Gesellschaft | Flüchtlinge

Bedrohte Idylle

Der Hass, der vielerorts den durch Europa ziehenden Flüchtlingstrecks entgegenschlägt, hat durchaus Gründe. Sie liegen in einer gestörten Idylle.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Zu meinem Beitrag über den Vormarsch der Rechtspopulisten in der EVP schrieb eine Leserin unseres Blogs (im Telegrammstil, ich zitiere den Kommentar – nach ein paar sprachlichen Glättungen – wörtlich):

„Das übliche „linke“ Blütenweiß – edel, mitleidig, tolerant – gegenüber einem Schwarz, ins Braune changierend. Nur weil manche finden, man möchte nicht jeden – unkontrolliert, grenzenlos – in Gärten und ins Haus lassen, denn man sucht sich seine Gäste, Nachbarn, Freunde gerne aus. Man lässt sie anrufen, klingeln, fragen, sich vorstellen, bitten – und macht Unbekannten Türen und Tore nicht einfach auf. Wenn es Volksvertreter gibt, die ihr Volk weder fragen noch schützen, soll sich keiner wundern, wenn sich das Volk nach Vertretern umsieht, die ihr Eigentum schützen“.

Zwar teile ich diesen Kommentar nicht, aber ich finde ihn erhellend. Zu dem anfänglichen Nadelstich, ich sei moralisch überheblich, nur die Bemerkung: Der Streit um die Frage, wie man sich gegenüber den Flüchtlingen verhalten soll, ist immer auch ein moralischer Streit. Ohne die Bewertung dessen, was „gut“ und was „schlecht“, oder wenigstens besser/schlechter ist, geht es nicht.

Die Metapher von Haus und Garten

Die Kommentatorin tut es ja selbst: Auch sie hat klare Vorstellungen über das, was gut und was schlecht ist. Es steckt in ihren Vergleichen: Gut und verteidigenswert sind mein Eigentum, mein Haus und Garten, gut ist es, mir meine Gäste, Nachbarn, Freunde selbst aussuchen zu können, gut sind die Türen, die ich gegenüber Unbekannten (und manchmal auch Bekannten) schließen kann. Hier wird eine Idylle gezeichnet: Haus, Garten, Eigentum, jederzeit möglicher Rückzug ins Private. Ich meine „Idylle“ nicht abwertend, denn es sind Ingredienzen des Wohlbefindens, über die vielleicht nicht jeder von uns verfügt, aber von denen wir glauben, sie uns zumindest wünschen zu können.

Aber wie zum Positiven das Negative gehört, so zur Idylle ihre Bedrohung. Und hier kommt die Metapher erst zu ihrer vollen Entfaltung. Im Kommentar erscheinen die Flüchtlinge als Chiffre, welche sie darauf reduziert, eine bedrohliche Randerscheinung dieser Idylle zu sein: Sie sind „Unbekannte“, die ungefragt reinwollen. Einen „Gast, Nachbarn, Freund“ kann ich wegzaubern, indem ich mich zurückziehe und hinter mir die Tür zuziehe, vielleicht bis zum nächsten Mal. Aber der Flüchtling ist da, bleibt stehen, als erratischer Block vor meiner Tür, in meinem Garten. Und will Anteilnahme, vielleicht sogar etwas von meinem Eigentum. Er stört, weil er allein durch sein Dasein die Spielregeln verletzt. Da enttäuschen mich „Volksvertreter“, welche Haus und Garten nicht „schützen“ und „das Volk“ nicht „fragen“.

Auch hier eine zweigeteilte Welt. Diese Zweiteilung hat den Vorteil der Einfachheit, denn man muss nicht hinschauen, warum die „Unbekannten“ kommen und was sie aus ihrem „Haus und Garten“ weggetrieben hat. Und man kann aussparen, was diese Zweiteilung nur komplizieren würde, z. B. die Frage, ob wir nicht mittlerweile in einer Welt leben, in der alles interdependent ist, oder ob wir – unser Land, Europa, der Westen – nicht vielleicht eine Mitverantwortung am Zustand der Länder tragen, aus denen die Menschen fliehen. Nein, es genügt, dass nun diese „Unbekannten“ in unser „Haus“ drängen oder ihr Zelt in unserem „Garten“ aufschlagen wollen, ohne dass sie vorher „anrufen, klingeln, fragen, sich vorstellen, bitten“. Das sagt genug über sie: Sie sind der Widerspruch zu unserer Idylle.

