Wirtschaft | Verbraucherpreise

Abstieg im Anstieg

Die starke Teuerung des Jahres 2022 konnte sich im vergangenen Jahr nicht bestätigen. Wie aus einer ASTAT-Studie hervorgeht bleibt sie dennoch auf einem hohen Niveau.
Supermarkt
Foto: Pexels/Jack Sparrow
  • 9,7 Prozent, so hoch war der Preisanstieg im Jahr 2022. Im Jahr 2023 stiegen die Verbraucherpreise in Südtirol um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht 0,1 Prozent mehr als der italienische Durchschnitt. Im Jahr zuvor waren es noch 1,6 Prozentpunkte mehr. ASTAT zufolge ist der Rückgang vor allem auf die Preissenkung der Energieprodukte zurückzuführen. 

  • Rekordhoch: Gegen Ende 2022 erreichte der Verbraucherpreisindex über 12 Prozent Foto: ASTAT
  • Für die Berechnung der Inflation ist ein sogenannter Warenkorb von Nöten. Dieser wird jährlich angepasst und neu gewertet. Im Jahr 2023 waren die wichtigsten Posten des Südtiroler Warenkorbs die Gastronomie und Beherbergungen (26,7 Prozent), die Transportdienste (11,2 Prozent), Wohnen, Wasser, Energie und andere Brennstoffe (10,7 Prozent) sowie Lebensmittel und alkoholfreie Getränke (10,4 Prozent). Wenn es in diesen Bereichen also eine große Preisveränderung gibt, nimmt das auch einen dementsprechenden Einfluss auf die Inflationsrate. 

  • Der Verbraucherpreisindex für alle privaten Haushalte (NIC)

    Nach dem Rekordhoch von +12,5 Prozent der Gemeinde Bozen im Dezember 2022, sank der Preisindex im Jahr 2023 stetig und erreichte im Dezember eine Marke von 1,6 Prozent. Auf gesamtstaatlicher Ebene verlief die Entwicklung der Inflationsrate ähnlich: Nach dem im Oktober 2022 erreichten Jahreshöchstwert, sank der Index im Folgejahr und erreichte einen Tiefstwert von +0,6 Prozent im Dezember. Eine Ausnahme gab es jedoch, im April 2023 (+8,4 Prozent). 

    Interessant ist der Unterschied in der Preisentwicklung verschiedener Produkte. Jene mit den höchsten Preisanstiegen waren Urlaubspakete (Sowohl Bozen als auch Italien jeweils 14,5 Prozent), Finanzdienstleistungen (Bozen: 13 Prozent, Italien: 6,5 Prozent) sowie andere langlebige Gebrauchsgüter für Freizeit und Kultur (Bozen und Italien etwas über 11 Prozent). Den stärksten Rückgang 2023 verzeichnete hingegen der Bereich Strom, Gas und andere Brennstoffe. 2022 erschreckte dieser noch mit einem außergewöhnlich hohen Anstieg von 113,4 Prozent für Bozen und 85,3 Prozent für Italien. Im letzten Jahr mäßigte sich der Sektor jedoch (Bozen: -9,8 Prozent, Italien: -4,9 Prozent). Ganz anders bei den Preisen für Lebensmittel. Diese erhöhten sich 2023 gegenüber dem Vorjahr erneut um 10,2 Prozent in Südtirol und um knapp 10 Prozent in Italien. Diese Teuerung war 2022 bereits ähnlich hoch. 

  • Großer Unterschied: Was Krankenhausdienstleistungen angeht (Bozen: +7,4 Prozent, Italien: +0,9 Prozent) liegt Südtirol stark über dem staatlichen Durchschnitt. Foto: ASTAT
  • In der Produktgruppe der Energie nimmt der Preisindex nach den enormen Anstiegen im Jahr 2022 in der Gemeinde Bozen um 3,7 Prozent ab, während er auf gesamtstaatlicher Ebene um 1,2 Prozent zunimmt

  • Der Verbraucherpreisindex für Haushalte von Arbeitern und Angestellten

    Mit einem Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr blieb der Verbraucherpreisindex für Haushalte von Arbeitern und Angestellten (FOI ohne Tabakwaren) in der Gemeinde Bozen knapp über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt (+5,4 Prozent). Die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke stiegen in Bozen 2023 um 10,2%, nachdem sie im Jahr 2022 um 8,9% zugenommen hatten. Auch in der Abteilung Beherbergung und Gastronomie gab es Kräftige Preiserhöhungen von +7,4 Prozent. Ausschließlich die Abteilung Nachrichtenübermittlung verzeichnete in Bozen einen Rückgang (-0,4 Prozent), während sich die Preise für Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe in Südtirol gegenüber dem Vorjahr kaum veränderten.