salto.music | Newcomerin SEDA

„Sehnsucht nach einem gewissen Gefühl“

Mit „Purple River” zog sie uns rein in den Sommer ... und mit „Lovable“ holt sie uns nochmal kurz aus dem Herbst. Die Indie-Pop Newcomerin Seda im salto.music-Interview.
Seda
Foto: Zoe Mitterhuber
Seda
Ihr Name Seda steht in der türkischen Sprache für „Stimme“: Die Münchner Newcomerin Seda (26) holte sich für ihre neuen Songs zwei hiesige Produzenten mit ins Boot. Foto: Zoe Mitterhuber

 

Wir sind ein echt gutes Team.

salto.music: Seda, du kommst aus München und hier in Südtirol wurde man vor allem durch deine Zusammenarbeit mit Fabian Pichler und Dominik Aster auf deine Musik aufmerksam. Wie kam diese Connection zustande? Wie bzw. wo habt ihr euch kennengelernt?

Seda: Fabi und ich haben uns in München kennengelernt, weil wir gemeinsam die Ausbildung in Tontechnik gemacht haben. Bei einer der Projektarbeiten wurden wir zufällig in ein Team gesteckt und von da hat sich das dann entwickelt. Es hat einfach gepasst und wir haben angefangen gemeinsam eigene Songs zu produzieren. Die Zusammenarbeit mit Dome kam dann über Fabi, wofür ich sehr dankbar bin. Wir sind ein echt gutes Team.

 

salto.music: Welche war eure erste gemeinsame Zusammenarbeit? Und wie genau sieht eure Zusammenarbeit jetzt aus?

Seda: Ursprünglich hatte ich bereits geschriebene Songs, die Fabi dann produziert hat, aber mittlerweile ist die Zusammenarbeit deutlich verwobener. Die meisten Songs entstehen gemeinsam im Studio, also vom Writing bis zur fertigen Produktion ist Fabi mit dabei. Dome kannte ich anfangs, als ich meine erste EP „Spilled Thoughts“ rausgebracht habe, leider noch nicht, aber bei allen folgenden Songs war er dann Teil des Teams.

 

Seda
Holt sich für ihre Live-Auftritte Verstärkung: Seda ist zwar ein Solo-Projekt, doch für die Bühne hat sich die Musikerin eine kleine Band zusammengestellt. Foto: Seda

 

salto.music: Deine Stimme ist auffällig soulig. War sie bereits in jungen Jahren von Natur aus so angehaucht oder hast du gezielt daran gearbeitet?

Seda: Tatsächlich ist meine Stimme einfach so. Schon mit zwölf Jahren wurde ich nach meiner Stimmfarbe gefragt, ohne damals zu verstehen wieso.

 

Seda
Lebt ihren androgynen Stil und die Verbundenheit zur Natur: Die Indie/Dream-Pop Musikerin Seda Yagci aus München hat eine klassische Gesangsausbildung, eine tontechnische Ausbildung und spielt ein wenig Klavier sowie Gitarre. Foto: Zoe Mitterhuber

 

... die Sehnsucht nach einem gewissen Gefühl.

salto.music: Im heurigen Sommer ist dir mit „Purple River“ ein kleiner Indie-Popsong-Geheimtipp gelungen. Wie würdest du dein Lied selbst in Worten statt in Musik beschreiben?

Seda: „Purple River“ ist für mich, sowohl musikalisch als auch textlich, die Sehnsucht nach einem gewissen Gefühl. Das kann von einem Menschen oder Ort ausgelöst sein, aber zum Beispiel auch von einer Jahreszeit und wie die Luft dann riecht.

 

Seda: Purple River (Official Video)

 

salto.music: Deine aktuelle Single „Lovable“ ist gerade im Netz erschienen. Ist sie ein Vorbote für ein baldiges Debüt-Album? Kannst du unseren LeserInnen bereits jetzt etwas dazu sagen?

Seda: Also es kommt auf jeden Fall noch mehr! Ich kann derzeit kein Datum nennen, aber für nächstes Jahr ist einiges geplant!

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Es ist an der Zeit für positive Veränderung, davon profitieren am Ende alle.

salto.music: Wenn du im Musikbusiness etwas ändern könntest, würdest du…

Seda: Ich würde Gleichheit schaffen. Das ist derzeit aber auf vielen Ebenen nötig. Die Gleichheit aller Geschlechter wäre mir das größte Anliegen, dieses Business ist wie unsere Gesellschaft sehr auf Männer ausgelegt, und ich denke an dem Punkt sind wir schon lange vorbei. Es ist an der Zeit für positive Veränderung, davon profitieren am Ende alle.

Aber auch faire Bezahlung von MusikerInnen und allen Beteiligten ist wichtig, damit diese auch davon leben können und nicht nur Konzerne daran verdienen.

 

Info: https://www.callmeseda.de

 

Seda
Seda's neue Single „Lovable“ ist am 15. Oktober 2021 im Netz erschienen: Das dazugehörige Musikvideo wurde in der Folgewoche veröffentlicht (siehe unten). Foto/Grafik: Zoe Mitterhuber