Die Folgerung: Kein Recht für Flüchtlinge

Denkt man es zu Ende, so verdient der Flüchtling keine Rechte, sondern bestenfalls eine Gnadenchance, die ich ihm gebe wie dem Nachbarn, den ich mal in meine Wohnung lasse, mal nicht, je nachdem wie mir gerade zumute ist. Der Sündenfall begänne schon in unserer Verfassung, die politisch Verfolgten ein Asyl-Recht gibt. Und würde sich im Flüchtlingsrecht der EU, in der Genfer Flüchtlingskonvention usw. fortsetzen: Hier wird dem Flüchtling unter bestimmten Bedingungen das einklagbare Recht zugesprochen, sich bei uns eine Zeitlang (manchmal sogar für immer) niederzulassen, und zwar unter menschenwürdigen Bedingungen. Was unser Recht einschränkt, frei darüber zu entscheiden, wen wir mit welchen Rechten in unser „Haus“ (Land) lassen und was er bei uns tun und lassen kann. Soll unser Recht uneingeschränkt sein, wäre dem Flüchtling sein Recht wieder zu entziehen.

 

Pegidas Heimatschutz

Das ist noch nicht alles. Denn diejenigen, die unser „Haus“, unseren „Garten“, unsere „Heimat“ schützen (beim letzteren zitiere ich nicht mehr die Kommentatorin, sondern ein Plakat von den Pegida-Demonstrationen), schauen sich schon längst nicht mehr nur nach besseren „Volksvertretern“ um. Sondern nehmen vielerorts die Sache selbst in die Hand. Indem sie, wie schon vor anderthalb Jahrzehnten, Flüchtlingsheime in Brand setzen und sich in Schlägertrupps organisieren, die Flüchtlinge krankenhausreif schlagen. Sie sind schon wieder unterwegs, jede Nacht und manchmal auch am Tag. Die Kommentatorin nennt sie bei dem Namen, den sie sich selbst geben: Sie sind „das Volk“. Wer es anders sieht, zählt nicht, ist ausgeschlossen. Wie die Flüchtlinge, die anonymen „Unbekannten“. Zur Idylle, die denjenigen Geborgenheit gibt, die sie umhüllt, gehört auch Ausschluss und Gewalt, wie die Rückseite des Mondes zu seiner Vorderseite.

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Lupo Cattivo Do., 05.11.2015 - 20:53

Es wird gerade ein ganz perfides Spiel getrieben, das leider nur wenige durchschauen und deshalb leicht in dem Schwarz-/Weiß-Modell Pro-Migrant oder Kontra-Migrant gefangen werden. Aber auch in unseren Massenmedien werden wir mit dem Thema aus allen Rohren beschossen. Das dürfte kein Zufall sein und kündigt eine weitere Verschärfung an. Ganz im Gegensatz dazu werden in unseren Massenmedien primär Familien und Kinder gezeigt, obwohl selbst nach den Zahlen von Eurostat über 70% der Einwanderer Männer sind. Die Flüchtlinge selbst sind dabei nur Mittel zum Zweck, sie werden in eine böse Falle gelockt und sind, genau wie die Einheimischen auch, letztendlich Opfer einer skrupellosen Gang von Eliten.
Die Flutung Europas mit Flüchtlingen hat sich zu einer spaltenden Situation entwickelt. Der Trugschluss des bedingungslosen Mitgefühls besteht jedoch darin zu glauben, dass alle Flüchtlinge im Grunde genommen genauso anständige und vernünftige Menschen sind, wie wir es sind.

