Kultur | inDanza.22

Auftakt der Tanzsaison im Tangotakt

Mit einem Tanzkonzert für Astor Piazzolla beginnt inDanza.22 am 19.01.22 am Stadttheater Bozen. Es folgen bis Mai weitere 11 Aufführungen in Bozen, Trient und Rovereto.
Hinweis: Das ist ein bezahlter Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Astor
Foto: Balletto di Roma

Der Auftakt der Tanzsaison des Trienter Kulturzentrums S. Chiara führt am 19. Januar (20.30 Uhr) mit „Astor“ im Tangotakt ans Stadttheater Bozen; Das abwechslungsreiche Programm sieht im weiteren Verlauf bis Ende Mai in Trient (Teatro Sociale, SanbàPolis), Rovereto (Auditorium F. Melotti) und Bozen (Stadttheater) herausragende italienische Ensembles wie Compagnia Zappalà Danza, Balletto di Roma und Daniele Cipriani Entertainment vor und gibt aufstrebenden Talenten Raum, wie etwa Simone Repele und Sasha Riva oder Michal Rynia und Nastja Bremec Rynia.

Nicht zu vergessen die mitreißende Jonglage von Gandini Juggling, die unvergleichliche Tanzsprache um Hervé Koubi (beide kehren nach Trient zurück) und mit Machine de Cirque der Ausflug in die magische Welt des Zirkus; Ein besonderes Highlight für alle Fans der großen Tanzkunst ist zweifelsohne der Auftritt einer der Ikonen des italienischen Tanzes: Alessandra Ferri.

 „Astor – ein Jahrhundert Tango“

In "Astor" feiert das Balletto di Roma den Tango und Astor Piazzolla, seinen herausragendsten Vertreter, dessen Geburtstag sich 2021 zum 100sten Mal jährte. Piazzolla avancierte zum berühmtesten Interpreten und Komponisten des Tangos, der seinen Ursprung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Armenvierteln von Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires hat. Der Tango ist aus dem Bedürfnis entstanden, zwischen verschiedenen Kulturen, Sprachen und Traditionen zu kommunizieren. Er erinnert daran wer wir sind, woher wir kommen und welchen Distanzen die über Ozeane und Grenzen verstreute Menschheit überwunden hat und auf ewig an einem imaginären Ort vereint ist.

Und so ist hier das Meer der fil rouge, der sprichwörtliche rote Faden, neue Welten und Hoffnungen sowohl verbindet als auch trennt: Ein schier unendlicher Raum, den es zu durchqueren gilt und in dem man Gefahr läuft, sich zu verlieren; Ein Strudel aus Ebbe, Flut und wellenförmiger Bewegungen, der den Rhythmus des Aufbruchs und der Rückkehr markiert.

Im Tanzkonzert „Astor“, der neuen Produktion des Balletto di Roma, steht eindeutig die Musik von Piazzolla im Mittelpunkt. Die musikalischen Arrangements stammen von Luca Salvadori und werden live gespielt vom Ausnahmemusiker Mario Stefano Pietrodarchi (Bandoneon, Harmonika). Ein Atemzug, ein Hauch, ein angedeutetes Wort offenbaren die Zerbrechlichkeit Piazzollas und aller Menschen, die wir aktuell unter einer erzwungenen Distanz, einer entmaterialisierten Beziehungsfähigkeit, fehlenden Kontakten und zerbrochenen Leben leiden.

Inspiriert von der charismatischen Bühnenpräsenz Pietrodarchis und dem suggestiven Lichtdesign von Carlo Cerri, führt Valerio Longo acht Tänzerinnen und Tänzer des Balletto di Roma auf eine transformative Reise; Atemzüge, Umarmungen und Verschmelzungen stehen im Mittelpunkt intensiver, abstrakter choreografischer Aktionen, die in der magischen Wellenbewegung des Bandoneon aufgehen. 

Das Schlüsselwort ist Mut: Jener Mut, den Jorge Luis Borges in seinen Tangos und Milongas besingt, oder der Mut Piazzollas, der mit der Musikalität des "tango viejo" gebrochen hat, um den "nuevo tango" zu etablieren, der ihn in der ganzen Welt so berühmt gemacht hat. Alle kompositorischen Elemente dieses getanzten Konzertes werden von Carlos Branca, einem argentinischen Regisseur und profundem Kenner Piazzollas, mit viel Geschick und Erfahrung umgesetzt. „Astor“ beschwört die Gefühle der Weltenbummler und der gesamten Menschheit, und geht dabei über die technische und rituelle Reinheit des Tangos hinaus, um dessen zeitgenössische Energien und Sehnsüchte zu verstärken.

Die Körper auf der Bühne drücken die Kühnheit eines verpassten Atemzugs oder einer verweigerten Umarmung aus: Der erste Akt der Liebe nach einer Tour de Force, die alles hinweggefegt hat, außer dem Wunsch, einander zu halten und wieder zu finden.


BALLETTO DI ROMA

künstlerische Leitung Francesca Magnini

 

ASTOR Ein Jahrhundert Tango

GETANZTES KONZERT

mit Mario Stefano Pietrodarchi Bandoneon und Harmonika )

und den Tänzer*Innen des Balletto di Roma: Paolo Barbonaglia, Cecilia Borghese, Roberta De Simone, Alessio Di Traglia, Serena Marchese, Francesco Moro, Lorenzo Petri, Giulia Strambini

Konzept Luciano Carratoni

Choreografie Valerio Longo

Regie Carlos Branca

Musik Astor Piazzolla

Musik, Originalarrangements Luca Salvadori

Lichtdesign Carlo Cerri

Kostüme Silvia Califano


Programmübersicht

 

19.01.22 20.30 Uhr Bozen, Stadttheater, Balletto di Roma, "Astor”

25.01.22 21 Uhr Trient, SanbàPolis, Zappalà Danza, "Patria”

27.01.22 21 Uhr Rovereto, Aud. Melotti, Zappalà Danza,  "Patria”

13.02.22 21 Uhr Rovereto, Aud. Melotti, Repele & Riva, "Lili Elbe Show"

13.02.22 21 Uhr Trient, SanbàPolis, Repele & Riva, "Lili Elbe Show"

22.02.22 20.30 Uhr Bozen, Stadttheater, Machine de Cirque, "Machine de Cirque"

29.03.22 20.30 Uhr Bozen, Stadttheater, Daniele Cipriani Ent., "Carmen"

05.04.22 20.30 Uhr Trient, Teatro Sociale, Gandini Juggling, "Life"

20.04.22 21 Uhr Rovereto, Aud. Melotti, MN Dance Company, "DE-SET"

20.04.22 21 Uhr Trient, SanbàPolis, MN Dance Company, "DE-SET"

27.04.22 20.30 Uhr Trient, Teatro Sociale, Ferri/ Murru, "L’Heure Exquise"

11.05.22 20.30 Uhr Trient, Teatro Sociale, Hervé Koubi, "Ce qui le jour doit à la nuit"