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Glory Days

Am Dienstantritt des neuen Direktors des Ressort Tourismus, Land und Forstwirtschaft wird deutlich, wie gewissenhaft das Landespresseamt arbeitet. Doch niemand schert es.
Pressesaal Palais Widmann
Foto: LPA/Thomas Ohnewein
  • Fehler macht jeder und jede. Das gehört zur Arbeit. 
    Was sich aber das Presseamt des Landes vergangene Woche geleistet hat, dürfte rekordverdächtig sein. Vor allem aber scheint dort niemand das zu lesen, was man selbst veröffentlicht. Nur so ist erklärbar, was vergangene Woche vom Landespresseamt veröffentlicht wurde und auch heute, sechs Tage danach, noch immer so online steht.

  • Drei Daten

    Die Landesregierung hat auf ihrer Sitzung am vergangenen Dienstag den Vizedirektor des Südtiroler Bauernbundes, Ulrich Höllrigl, zum neuen Direktor des Ressort Tourismus, Land und Forstwirtschaft ernannt. Gleichzeitig wechselt der bisherige Inhaber dieses Amtes, Klaus Unterweger, definitiv in die Direktion der Agentur für Bevölkerungsschutz. Unterweger hatte in den vergangenen Jahren beide Bereiche geführt.

  • Meldung des Landespresseamtes:: Eine Ernennung, drei verschiedene Zeitangaben. Foto: LPA
  • Unter dem Titel „Höllrigl und Unterweger: Zwei weitere Führungskräfte ernannt“ verkündet das Presseamt offiziell diese Personalrochade. Was an dem kurzen Artikel aber besonders interessant ist: Er enthält gleich drei verschiedene Daten für den Amtsantritt Höllrigls.
    So heißt es im Vorspann des Artikels: „Ulrich Höllrigl ist ab 1. Mai Direktor des Ressorts Tourismus, Land- und Forstwirtschaft“. Im Text selbst ist dann aber zu lesen: „Neu in der Landesverwaltung ist Ulrich Höllrigl, der ab dem 13. März dem Ressort Tourismus, Land- und Forstwirtschaft vorsteht.
    Doch damit nicht genug; dem Artikel ist auch ein Bild des neuen Ressortdirektors beigefügt. Dort steht im Bildtext zu lesen: „Ulrich Höllrigl übernimmt ab 1. April die Leitung des Ressorts Tourismus, Land und Forstwirtschaft.“ 
    Also: 13. März, 1. April und 1. Mai. Dreimal Dienstantritt.

  • Eine Unvereinbarkeit?

    Neo-Ressortdirektor Ulrich Höllrigl: Offene Frage ob Wartestand beim Bauernbund zulässig ist. Foto: LPA

    Zur Verteidigung der Kolleginnen und Kollegen aus dem Landespresseamt kann man anführen, dass die Berufung Höllrigls zum neuen Ressortdirektor von Luis Walcher nicht ganz unproblematisch ist. Denn der Vizedirektor des Bauernbundes wollte ursprünglich bei seinem Arbeitsgeber in den Wartestand gehen, und ebenso als Geschäftsführer der „Plattform Land“.
    Weil aber sowohl der Bauernbund als auch die Plattform Land Landesbeiträge erhalten, die aus dem Ressort kommen, dem Höllrigl in Zukunft vorsteht, hat man hier an der Spitze der Landesverwaltung größere rechtliche Bedenken geäußert. Denn eine Unvereinbarkeit und ein Interessenkonflikt scheinen hier auf jeden Fall gegeben. Die Personalabteilung musste diese Rechtsfrage vor der Ernennung erst abklären.
    Die Unklarheit über den Dienstantritt könnte demnach auch mit dieser Frage zusammenhängen.

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Hartmuth Staffler Mo., 25.03.2024 - 14:15

Von den drei Daten dürfte wohl der 1. April stimmen. Auch die Kollegen von Landespresseamt, dem ich selbst einmal angehört habe, dürfen ab und zu scherzen. Üblicherweise macht man ihnen ja den Vorwurf, dass sie zu nüchtern sind, was natürlich gar nicht stimmt, weil sie ja doch ab und zu ganz gerne die Landhausbar besuchen.

Mo., 25.03.2024 - 14:15 Permalink