Die politischen Syteme sind bei uns in der EU ebenfalls menschenunwürdig, faschistoid und diktatorisch (siehe EU und TTIP bzw. Zwangsregelmentierungen und Gesetzesflut). Doch die meisten moslemischen Staaten präsentieren sich noch rückständiger in feudalen Monarchien wie aus dem Mittelalter. Selbst die "moderne" Türkei wird von einem gewählten Diktator (Erdogan) regiert, der nach seinen Gutdünken schaltet und waltet.
Islamische Gottesstaaten werden äusserst restriktiv und totalitär regiert!

Möchten wir das? Möchten wir, dass all jene "Errungenschaften des Islam" bei uns Alltag und Gesetz werden? Je mehr Moslems kommen bzw. nach "Europa flüchten" (vor was eigentlich?) und die Islamisierung erzwingen wollen, ist unsere Kultur und unser Wertesystem gefährdet, hochgradig gefährdet.
Dabei ist den meisten fanatischen Moslems gar nicht bewusst, dass wenn sie Europa einnehmen, all das zerstören, weswegen sie hierher flüchten! Dann gibt es kein Geld ohne Arbeit mehr, kein Haus und keine Wohnung, keinen dicken, fettes BMW oder Benz und selbst das Handy für jeden wäre dann fraglich.

... und, für die Linken und Gutmenschen, das ist weder rassistisch noch fremdenfeindlich, sondern es geht jetzt um uns, um uns Europäer, unsere Kultur, unser Leben und was möglicherweise übrig bleiben wird!

Do., 05.11.2015 - 20:53 Permalink
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ferdinand tessadri Do., 05.11.2015 - 23:12

Antwort auf von Lupo Cattivo

Was Sie davon sich geben ist ein Sammelsurium von Angst- und Verschwörungstheorien für die Sie freilich nicht einen
einzigen Beweis erbringen. Ihre Frage ,warum die Muslime nach Europa flüchten, zeigt, dass Sie offensichtlich von der
Menschenrechtssituation in den arabischen Staaten keine Ahnung haben, oder besser, haben wollen. Dass die Staaten der EU "faschistoid und diktatorisch sind" entspringt wohl Ihren Wahnvorstellungen. Aber der Gipfel der Xenophobie ist wohl Ihre Erfindung wir würden glauben dass alle Flüchtlinge anständige und vernünftige Menschen "wie wir" seien. Alle Bürger Europas wären demnach "anständige und vernünftige " Menschen, nur die Flüchtlinge nicht. Solch ein Fremdenhass zeichnet Ihren Charakter.

Do., 05.11.2015 - 23:12 Permalink
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Profil für Benutzer Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi Do., 05.11.2015 - 23:16

Antwort auf von Lupo Cattivo

Gratulation: diese Suade markiert exakt die Mitte zwischen Pegida und Chemtrails-Apologetn, das kann nicht jeder.
Aber was bevorzugen sie: Eurofaschistoide Diktatur oder das Reich der Jünger des Propheten?
Oder könnten uns die Templer-Ritter aus diesem Dilemma befreien?

Do., 05.11.2015 - 23:16 Permalink
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Profil für Benutzer Edo Plane
Edo Plane Fr., 06.11.2015 - 19:57

Antwort auf von Lupo Cattivo

Lieber Lupo,

wo nimmst du deine Wahrheiten her?

Hier mal zur Abwechslung eine wahre Wahrheit: der Bericht kommt von UNHCR – dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. Ich denke, das ist auch für dich eine seriöse Quelle genug.

http://www.unhcr.de/home/artikel/f31dce23af754ad07737a7806dfac4fc/weltw…

Zitat:
Knapp 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung.

Zitat:
Diese Entwicklung begann 2011 mit dem Ausbruch des Krieges in Syrien, der mittlerweile weltweit die größten Fluchtbewegungen verursacht hat. Weltweit wurden im Jahr 2014 täglich durchschnittlich 42.500 Menschen zu Flüchtlingen, Asylsuchenden oder Binnenvertriebenen. Das entspricht einer Vervierfachung über die letzten vier Jahre.

Und vielleicht wichtigstes Zitat für dich:
Besonders alarmierend: Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.

Es reicht, wenn du dir den letzten Satz merkst.

