Gesellschaft | Schutzhütten des AVS

Die AVS-Marteller Hütte

Die Marteller Hütte liegt in toller Panoramalage auf 2585 m im hintersten Martelltal. Sie stellt einen hervorragenden Stützpunkt für Skitouren im Nationalpark Stilfser Joch dar und ist bis Ende April geöffnet.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Die Marteller Hütte
Foto: Bruno Nardelli
  • Im Winter ist die Marteller Hütte in erster Linie für Skitourengeher ein wahres Eldorado. Als Skitourengebiet hat sich die Gegend um den Cevedale längst einen Namen gemacht mit seinen vielen Möglichkeiten und günstigen Bedingungen bis in den Spätfrühling hinein. Mit der Marteller Hütte hat man ein tolles Ausgangslager, um je nach Lust und Kondition seine ganz speziellen Routen zusammenzubasteln. Etwa den Zufall-, Fürkele-, Hohen- oder Langenferner empor zu den diversen Dreitausendern der Umgebung wie der Zufallspitze (3757 m), dem Cevedale (3769 m) oder der Eisseespitze (3230 m). Im Süden locken die Marmotta/Köllkuppe (3330 m) oder die Östliche Veneziaspitze (3356 m). Auch ausgedehnte Touren über mehrere Tage zu den benachbarten Hütten im angrenzenden Trentino oder Sondrio lassen sich durchführen. Bei Schneeschuhwandernden ist die Marteller Hütte immer öfter ein beliebtes Ausflugsziel.

  • Abwechslungsreicher Zustieg

    Hüttenbesucher:innen dürfen sich auf einen landschaftlich abwechslungsreichen Zustieg freuen, der in rund 2,5 Stunden leicht zu bewältigen ist. Neben dem urigen Lärchen-Zirbenwald im Talschluss beeindruckt die Plima- Schlucht mit ihren tiefen Abgründen und schroffen Formen entlang des Zustiegs. Etwas oberhalb der Zufallhütte (2265 m) folgt der 1893 als Trockenmauer ausgeführte „Bau“, die alte Staumauer. Überschwemmungen und Gletscherseeausbrüche machten dieses imposante Schutzbauwerk erforderlich. Von hier aus fehlt nur noch das letzte - aber steilste - Teilstück zur Hütte. Auf der Alpenvereinsunterkunft angekommen wird man von der Pächterfamilie Nardelli und dem Hüttenteam herzlich begrüßt und mit schmackhaften Speisen und Getränken verwöhnt. Der Winterbetrieb läuft bis Ende April, die Sommersaison beginnt gegen Mitte Juni.

  • Foto: Bruno Nardelli
  • Der Bau der Marteller Hütte

    Die AVS-Sektion Martell besteht seit 1961 und mit der Gründung ging auch der Wunsch einer eigenen Schutzhütte in Hintermartell einher. Doch erst 1970 sind Wiederstände überwunden und die Zeit reif für das Vorhaben: Die AVS Sektionen Lana, Mals, Martell, Untervinschgau und Vinschgau machen gemeinsame Sache und haben den Plan gefasst, im Vinschgau zwei Schutzhütten zu errichten. Einen Standort macht man neben der Alten Pforzheimer Hütte im Schlinigtal ausfindig. Dort steht heute die Sesvennahütte. Für den zweiten Standort haben sich die Marteller sehr dafür eingesetzt, dass hierbei das hintere Martelltal zum Zuge kommt. Zunächst favorisiert man einen Platz oberhalb des Butzentales, schließlich einigt man sich auf den heutigen Standort bei der Konzenlacke.

    Mit dem Bau wird 1976 begonnen, bereits das Jahr zuvor konnte die Materialseilbahn eingerichtet werden. Die finanziellen Mittel sind knapp, darum erfordert das Vorhaben viel Eigenleistung seitens der beteiligten Sektionen. Nur durch deren Enthusiasmus ist es möglich, die für den Sommerbetrieb konzipierte Schutzhütte 1980 einzuweihen. Seitdem erfreut sich die Hütte großer Beliebtheit. Schon bald stellt man fest, dass die Besucherzahlen zunehmen und aufgrund des aufkommenden Skitourengehens auch im Winter die Nachfrage nach Nächtigungen gegeben wäre. Bevor man jedoch daran denken kann, die Marteller Hütte wintertauglich zu machen und zu erweitern, sind andere Infrastrukturen für diesen Inselbetrieb erforderlich. Vorrang haben das E-Werk und die Kläranlage. Die Trinkwasserversorgung gestaltet sich auch nicht problemlos, durch die sich stark ändernden Bedingungen im Gletscherumfeld muss die Quellfassung mehrmals saniert werden. 

  • Foto: Bruno Nardelli

    Ab 2003 konnten die Umbau- und Erweiterungspläne angegangen werden. In fünf Baulosen und vier Jahren erfährt die Marteller Hütte eine Generalsanierung und behutsame Erweiterung. Dabei wird unter anderem das Gebäude thermisch gedämmt, die Küche umgebaut und der Winterraum erneuert. Seitdem präsentiert sich die Marteller Hütte allen Besuchern auch im Winter als gemütliche Schutzhütte.

    Weitere Informationen findet ihr auf dem Tourenportal alpenvereinaktiv.com.

  • Infos zur AVS-Marteller Hütte (2585 m)

    Hüttenwirt: Fam. Nardelli

    Öffnungszeiten: Mitte Februar bis Ende April und Mitte Juni bis Mitte Oktober

    Tel. Hütte: +39 335 5687235

    Email[email protected]

    Webseite: www.martellerhuette.it

    Hüttenzustieg: vom Parkplatz Hintermartell (2050 m) in ca. 2,5 Stunden

    Tourenmöglichkeiten: Cevedale (3769 m), Eisseespitze (3230 m), Zufallspitze (3757 m), Östliche Veneziaspitze (3356 m), Marmotta/Köllkuppe (3330 m), Hintere Schranspitze/Martellerspitze (3357 m)

  • Foto: Christian Leitner