 - 09:05 Collegamento permanente
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Martin Oberkofler Mer, 12/02/2020 - 09:31

In risposta a di Günther Schwei…

Vielen Dank für den Link zu den Daten aus Schweden. Diese zeigen, wenn ich das recht interpretiere, dass in Schweden anscheinend der weitaus überwiegende Teil der mit Corona verstorbenen über 80-Jährigen nicht intensivbetreut war: Nur 7% der 80- bis 90-Jährigen und fast keiner (0.4%) der 1800 mit Corona Verstorbenen über 90. Dagegen legen die Zahlen nahe, dass jeder mit Corona Verstorbene unter 70 auf der Intensivstation verstorben ist.

Es wäre hilfreich zu wissen, wie diese Verhältnisse hier bei uns oder anderswo aussehen.

Mer, 12/02/2020 - 09:31 Collegamento permanente
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Walter Meitinger Mer, 12/02/2020 - 16:42

Ich kommentiere eigentlich nie, aber hier möchte ich dem Autor dieses Beitrags wirklich danken für die differenzierte und fundierte Beleuchtung des Geschehens. Da hat sich jemand wirklich viele Gedanken gemacht. Nicht jeder Kranke oder Infizierte belastet das Gesundheitssystem gleichermaßen und deshalb gehören sie nicht immer alle in den gleichen Topf geworfen. Und wirklich: Wo haben die 93% der Infektionen stattgefunden?
Wenn ich das mit dem vergleiche, was wir seit Monaten von den Verantwortlichen in der Regierung etc. zu hören bekommen, so scheint es mir, dass für diese Verantwortlichen Wörter wie Strategie, Analyse und differenzierte Herangehensweise Fremdwörter sind.

Mer, 12/02/2020 - 16:42 Collegamento permanente