Fr., 06.11.2015 - 19:57 Permalink
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Profil für Benutzer Lupo Cattivo
Lupo Cattivo Fr., 06.11.2015 - 21:55

Antwort auf von Edo Plane

Der aktuelle Stand ist einfach der folgende:
es kommen täglich etwa 10.000 weitere Migranten nach Deutschland,bzw.Europa, es gibt keine Anzeichen, dass dieser Strom abebben würde.
Mindestens 40% sind nicht registriert, d.h. niemand weiß, wer da kommt, woher und warum?
Die Aufnahmekapazitäten sind mehr als erschöpft, sowohl die materiellen als auch die personellen Ressourcen sind bereits jetzt mehr als ausgeschöpft und das bundesweit.
Es gibt definitiv strengste Redeverbote für die Beteiligten bei Polizei und anderen über die wirklichen Probleme und Folgen.
In den Massenmedien wird reine Propaganda ausgestrahlt, um die Menschen ruhig zu halten.
Hierbei haben wir noch nicht über die katastrophalen Auswirkungen gesprochen, die auf die einheimische Bevölkerung dadurch zukommen bzw. bereits geschehen. Laut unseren Massenmedien wären das ja angeblich alles nur „böswillige Gerüchte“. Ich zähle dabei zu der einheimischen Bevölkerung übrigens ausdrücklich die hier lebenden gut integrierten Migranten aus allen möglichen Ländern hinzu. Diese sehen übrigens auch das, was sie sich hier in harter Arbeit aufgebaut haben, in größter Gefahr. Auch für die neu angekommenen Migranten ist das vielfach kein Spaß mehr.

Hier noch einmal ein paar Filme, die zeigen, was unsere Massenmedien tunlichst verbergen wollen.
Tumulte an der Grenze in Spielfeld: Schauen Sie einmal, wie viele Frauen und Kinder dort prozentual zu sehen sind. Es gibt sie schon, aber sind es 10% oder darunter? Vergleichen Sie einmal dazu, wie häufig Sie besonders Kinder in unseren Massenmedien zu sehen bekommen bei deren Berichterstattung.
www.youtube.com/watch?v=uMLJyhcrELQ&feature=youtu.be&ab_channel=RuptlyTV

„Tausende IS-Kämpfer wurden nach Europa geschleust“
/www.compact-online.de/tausende-is-kaempfer-wurden-nach-europa-geschleus…

Betroffene berichten
www.youtube.com/watch?v=mBh3hh_dMIM&feature=youtu.be&ab_channel=MURATO.

Was die Medien über Flüchtlinge verschweigen 2015
/www.youtube.com/watch?v=EqVVZ9CNuE8&feature=youtu.be&ab_channel=RurPoet

Ein gutes Interview mit Christoph Hörstel zu demselben Thema
ZDF Journalist packt aus Flüchtlingskrise inszeniert
www.youtube.com/watch?v=LN9o9OnFJK0&feature=youtu.be&ab_channel=Deutsch…

Islamische „Fauenrechtlerin“ fordert christliche Sex-Sklavinnen für Moslems
http://www.katholisches.info/2013/08/16/islamische-fauenrechtlerin-ford…

Ein guter Freund von mir,übrigens er ist Moslem und hier seit 10 Jahren mit seiner Frau und 2 Töchter integriert,sieht die Entwicklung in Europa als sehr besorgnisserregend.

Fr., 06.11.2015 - 21:55 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Sa., 07.11.2015 - 12:10

Antwort auf von Lupo Cattivo

Gibst du dir überhaupt mal die Mühe und hinterfragst den ganzen Käse den du so kopierst und weiterleitest?
Wild zusammen gewürfelte Videos von Ereignissen die komplett keinen Zusammenhang haben, wie die Proteste in Rosarno vor zwei Jahren und in Frankreich letztes Jahr. Einziger Zusammenhang die Leute sind nicht weiß, das nennt man dann Rassismus. Um jeden Zweifel zu räumen gibt es dann frisch noch ein Video von FPÖTV! Die Geschichte von Sexsklavinnen für Moslems grenzt dann schon fast am puren Wahnsinn. Und so etwas ziehst du dir täglich rein? Du brauchst Hilfe, aber dringend!

Sa., 07.11.2015 - 12:10 Permalink