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Chilis: Ein feuriges Geschmackerlebnis

"Ohne Chili kein Essen" - dieses Sprichwort aus Thailand verdeutlicht die zentrale Rolle, die Chilis in der asiatischen Küche spielen.
chili
Foto: Hanno Innerhofer
  • Ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet, gelangte Chili im 16. Jahrhundert nach Asien. Seither hat es sich in den verschiedenen Regionen etabliert und ist aus der dortigen Küche nicht mehr wegzudenken. Die Vielfalt der Chilisorten ist enorm, von milden Paprika bis hin zu extrem scharfen Habaneros. Jede Region hat ihre Favoriten, die den Gerichten einen charakteristischen Geschmack verleihen.

  • Gesundheitliche Vorteile

    Chilis bieten nicht nur Genuss, sondern auch gesundheitliche Vorteile. Das enthaltene Capsaicin wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und verdauungsfördernd. Es kann zudem den Stoffwechsel anregen und beim Abnehmen helfen. Darüber hinaus liefert Chili wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

  • Aromenvielfalt

    Chili ist ein vielseitiges Gewürz, das der asiatischen Küche ihre unverwechselbare Schärfe und Tiefe verleiht. Es dient nicht nur der Schärfe, sondern auch dazu, den Geschmack zu verstärken und eine harmonische Balance zwischen süß, sauer, salzig und scharf zu schaffen. Die Aromenpalette von Chilis reicht von mild und süß bis hin zu intensiv und feurig. In der thailändischen Küche kommen verschiedene Sorten zum Einsatz, um die Geschmacksnuancen zu variieren. Milde Paprika-Chilis sorgen für eine sanfte Schärfe in Currys, während scharfe Bird's Eye Chilis intensive Würze bringen.

  • Die Scoville-Skala

    Die Scoville-Skala misst den Gehalt an Capsaicin, dem Stoff, der für die Schärfe von Chilis verantwortlich ist. Die Schärfe wird in Scoville-Einheiten (SHU) gemessen. Die Skala hilft bei der Auswahl der richtigen Schärfe für Gerichte und ermöglicht die Steuerung der Geschmacksintensität. Chilis gibt es in verschiedenen Schärfegraden, von milden Paprika bis hin zu extrem scharfen Sorten. Für milde Gerichte eignen sich Chilis mit einem Wert unter 2.500 SHU, während für scharfe Gerichte Chilis mit einem Wert über 10.000 SHU verwendet werden können

  • Tipps und Tricks

    Frische Chilischoten behalten ihre Frische am besten im Kühlschrank, idealerweise im Gemüsefach, wo sie bis zu einer Woche lang aufbewahrt werden können. Alternativ können sie auch eingefroren werden. Hierfür sollten die Schoten gründlich heiß abgewaschen, sorgfältig getrocknet und dann zusammen mit dem Stielansatz in Gefrierbeutel gelegt werden, bevor sie in die Tiefkühltruhe wandern. Eine weitere Möglichkeit ist das Trocknen der Chilis mit einem Dörrgerät.

    Weitere Tricks:

    • Waschen: Chilis unter fließendem Wasser abwaschen, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.
    • Stielansatz entfernen: Den Stielansatz mit einem Messer abschneiden.
    • Kerne und Samen entfernen: Je nach gewünschter Schärfe die Kerne und Samen mit einem Messer oder Löffel entfernen. Die Kerne und Samen enthalten den größten Teil des Capsaicins, dem Stoff, der für die Schärfe verantwortlich ist.
    • Schneiden: Je nach Rezept die Chilis in Scheiben, Ringe oder Stücke schneiden.
    • Trocknen: Getrocknete Chilis können vor dem Mahlen in einem Mörser zerstoßen oder in einer Gewürzmühle gemahlen werden.
    • Schutzhandschuhe: Beim Schneiden von Chilis Handschuhe tragen, um ein Brennen der Haut zu vermeiden.
    • Kontakt mit den Augen vermeiden: Die Schärfe von Chilis kann die Augen reizen. Daher beim Schneiden und Verarbeiten von Chilis den Kontakt mit den Augen vermeiden.
    • Schärfe regulieren: Die Schärfe eines Gerichts lässt sich durch die Menge der verwendeten Chilis sowie durch Entfernen der Kerne und Samen regulieren.
    • Milchprodukte: Milchprodukte wie Sahne oder Joghurt können helfen, die Schärfe eines Gerichts zu mildern.
  • Rezept: Thailändische Garnelensuppe – Tom Yam Goong

    Zutaten

    1 l  Gemüsebrühe
    400 g Garnelen
    150g Champinion
    4 Schalotten
    1 Tomate
    60 g Galgant
    2 Stangen Zitronengras
    3-5 Kaffir-Limettenblätter
    2-3 rote Chilis
    40 g Fischsauce
    40 g Limettensaft
    1 EL geröstete Chilipaste oder Tom yam instant Paste
    1 kleiner Bund frischer Koriander
    1 rote Gewürzpaprika

  • Foto: Hanno Innerhofer
  • Zubereitung

    1. Die Garnelen schälen und entdarmen. Die Schalotten und Tomate schälen und vierteln. Die Champignons halbieren. Den Galgant in sehr dünne Scheiben schneiden. Die ersten 10 cm der Zitronengras-Stängel verwenden, von der äußeren Schale befreien und in dünne Scheiben schneiden. Die Kaffir-Limettenblätter vom Stängel befreien und in sehr dünne Streifen schneiden. Die rote Gewürzpaprika der Länge nach durchschneiden, entkernen und in Julienne schneiden.
    2. Die Gemüsebrühe in einen Topf geben und die Garnelenschalen, Chilis, Galgant, Zitronengras und Kaffir-Limettenblätter hinzufügen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen und dann die Brühe durch ein feines Sieb abseihen, um eine klare Brühe zu erhalten.
    3. Die klare Brühe wieder in den Topf geben und die Garnelen, Champignons, Tomaten und Schalotten hinzufügen. Die Suppe bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Garnelen gar und die Pilze weich sind.
    4. Die Suppe mit Fischsauce und nach Geschmack mit Chilipaste abschmecken. Vom Herd nehmen und den Limettensaft hinzufügen. Gut umrühren.
    5. Die Garnelensuppe heiß servieren, mit frischen Korianderblättern bestreuen und mit den roten Gewürzpaprikastreifen garnieren.
  • Zum Autor

    Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi