Economia | Handelskammer

„Journalistische Erfindung“

Der Generalsekretär der Bozner Handelskammer Alfred Aberer hat uns folgende Stellungnahme zum Artikel „Lukrativer Heimatmarkt“ zukommen lassen.
Handelskammer
Foto: Lafogler
Es ist bereits seit jeher bekannt, dass die IDM-Abteilungen in den Büros der Handelskammer nur eine Zwischenlösung waren. Ziel war es immer, alle IDM-Abteilungen in einem einzigen Gebäude zu vereinen. Die IDM hat diesbezüglich gemeinsam mit dem Land und der Handelskammer eine Lösung gefunden. Im Laufe des Jahres wird die Übersiedelung der IDM-Abteilungen, die bisher in den Büros der Handelskammer waren, stattfinden. Im durch die Umsiedlung freiwerdenden Platz möchte die Handelskammer ein Talentcenter einrichten. Dieses soll dazu dienen, Mittelschüler/innen auf ihre kognitiven und praktischen Fähigkeiten hin zu testen, um ihnen damit die Berufswahl zu erleichtern.
 
 
 
Was die Werbebudgetplanung von IDM Südtirol betrifft, so hat die Handelskammer Bozen, in den Gremien, in denen sie vertreten ist, immer wieder darauf hingewiesen, dass der heimische Markt, ein wichtiger Absatzmarkt für die Südtiroler Qualitätsprodukte ist und somit in der Kommunikation nicht vernachlässigt werden darf. Die Südtirolerinnen und Südtiroler sind darüber hinaus auch wichtige Botschafter für die heimischen Qualitätsprodukte. Alles andere ist nur journalistische Erfindung bzw. Polemik.
 
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Alfred Aberer
Generalsekretär der Handelskammer Bozen
 

Wusste Sie, dass …?

 
Ein bezeichnendes Beispiel für die Kommunikationsstrategie der Handelskammer.
 
Bereits vor Jahren hat die Handelskammer Bozen in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern wie dem Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) eine Kampagne zur „Erreichbarkeit“ gestartet. Man setzt sich auf regionaler sowie auf EU-Ebene für eine verbesserte Erreichbarkeit Südtirols ein, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern. Dabei geht es um den Verkehr auf der Straße, der Schiene und in der Luft aber auch um das Breitband oder die Erreichbarkeit von Personen, im Sinne der Mehrsprachigkeit.
Teil dieser Kampagne ist auch eine diskrete Werbeaktion.
Den Leserinnen und Lesern dürften seit Jahren kleine Kästchen in den Tageszeitungen Dolomiten und Alto Adige aufgefallen sein. Erst am vergangenen Freitag ist eine solche Annonce im Tagblatt der Südtiroler erschienen. „Wussten Sie, dass mehr als 60% der Südtiroler/innen bereit wären mit dem E-Bike zu pendeln“, heißt es im Text. Darunter das offizielle Wappen der Handels-, Industrie-, Handwerk- und Land-Wirtschaftskammer Bozen. Dieselbe Kampagne gibt es deckungsgleich auch auf Italienisch.
 
 
 
 
Der Zufall will es, dass diese Werbeschaltungen seit Jahren ausschließlich in zwei Zeitungen erscheinen: Dolomiten und Alto Adige. Die Anzeigen sind dabei für jeden Zeitungsgrafiker ein Geschenk des Himmels. Weil es vom Auftraggeber keine genauen zeitlichen Vorgaben gibt, können sie als willkommener Platzfüller verwendet werden. Dazu noch ordentlich bezahlt.
24 solcher Anzeigen erscheinen jährlich in jedem dieser beiden Blätter. Der Kostenpunkt pro Kästchen:
 
2019: 511,94 Euro in den Dolomiten und 453,02 Euro im Alto Adige.
2020: 405,28 Euro in den Dolomiten und 357,80 Euro im Alto Adige.
 
Dabei kommen diese Anzeigen der Handelskammer ausschließlich dem Athesia-Konzern zugute. Vergeben von einer öffentlichen Institution als Direktvergabe ohne Ausschreibung. Wobei der Direktor und Hauptaktionär des Athesia-Konzerns gleichzeitig auch der Präsident der Handelskammer ist?
Auch das versteht man unter Südtiroler Erreichbarkeit. Wussten Sie, dass …?