Politica | Bundestagswahlen 21

Problembär in Berlin

In Südtirol gilt er als Persona non grata, am Sonntag hat Karl Bär den Sprung in den Bundestag geschafft. Der Umweltreferent wird für die Grünen nach Berlin gehen.
Karl Bär
Foto: Jörg Farys
Für den Südtiroler Bauernbund dürfte der Sonntag ein doppelt schwarzer Tag gewesen sein. Die Schwesternparteien CDU und CSU sind bei der Bundestagswahl in Deutschlang abgestürzt und gleichzeitig zieht ausgerechnet eine Reizfigur in den Bundestag ein.
Karl Bär, Referent des Umweltinstitutes München, Kopf der Anti-Pestizidkampagne und Ziel einer Einschüchterungsaktion und einer Sammelklage Südtiroler Bauern, wird demnächst mit parlamentarischer Immunität vor dem Landesgericht Bozen stehen.
Denn der 36jährige hat am Sonntag den Einzug in den Bundestag geschafft. Bär, der seit Jahren für die bayrischen Grünen im Gemeinde- und Kreisrat seine Heimatgemeinde Holzkirchen sitzt, trat dort für ein Direktmandat nach Berlin an. Doch das schaffte der Grüne nicht.
Sehr wohl aber zieht Karl Bär über die Landesliste der bayrischen Grünen in den neuen Bundestag ein. Dort war er auf Platz 12 gereiht. Die Ökopartei verzeichnet bei dieser Wahl wie überall in Deutschland auch in Bayern starke Zugewinne.  Bär war bereits mehrmals bei Bundestagswahlen angetreten. Vor vier Jahren schaffte er als Direktkandidat in seinem Wahlkreis 13,6 Prozent, diesmal liegt er bei 15,51 Prozent.
Wir haben ein gutes Wahlresultat", sagte Bär der Süddeutschen Zeitung. „Das bedeutet, dass Millionen Menschen, die vorher anders gewählt haben, sich dieses Mal für die Grünen entschieden haben.“ Er tritt jetzt in Berlin für eine Ampelkoalition von SPD, FDP und Grüne ein. „Denn wir brauchen eine Regierung ohne CDU und CSU“, so Bär.
Am Sonntagabend feierte man im Kulturcafé in Holzkirchen den neuen Abgeordneten. In Südtirol hingegen wird sich mancher der Bauerngranden ordentlich ärgern.

 

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Karl Trojer Lun, 09/27/2021 - 10:16

Dem Herrn Karl Bär einen herzlichen Glückwunsch !
Die Bio-Initiative hat im Trentino leider nicht die erwartete Wahlbeteiligung erhalten. Trotzdem fände ich es der Mühe wert, auch in Südtirol ein solches Referendum zu veranstalten, allerdings mit viel vorheriger Öffentlichkeitsarbeit.

Lun, 09/27/2021 - 10:16 Collegamento permanente